des Kautschuls zu steuern, indem derselbe nur
durch Einschneiden gewonnen werden darf.
Dieselbe Nummer enthält auch eine Sta-
tistit über die Zahl der gegenwärtigen,
nicht eingeborenen Einwohner des
Kongostaates, welche sich im Ganzen auf
950 beläuft. Darunter sind 445 Belgier,
91 Italiener, 87 Engländer, 76 Holländer,
67 Portugiesen, 61 Dänen, 30 Franzosen,
29 Schweden, 27 Amerikaner, nur 14 Deutsche,
zu ddene 2 Oesterreicher nicht mit zugerechnet
sind.
Eine ebenfalls angefügte Poststat istik für
1891 weist 30 116 aus und 62610 nach dem
Kongo gegangene Sendungen nach.
Sur Ausführung der Prüsseler Generalakte.
Die amtliche „Gazette lor Zanzibar and
East Alrika“ enthält in ihrer Nummer 36
die von dem Administrator der britisch-ostafri-
kanischen Gesellschaft in Mombassa Mr. Ber-
keley in Ausführung der Brüsseler Generalakte
erlassenen Verordnungen, sämmtlich vom 26. Sep-
tember datirt, von denen sich zwei auf den
Spirituosenverkauf, eine auf die Regelung der
Dhauschifffahrt und die vierte gemeinsam auf
beide Materien beziehen.
Nachdem die Gebiete unter Verwaltung
der britisch ostafrikanischen Gesellschaft der
Prohibitionszonc zugeschlagen sind, werden für
den Spiritnosenverkauf an
im Betrage von 200 Rupien für den Groß-
handel und die andere von 500 Rupien für
Groß= und Kleinhandel, einschließlich des Aus-
schankes zum Genuß an Ort und Stelle oder
über die Straße.
Anusnahmen für den Engrosverkauf in
Originalverpackung an Lizenzinhaber, wie in
Sansibar, sind nicht vorgesehen.
Die Verordnung ist am 1. Oktober in
Kraft getreten.
Die Lizenzen gelten für ein Jahr, früher
ertheilte Lizenzen werden für ungültig erklärk.
Die Verordunng enthält ferner eine Defi-
nition des Begriffes „Spirituosen“ als Ge-
tränke mit einem Alfoholgehalt von über 50 Grad
aunder prool“. Dieser Ausdruck ersährt eine
nähere Interprctation in der letzten der aulie-
genden Bekanntmachungen. Danach ist 50gra-
diger Spiritus „under prool“ gleichbedentend
mit einer Flüssigleit, welche 28,5 pCt. reinen
Alkohols enthält. Alle Getränle höheren
Alkoholgehalts unterliegen der Lizenzverpflich-
tung.
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Nichteingeborene
zwei Klassen von Lizenzen eingeführt, die eine
Die Dhauschifffahrt wird im Gebiet der
britisch-ostafrikanischen Gesellschaft den Be-
stimmungen der Artikel XXX bis XII der
Brüsseler Generalakte unterworfen. Als Re-
gistrirungshäfen werden festgesetzt Mombassa,
Wanga, Melindi, Lamu und Kismayn. Die
Registrirungsgebühr beträgt bei Dhaus bis zu
10 tons Nauminhalt 4 Rupien, von 10 bis
50 tons und mehr 15 Rupien. Die Registri-
rung gilt für ein Jahr. Die Verpflichtung
begiunnt mit dem 1. d. M.
Die Erlaubniß zur Führung der englischen
Flagge kann nur durch das großbritannische
Generalkonsulat in Sansibar ertheilt werden.
Schutzvertrag Frankreichs mit dem scheik
von Udrar.
Halbamtlichen Zeitungsmeldungen zufolge
hat Frankreich einen Schutzvertrag mit dem
Scheik von Adrar abgeschlossen. Adrar ist eine
nördlich des Senegal am südwestlichen Theile
der Sahara gelegene Oasenlandschaft, welche
nebst dem Tuat und Timbuklu zu den wich-
tigsten Punkten des großen nordwestafrikanischen
Wüstengebietes gehört.
Der Vertrag, über welchen der „Temps“
näheren Aufschluß giebt, ist bereits im vorigen
Jahre durch den französischen Reisenden Fabert
geschlossen worden, indessen erst jetzt von der
französischen Regierung, welche denselben aus
sormellen Gründen beanstandet hatte, ratifizirt
worden. Frankreich verpflichtet sich, nach Inhalt
des Vertrages, sich jeder Einmischung in
die inneren Angelegenheiten Adrars zu ent-
halten, dagegen dasselbe gegen äußere Feinde
thunlichst zu schützen. Der Scheik von Adrar
verpflichtet sich, den Handel mit der franzö-
sischen Kolonie Senegal nach Kräften zu för-
dern, wofür ihm eine jährliche Rente von
!4100 Guineen zugesichert wird.
Eröffnung des internationalen maritimen
Büreaus in Sansibar.
Nach einer telegraphischen Meldung aus
Sansibar ist das inlernationale maritime Bürcau
daselbst unter dem 10. d. M. eröffnet worden.
K..K. ., S.. S, S.S. A. S.. J. S. A.KS. S A. A. A. A. E. A E. A. u. r
Titterarische Besprechungen.
Professor Schweinfurth hatte vor einiger
Zeit in der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin
einen Vortrag über seinen letzten Besuch in der