Full text: Deutsches Kolonialblatt. III. Jahrgang, 1892. (3)

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Einige Stationen sind nur mit einem Regenmesser versehen. Auf den so ausgerüsteten 
Stationen ist in der Regel der gefallene Regen nur einmal am Tage, um 7 Uhr Morgens, zu 
messen und zu notiren. Die Notirung gilt alsdann für die vorhergegangenen 24 Stunden. 
Nicht selten ist in der Aequatorialzone der Regenfall jedoch so stark, daß das Sammelgefäß 
den ganzen Niederschlag von 24 Stunden nicht aufnehmen kann, und muß man unter solchen 
Umständen mehrmals am Tage abzapfen und messen. Der Gesammtbetrag ist unter 7 Uhr 
Morgens des folgenden Datums zu notiren. 
Die Rubriken 1 bis 6 bezeichnen die regelmäßig zu machenden Eintragungen. 
Damit aus den Aufzeichnungen der Station eine vollständige Kenntniß der meteorologischen 
Verhältnisse derselben gewonnen werden kaun, ist es jedoch sehr wünschenswerth, daß, wenn Zeit 
und Umstände es gestatten, außer jenen noch einige weitere Eintragungen gemacht werden. Als 
die wichtigsten sind die folgenden aufzuführen: 
10. Beobachtungen über den täglichen Gang des Luftdrucks und der Temperatur. 
An einigen Tagen jeden Monats, wenn müglich jede Woche einmal, sollten Ablesungen 
am Varometer und trockenen Luftthermometer jede zweite Stundc, oder besser noch von Stunde 
zu Stunde gemacht werden. Die Beobachtungszeit ist über einen möglichst großen Theil des 
Tages auszudehnen. Das Dalum und die Uhrzeit der Beobachtungen ist neben den letzteren 
zu notiren. 
11. Bemerkungen über etwaige später vorgenommene Veränderungen 
in der Aufstellung der Instrumente 
sinden ihren Platz am Fuße der Seiten 2 und 3. Hier sind gleichfalls Vermerke über Ver- 
änderungen in den benutzten Instrumenten selbst zu verzeichnen, wie serner auch die Resultate 
von etwaigen Vergleichungen der Stations-Instrumente mit geprüften Justrumenten von Schiffen. 
Besonders für die Kontrole der Korrektionen des Barometers ist es sehr wünschenswerth, daß 
jede Gelegenheit zu solchen Vergleichungen benutzt wird. 
12. Bemerkungen über den Verlauf des Wetters. (Seite 1 der Tabelle.) 
Hierunter sind vornehmlich Aufzeichnungen erwünscht über die Stunden, während 
welcher es geregnet oder ein Gewitter stattgefunden hat, über die Nichtung, woher die Gewitter 
zogen oder wo Blißen gesehen wurde; ferner über die Zeit des Einsetzens und Aufhörens der 
Land= und der Scebriese. 
Beispiel: & (Blitzen) 4P) in NNIE, ## (Regen) von 60 bis 9½ p und von 5a 
bis Ga; L—Br. (Landbriese) Ga bis 9#n, S8—Br. (Seebriese) 11 a bis 7½p 
Die Kolumnen 7, 8 und 9 können benutzt werden zum Eintragen von Beobachtungen, 
die vermiltelst der vorhandenen Reservethermometer über die Temperakur des Meerwassers oder 
eines in der Nähe der Station befindlichen Flusses oder die Temperatur am Erdboden u. s. w. 
angestellt werden. Der Kopf der Kolumne ist entsprechend zu bezeichnen und das benntte 
Thermometer anzugeben. Diese Bcobachtungen sollten regelmäßig um dieselben Tageszeiten 
gemacht werden, die ebenfalls anzugeben sind. 
Es wird serner gebeten, auf der ersten Seite der ersten ausgefüllten Tabelle eine 
möglichst ausführliche Beschreibung der Lage der Station nach geographischer Breite und Länge, 
angenäherter Höhe über dem Meeresspiegel, Entfernung vom Meeresuser und in Bezug auf 
benachbarte Wälder, Berge u. s. w., sowie über die Aufstellung der Instrumente geben zu wollen. 
Insbesondere ist wichtig, daß die Höhe des Barometergesäßes über dem Meeresspiegel möglichst 
genau angegeben wird, weil es sonst nicht möglich ist, die für die wissenschaftliche Verwerthung 
der abgelesenen Barometerstände erforderliche Reduktion derselben auf das Meeresnivean zu machen. 
*) p bedeutet die Nachmittagszeit von Mittag bis Mitternacht, u die Vormitktagszeit.
	        
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