Full text: Deutsches Kolonialblatt. III. Jahrgang, 1892. (3)

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Personen, welche sich einen Ueberblick über die Haupttypen eines bestimmten pflanzengeographi- 
schen Gebietes verschaffen wollen, also z. B. für Reisende, sehr schwer, in kürzerer Zeit dies 
zu erreichen, weil sie die gesammte Herbarabtheilung durchsehen mußten. Um auch dies zu 
erleichtern, ist zunächst ein kleines Herbarium von tropischen und subtropischen Kultur- 
pflanzen angelegt worden und ferner sind die Vorkehrungen getroffen worden, für die einzelnen 
Vegetationsgebiete kleinere übersichtlichere Herbarien anzulegen, um den in die Kolonien und 
andere tropische Gebiete hinausgehenden Beamten und Reisenden die Möglichkeit zu geben, sich 
schuell einen Ueberblick über die Flora der zu bereisenden Gegenden zu verschaffen. Da jedoch 
diese pflanzengeographischen Herbarien nur aus den schon vorhandenen Beständen der syste- 
matischen Abtheilung ausgewählt werden können, ist bei dem großen Umfange dieser Letteren 
nur ein ganz allmäliges Zusammenstellen möglich. Auch für diesen Zweck ist es wünschenswerth, 
daß die Reisenden und Beamten der Kolonien die Pflanzen in größerer Anzahl sammeln und 
einsenden. 
Aus dem Vorstehenden dürste hervorgehen, daß die botanische Centralstelle nicht 
nur bemüht gewesen ist, die bei ihrer Gründung vorgesehenen Aufgaben nach besten Kräften zu 
ersüllen, sondern daß auch aus ihrer Thätigkeit trotz des kurzen Bestehens bereits praktische 
und für die deutschen Kolonien nuhbringende Erfolge sich ergeben haben. Doch muß nochmals 
hervorgehoben werden, daß die Gewächshäuser des botanischen Gartens und das botanische 
Museum zu einer Zeit gebaut wurden, als Niemand an deutsche Kolonien in den Tropen 
dachte und die Kenntnuiß der ausländischen Pflanzensormen nur um der Wissenschaft willen, 
nicht aber mit Rücksicht auf die praktische Verwerthung gefördert wurde. 
(gcz.) A. Engler, 
Direktor des botanischen Gartens und Museums. 
Anlage K. Bestand der am 1. Oktober 1892 
im Vermehrungshaus des Kolonialreviers vorhandenen Pflanzen. 
  
  
Zahl Zahl 
der er 
Pflanzen Pflanzen 
I. Nahrungs= und Genußmittel Mangisera indien I.. 1 
liefernde Pflauzen. TD’assillorn edulis 9Himm. 35 
« .« Iuscuvmtnstmabc ..,10 
a. Nahrungsmittel liefernde bhyllanthus distichus 7 Möäll. 1 
Pflanzen. Psidium Gunynvn# Raddi 150 
Artocar v integrisolia Forst. 
Bombax Ceibn I . · ·»l · 
Brosimum Alienstrum ss. 15 4 " E müsepflanzen 
Munihot utilissima I’ohl . · Luterpe edulis Aart.. 5 
4. Obstpflanzen. , d. Gewürzpflanzen. 
Achras. ** L. ... 4»AmomumCunlnmomumL 1 
Anncurdium oecidentule T .. 1 9 Melegucta Roscoc 3 
Anona Cherimolin Mill. ... 40 Guhpparis spinosa I.. v. rupestris 30 
. muricatoll. .... 4 Lassin Fistuln I. . 30 
„ reticulanm. 10Cimmmomum nitidum Llook. l. 1 
squnmoan L. 25 zeylunicum Nees. 20 
Caricu Pupa * . 100 Elcttarin eurdamomum Whitc et Mal-on 1 
S FAreppahun- iie 3AMurrayn Kocnigii (I.) Spr. 1 
Coccolobe uvilern I.. .... I.«FlykndltnkmjxsmnHauch-. 1 
Ormanni-i(-ucukl)ttu1u1«. . 20-l’spu(-lml«-Bl. 15 
Gareinin Livingstonei F. An. 11 „ olsicinarum liqu. D0. 4 
NMangostana 1 „ cubehn I. 18 
Jambosu densillorn D.. *ê*5' 1 „ longum I.. 18 
vulguris 100. 140 „ hitgrum I.. 6 
 
	        
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