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Nachwrichten aus den denkschen Schukgebieten.
Deutsch-Hltafrika.
Ueber seinen Sug nach Konko
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berichtet Kompagnieführer Herrmann aus Tabora
unter dem 2. November 1894 Folgendes:
Dem Kaiserlichen Kommando melde ich über die
Unternehmungen gegen die Wahehe gehorsamst Fol-
gendes:
Die einleitenden politischen Verhältnisse habe ich
in meinem Bericht an das Kaiserliche Gouvernement
delaillirt auseinandergesetzt. Die gegen die Kara-
wanenstraße beunruhigenden Etappen der Wahehe
vorgenommenen Expeditionen zerfallen in folgende:
1. Expedition des Lieutenanks v. Bothmer mit
50 Mann gegen Ujansi Kwa Mdiga im Monat
Juni 1894.
2. Zerstörung von Mkenkigwa Kwa Simbirra
durch mich bei meinem Marsch von Kilossa nach
Tabora am 2. September 189.1 mit 3 Sunaheli-
soldaten der Station Mpuapua und etwa 50 Ruga-
Ruga des Sultans Masomapia von Muhalala.
Ich war mit meiner Karawane morgens von Sa-
randa abmarschirt und traf um 9½ Uhr in Mken-
ligwa ein. Simbirra war bereits entflohen; wir
drangen von allen Seiten in das Tembendors cin,
ergriffen nach kurzer Gegenwehr etwa 12 Ruga-
Ruga, dic sich vertheidigten, und füsilirten sie. Die
Tembe, in der sich riesige Getreidevorräthe befanden,
wurde von Grund aus zerstört und das Getreide
einer amvesenden Handels-Karawane geschenlt.
Simbirra hat später versucht, sich noch einmal anzu-
baucn, ist aber von Masomapia vertrieben. Dieser
hat den Besehl, Simbirra zu sangen und sammt
seinen wenigen Anhängern zu tödten.
3. Expedition gegen Konko und Eutsatz von
Usekle. Am 24. September marschirte ich mit
den Lieutenants v. Bothmer und Halliersch, Arzt
Dr. Preuß, den Unterossizieren Gregeratzki und
Richter, 100 Mann und dem 3,7 cm Geschüh von
Tabora ab. Nachdem sich uns bei Wamba ctwa
60 von dessen Nuga-Ruga angeschlossen hatten, er-
reichten wir am 4. Oktober Moale, von wo am
5. Oktober erst ein Abstecher nach Ujansi Kwa Mdiga
gemacht wurde, um nachzusehen, ob wieder neugebaut
sei. Wir trafen daselbst um 91/ Uhr ein. Wider-
siand wurde nicht geleistet. Das früher siehen ge-
bliebene Tembenviertel, eine neu angelegte Boma
und die umliegenden Temben wurden vollständig
verbrannt. Die Ruga-Ruga erwischten in den
Wäldern noch einige Wajansie, die alle aussagten,
Mdiga jun. sei erst an demselden Morgen nach
Konko entflohen. Am 7. Oktober trafen wir in
Muhalala ein, von wo aus sich uns der Sultan
Masomapia selber mit mehreren Hundert Wagogo
anschloß. Am 10. Oktober erreichten wir Mgun-
duka Kwa Manika (siehe Kiepert: Mukondokwa).
Leider schwankten die Angaben der Wagogo über
die Entsernung von hier bis Konko zwischen
2½ Stunden und 3 Tagen, so daß ein überraschender
Ueberfall ausgeschlossen schien. Da erschienen nach-
mittags im Lager Boten von Usekke, dem steis den
Deutschen ergebenen, von Wagogo bewohnten, auf
dem Platean gelegenen Ort, welche meldeten, daß
Usekke von Wahehe angegriffen und bis auf das
Ikuru zerstört sei. Dieses werde seit vier Tagen
belagert und die Vertheidiger wären vom Wasser
abgeschuitten. Ich hielt es natürlich sofort für Ehren-
sache, erst Usekle zu entsetzen, und marschirte nach-
mittags 3 Uhr ab. Ein Gewalt-Nachtmarsch von
14 Stunden brachte uns am 11. Oktober früh
7 Uhr vor das Iluru. Als wir den letzten vor-
liegenden Felsrücken überstiegen, formirte ich die
Kompagnie in eine Linie, dahinter die Lasten, rechts
und links die Ruga-Ruga. Beim Aublick der
2000 Wahehe, die lreisförmig mit einem Radius
von etwa 300 m das Ikuru belagerten, gerieth leider
die Kompagnie vor Kampfeswuth aus Rand und
Band. Am liebsten hätten sich die Leute mit dem
Bajonett auf die Wahehe gestürzt. Auf 150 m an
die Wahehe, die sich in langer Linic sammelten, an-
gekommen, wollte ich Salve abgeben lassen, jedoch
mißglückte schon die erste und ein kurzes Schnell-
feuer ließ die Linie der Feinde sich Eheilen und nach
beiden Seiten auseinanderlaufen. Da es den An-
schein hatte, als wolle man unser kleines Häuflein
von allen Seiten umzingeln, so formirte ich Karrce,
die Wahehe hielten jedoch nicht Stand und entlohen
nach allen Seiten, von unseren Ruga-Ruga bis in
die Wälder verfolgt, während ich zunächst das Lager
durchstieß und den noch stehen gebliebenen Kern
des Usekke Ikurn besetzte, den Feind von den Dächern
aus mit Feuer verfolgend. Eine Granate des Ge-
schützes schlug auf 1200 m in einen dicken Schwarm
und tödtete 5 Wahehe. Die Kompagnie hatte
leinerlei Verluste, von Wahehe lagen einige Dutzend
in ihrem Lager; breite Blutspuren zeigten, daß Viele
verwundet waren. Die Ueberraschung war so voll-
ständig, daß wir Hunderte von Schilden fanden, die
die Wahehe sonst nie im Stich lassen. Auch eine
Vorderlader-Kanonc wurde gefunden, sowic mehrere
gute Teppiche, ein Beweis, daß Suetu, Kaßnui
und Wangwanas persönlich an der Belagerung
theilgenommen hatten. Ausgesandte Ruga-Ruga-
Patronillen meldeten, daß die Wahehe nach verschie-
denen Seiten abgezogen seien und zwar jeder nach
seiner Heimath. Nach einem Ruhetage beschloß ich
am 13. Oktober den Angriss auf Konko. Leider
waren auch hier die Aussagen der Wagogo so un-
bestimmt, daß man sich kein rechtes Bild von der
Lage machen konnte; Späher meldeten nun, daß
die Bewohner von Konko da seien. Nach einem
Nachtmarsch von 2½⅛ Stunden (das Gepäck blieb