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sein müssen, und neuerdings eine zweite Dhau, welche
er für eine Sklavendhau angesehen und als solche
behandelt hat.
Das Verhältniß der Wissmann-Dampferexpedition
zur „Administration“ (so heißt hier die Verwaltung
des Herrn Johnston) ist das denkbar beste. Eine
Hand wäscht hier die andere, beiden Theilen zum
Nutzen; der Kommandant der „Dove“ hat sich z. B.
in liebenswürdigster Weise erboten, uns morgen nach
Wir (Elßz, Prince-
Port Johnston zu bringen.
und ich) halten Messe zusammen, und herrschen aller-
seits die angenehmsten Beziehungen. An Vorräthen
ist hier fast gar nichts mehr, sondern Alles mit dem
„Wissmann“ nach Port Johnston bezw. mit dem
ersten Theil der Expedition nach Station Langenburg
gegangen. Tauschwaaren sind so gut wie keine mehr
da, auch kein Geld. "
UebevdieMöglichkeiteinchestedelungdevcandichaft
Rombobezw.llichiviöjtlichvonMavangu «
imKilimandjawsGebiet
entmehmen wir einem Berichte") des Botanikers
Dr. Volkens von der wissenschaftlichen Station
Marangu aus Folgendes:
1. Im Osten an Marangu grenzen der Reihe
nach die Landschaften:
a) Mamba, Häuptling Koimbere
b) Msai ju, - Lengaki ) diese drei liegen
60 M tchm gcllfden.
d) Kondeni, - Mawere ander.
v
I) Prit, Ngatscht auf den Karten
8) Mengue, Ngowe naul. dem Namen
b) Keni (e, Ileto Nombo zusammen-
j Tschimbi, Madschele gesaht, theils neben,
k) Mi#u, "b Kinabo stheils übereinander.
1) Uschiri (herrenlos)
m) Kerua (viele kleinere Häuptlinge).
Alle diese Landschaften beziehungsweise Land-
schaftsverbände hat man sich als schmale der Quere
nach in einer viertel bis einer halben Stunde passir-
bare Streifen vorzustellen, die sich von der hier
1000 bis 1100 Meter hoch belegenen Steppe bis
zur Grenze der Kulturzone, etwa 2000 Meter, am
Berge emporziehen. Darüber hinaus erstreckt sich
überall der Urwaldgürtel.
2. Klimatologisch und geologisch sind die unter
a bis e aufgeführten mit Marangu und wahrschein-
lich auch hieran westwärts grenzenden Gebiete zu-
sammenzufassen. Es spricht sich das in den Boden-
und Bewässerungsverhältnissen und damit zusammen-
u) Muika, Häuptling Bararia
„K „½
*) Der Vericht ist vor der Ausführung der Expedition
des siellvertretenden Kaiserlichen Gouverneurs Oberst Frhr.
v. Schele geschrieben.
lich wieder werden.
hängend in der Art der Bewirthschaftung seitens
der Eingeborenen aus. Die Bananenschamben sind.
hier auf den ganzen Streifen, den die Landschaften
darstellen, vertheilt. Der dazwischen liegende, jetzt
unbebaute, meist mit dichtem Gebüsch bestandene
Boden ist früher zum großen Theil bebaut gewesen
und wird es nach einer Zeit der Nuhe wahrschein-
Fast überall finden wir eine
ziemlich tiefe Decke von Humus und fast überall hin
ist aus einigen nie versiegenden, vom Schmelzschnee
des Kibo gespeisten Bergbächen Wasser zu leiten.
Gezogen werden neben Bananen vor Allem Colo-
casien, drei verschiedene Arten Dioscoren (Vigazi,
eine mit unterirdischen, zwei mit oberirdischen Knollen),
süße Kartoffeln, verschiedene Bohnenarten, weniger
häufig die Körnerfrüchte Eleusine (Uwimbi), Sorghum
(Mtama) und Mais.
3. Die unter 1 bis k aufgeführten Laudschaften
sind von den vorhergehenden in den meisten der an-
gezogenen Punkte verschieden. Sie sind vor Allem
bei Weitem trockener. Die in den Schluchten sich
hinziehenden Bachbekte waren schon jetzt, kurz nach
der Hauptregenzeit, sämmtlich ausgetrockinet. Das
Schmelzwasser des Kibo fehlt. Die Bananenhaine
finden sich in einer einzigen großen Mulde, die ent-
weder fast unmerklich in die Steppe übergeht oder
durch vorgelagerte Hügel von ihr getrennt wird,
zumeist so dicht aneinander gedrängt, daß man von
oben den Eindruck eines zusammenhängenden Ba-
nanenwaldes empfängt. Unbebautes und stets unbe-
baut gewesenes Land erstreckt sich über der Mulde
und zwar in Form einzelner isolirter Kuppen. Sie
bestehen — zum mindesten in einer tiefgründigen
Schicht — aus verhältnißmäßig lockerem Sande
und sind jetzt, nach der Regenzeit, mit hohen
Gräsern bedeckt. Später in der regenarmen Periode
verschwinden diese sicherlich, darauf weisen zahlreiche,
eingesprengte, auf Ertragen großer Trockenheit an-
gepaßte Pflanzen (Alos, Euphorbien rc.) hin. Wasser
findet sich dauernd nur in einzelnen tieferen Sen-
kungen und Löchern, von woher es die Eingeborenen
oft stundenweit holen. — Die Bananen, die gezogen
werden, sind bei Weitem nicht so hoch und so üppig als
in den westlichen Landschaften, Mais steht geradezu
kläglich. Viel angebaut wird Eleusine (Uwimbi), der
offenbar mehr mageren Boden liebt, und mit ihm zu-
gleich auf demselben Felde Cajanus (Bazi). Daneben
sind wieder Bohnen häufig und in den Bananen--
schamben auch die Dioscorea mit unterirdischen Kuollen.
Colocasia, die viel Wasser braucht, ist selten.
4. Die Landschaften unter 1 und m (zum Theil
auch schon k) bieten wieder Anklänge an Marangn
und die rechts und links daran gelegenen Sultanate.
Die wirkliche Trockenheit soll sich nur über 5 Mo-
nate erstrecken. Ein stets Wasser führender Bach,
der Lumi, durchschneidet, freilich in einer tiefen,
schwer zugänglichen Schlucht, das Gebiet. Ueberall
sieht Fels an, Basalt und Tuff. Die Schamben