Full text: Deutsches Kolonialblatt. III. Jahrgang, 1892. (3)

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Donnerstag gab es an diesem Platze zur Feier 
des Geburtstages der Deutschen Kaiserin 
Auguste Victoria großen Jubel. Jedes 
Haus und jede Straßenecke war mit Palmen 
und Flaggen geziert, und die Schiffe im Hafen 
waren mit Flaggen geschmückt. Eine Parade 
der Truppen wurde unter Lieutenant Berthold 
abgehalten und zu Lande und von der See 
wurden Salutschüsse abgefeuert. Eine große 
Menge Volks war auf dem Paradeplatz ver- 
sammelt. 
Sammlung ostafrikanischer Gesteine. 
Die mineralogisch- petrographische Abtheilung 
des Muscums für Naturkunde hat sich zur 
Uebernahme und Aufbewahrung der im Besitze 
der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft befind- 
lichen Sammlung ostafrikanischer Gesteine bereit 
erklärt. Es ist das eine wesentliche Bereicherung 
der genannten Abtheilung, und zugleich wird 
die werthvolle Sammlung dadurch für minera- 
logische Studien zugänglicher gemacht. 
4. S. . A. &. A. A. A. K. 4. J. A A. A. A A. A. . J. . . J. E. S. A. A. A. k. 
Titterarische Belsprechungen. 
Prinz Heinrich von Preußen. Ein see- 
männisches Lebensbild von Adolf Lang- 
guth. Mit einem Facsimile. Halle. Max 
Niemeyer. 1892. 
Immer mehr wenden sich in Deutschland Aller 
Augen maritimen und überseeischen Dingen zu, 
und hoch angewachsen ist besonders das Interesse 
an unserer kraftvoll sich entwickelnden Marine 
und für unsere jungen Kolonien. Ein Lebens- 
bild des Prinzen Heinrich, welches uns dar- 
thut, wie der Hohenzollern-Sproß sich allen 
Mühen und Gefahren des schweren Seemanns- 
berufes unterzieht, um dereinst die Stellung 
des ersten Admirals der deutschen Flotte voll 
und ganz einnehmen zu können, welches uns 
in meisterhaften Schilderungen die großen 
Reisen des Prinzen vorführt, uns zeigt, wie 
durch diese Reisen die Beziehungen des Deutschen 
Reiches zu fernen Ländern und besonders zu 
den dorl wohnenden Deutschen erneuert und 
gestärkt werden, und uns von Natur und 
Eigenart der besuchten Länder lebenswahre, 
farbenreiche Bilder entwirft, durste von vorn- 
herein einer freundlichen Aufnahme in weiten 
Kreisen gewiß sein, und wir sprechen es gerne 
aus, daß das vorliegende Buch die Beachtung, 
die es bereits gesunden hat, voll verdient. 
Es ist bei der Zuverlässigkeit seines Inhalts, 
und bei seiner fesseluden, durch patriotischen 
  
Schwung noch gehobenen Darstellung vor 
trefflich dazu geeignet, das Interesse an Allem, 
was mit dem Meere zusammenhängt, und an 
überseeischen Ländern zu heben, und wir 
gewinnen daraus für uns die frohe Gewähr, 
daß unserer Flotte, unserem überseeischem 
Handel, unseren Kolonien auch von maßgebender 
Stelle dauernd das wärmste Interesse gesichert 
ist, und daß unsere Marine und unsere über- 
seeischen Beziehungen einen mächtigen Förderer 
und Beschützer in dem Prinzen Heinrich 
gefunden haben. 
Kamernun und Sudan. Ein Mahmvort an 
das deutsche Volk, von H. Jaeger, Erster 
Theil, Verlag von Fr. Benge, Berlin C., 
Spittelmarkt 1. 
Die Schrist verfolgt den Zweck, das all- 
gemeine Interesse auf unsere werthvolle Kolonie 
Kamerun zu lenken, betont eine intensivere In- 
angriffnahme der Erschließung des Hinterlandes 
und ist bestrebt, unberechtigte Eingriffe daselbst 
zurückzuweisen. Um diese Ziele zu erreichen, 
fordert der Verfasser zur Gründung eines 
privaten Unternehmens, einer „Kamerun-Hin- 
terland-Gesellschaft" auf. Ueber die Auf- 
gaben, Aussichten und Durchführung dieses 
Privatunternehmens behält sich der Verfasser 
eine weitere Arbeit vor; in dem vorliegenden 
„Ersten Theil“ des Buches behandelt er ledig- 
lich die Lage und Zulunft Kameruns. Obgleich 
Herr Jaeger die Kolonie nicht von An- 
schauung kennt, hat er es doch verstanden, ein 
übersichtliches Bild über das ganze Gebiet und 
die in Betracht kommenden Sudanstaaten zu 
geben; seine fleißig studirten Quellen sind die 
Berichte der in diesen Gegenden gewesenen 
Forschungsreisenden, besonders Nachtigals 
und Flegels, deren Manen er auch das 
Buch widmet. 
Suaheli-Schriftstücke in Arabischer 
Schrift, mit lateinischer Schrift um- 
schrieben, übersetzt und erklärt von 
Dr. C. G. Büttner, Lehrer des Sua- 
heli am orientalischen Seminar. 
Dieser 10. Band der Lehrbücher des Se- 
minars für orientalische Sprachen zu Berlin 
ist ein neuer werthvoller Beitrag zur Erleich- 
terung der Erlernung der Suahelisprache über 
die Arbeiten hinaus, welche der Verfasser 
bereits in seinem Wörterbuch des Suaheli 
und seiner „Suahelisprache“ niedergelegt hat. 
Das Material zu dieser Publikation ist, wie 
Büttner selbst angiebt, ohne Zuthun eines 
Fremden von Suaheli aufgczeichnet und wird 
dazu dienen, die Suaheli-Studirenden mit der
	        
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