Das Baumwollengeschäft in Bombay im Geschäfts.
jabre 1893/94.7)
Der Ertrag der Ernte ist auf 2 950 000 Ballen
abgeschätzt worden.
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Gegen die beiden vorangegan-
genen Geschäftsjahre ist hiernach eine Zunahme von:
200 000 und 80 000 Ballen, gegen die Geschäfts-
jahre 1890/|91 und 1889/90 dagegen eine Abnahme
von 100 000 und 400 000 Ballen zu verzeichnen.
Das Wachsthum der Produktion ergiebt sich aus den
Durchschnittszahlen der fünfjährigen Perioden seit
64:
Durchschnittsertrag pro Jahr
Ballen
—
schäftsfahres beinahe den letzten fünfjährigen Durch-
schnitt.
Die ungünstige Witterung schädigte die Ernte durch
späte Regenschauer im Oktober 1893 und trockenes
kaltes Wetter mit mangelnden Thauniederschlägen im
Anfang des Jahres 1894 in Bezug auf Onantität
wie Qualität beträchtlich.
Das unter Baumwollenkultur befindliche Areal
betrug in den Geschäftsjahren 1893/94 und 1892/93
Großen und Ganzen wohl zu niedrig.
16 861 000 und 14 809 000 Acker.
Diese Zahlen sind nur annähernd richtig und im
Das Baum-
wollenareal der letzten Saison dürfte mit 17000000
1863/64 bis 1867/68 2 064 000 Acker wohl zu niedrig geschätzt sein. Nimmt man
1868/69 1872/73 2 176 000 diese Zahl als annähernd richtig an, so ergiebt sich
1873/74 1877/78 1V14 000 immerhin eine Zunahme im Vergleich zum vorigen
18.8/79 1382/83 2 090 000 Jahre um etwa 200 000 Acker Landes.
1883/84 1887 (68 2 523 000 Folgende Zahlen veranschaulichen die Einlieferung
1888/89 1892/93 2 979 000 der einzelnen Handelssorten indischer Baumwolle in
Ertrag Bombay, dem größten Stapelplatze des Landes
1893/4. 2 950 000 während des letzten Geschäftsjahres, im Vergleich zu
Hiernach erreicht die Ernteziffr des letzten Ge= den letten Vorjahren:
1893/94. 1892/93. 1891/92. 1890/91. 1889/90. Zehnjähriger
Sorten. in 1000 Ballen. Durchschnitt.
Khandeiss .. ... .. . ... 291 246 350 360 293 248
Barsee and Nuggenrnrnr .. .. . . .. 106 110 161 155 171 118
Berrss. 275 255 327 428 425 301
Oomeaaaaa . . . .. 672 611 838. 943 889 667
DLe#tus. 4 8 2 22 28 14
........ 385 501 380 369 445 409
.. 131 193 211 181 241 164
Compla und Dharwar 200 139 123 122 141 134
Westten .. 41 24 17 20 20 27
VBengls. 258 201 155 316 373 215
...................................... 59 31 23 28 46 34
Persische Baumwolllll 11 20 16 18 33 20
Anderc Sorten (Acgyptische, Amerikanische, Ost-
afrikanische Baumwolleenngngnn . . .. 10 6 1 2 3
Zusammen. .. 1769 1738 1771 2020 2238 1717
Die Provinz Sind hatte eine sehr guie Ernte
zu verzeichnen. Kurrachee exportirte außer der nach
Bombay gelieferten Menge noch 75 000 Ballen nach
Europa.
und im Nizams-Territorium gegen alles Erwarten
günstig aus, so daß von den dort produzirten
Comptas und Dharwars mehr als in irgend
einer früheren Saison nach Bombay gelangte.
Von Bengals wurde aus den Nordwestprovinzen
und Bengalen noch eine ansehnliche Menge nach
Kalkutta gesandt, wo dafür höhere Preise erzielt
wurden als in Bombay, weil die Händler in Kalkutta
die geringere Qualität nicht genügend beachtet hatten.
Die Dhollera-Ernte war in Onantität sehr un-
günstig, in Qnalität mittelmäßig, die Berar-Ernie
schlecht. Am meisten von der Witterung wurde
Broach geschädigt. Hingunghat-Baumwolle lommt
in von Jahr zu Jahr abnehmenden Mengen auf den
Bombayer Markt, weil die Spinnereien
*) Deutsches Handels-Archiv 1895.
Ebenso fiel die Ernte in Süd-Mahratta
Central= und Nordwestprovinzen fast das gesammte
Produkt verarbeiten.
Was schließlich die Einfuhr von fremden Sorten
Baumwolle anbelangt, so wurden aus Persien nur
die Hälsfte der früher eingeführten Menge, aus Aegypten
6200, aus Amerika nur noch 200 Ballen eingeführt.
Die amerikanische Baumwolle hat im Allgemeinen,
wenn nicht dort insolge außerordentlich großer Ernten,
wie der jetzigen, die Preise bedeutend fallen, wegen
der zu hohen Frachten in Bombay keine Zukunft.
Anders verhält es sich mit ägyptischer Baumwolle,
in den
die zur Verarbeitung für feinere Garnnummern in
bedeutenderem Maße eingeführt werden wird, sobald
die in Indien im Gange befindlichen Versuche zur
Regulirung des Wassergehalts der Almosphäre in
den Spinnereien sich erfolgreich erweisen, eine Mög-
lichkeit, mit der die englische Garnausfuhr nach Indien
sehr zu rechnen haben wird.
Eine ganz kleine Menge Baumwolle, 8 bis
10 Ballen, kam aus Lamu im Witngebiet und wurde
von Bombay nach Liverpool gesandt, wo dieselbe