Full text: Deutsches Kolonialblatt. VI. Jahrgang, 1895. (6)

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Versäumnisse, von welchen 0,15 pCt. unerlaubte oder 
mnentschuldigte sind. 
Die Begabung der Schüler ist im Allgemeinen 
mäßig, ihr Fleiß aber gut. 
Der Schulunterricht erstreckte sich auf folgende 
Ficher: 
Biblische Geschichte, Deutsche Sprache, Lesen und 
Schreiben in der Landessprache in lateinischer Schreib- 
und Druckschrift, Rechnen, Geographie, Schönschreiben, 
Singen und Turnen. 
Ferien wurden an 19 Schultagen gegeben. 
Schulfeiern fanden zwei statt, die eine an Weih- 
nachten und die andere am Geburtstage Sr. Majestät 
des Kaisers von Deutschland. 
  
RKus dem Bereiche der WMissivnen und 1! 
der KAntisklaverei-Bewegung. 
Am 10. Mai tagte die Hauptversammlung des 
Evangelischen Afrikavereins im Hause des 
Christlichen Vereins junger Männer. General der 
Infanterie z. D. v. Strubberg führte den Vorsißz. 
Dem vom Hauptvorstand erstatteten Bericht ist zu 
entnehmen: Der Verein hat trotz des fühlbaren und 
sast unersetzlichen Verlustes durch den Tod des 
Missionsinspektors O. Büttner ruhig sortgearbeitet. 
Die lausenden Einnahmen haben die laufenden Aus- 
gaben gedeckt. Die Dotation der Kolonialgesellschaft 
von 10000 Mk. ist noch vorhanden. In Südwestafrika 
ist die Gründung von Schulen mit Geld unterstützt 
worden. Auch ist die Anlage von Sklavenfreistätten 
in die Wege geleitet. Ebenso ist die Aussendung 
eines Arztes durch Stipendien an einen Stud. mel. 
vorbereilet. Der Schwerpunkt der Vereinsthätigkeit 
liegt auf dem Gebiete des Schulwesens. Während 
die Mission Volksschulen einrichtet, wird es die Auf- 
gabe des Afrikavereins sein, strebsamen Schwarzen 
eine höhere Bildung zu vermitteln. Die Versammlung 
billigte diese Grundsätze. In einer nachfolgenden, 
jehr gut besuchten, öffentlichen Versammlung führte 
Missionssuperintendent Merensky in einer Reihe 
gut gelungener Lichtbilder afrikanisches Leben und 
Ereignisse aus der Mission namentlich aber die 
Stätten der Kondemission am Nyassasee vor, dic er 
vor vier Jahren begründet hat. 
Wie Missionsbischof ConppE aus Neupommern 
meldet, haben die Väter vom heiligen Herzen Jesu 
dort mit mancherlei Schwierigkeiten zu kämpfen. Sie 
beabsichtigen, nach dem Muster anderer Südsee- 
missionen, jetzt von eingeborenen Lehrern und Kate- 
cheten Gebrauch zu machen. Dieselben sollen aber 
stets vorher verheirathet sein und ein ausreichendes 
Gehalt bekommen. Jeder Handel oder sonstiger 
Geschäftsbetrieb wird ihnen verboten und jederzeit 
strenge Aufsicht über sie geübt werden. 
  
  
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P. Mathias Dier von der Togomission hat mit 
P. Altemöller nach einem Briefe. in „Kreuz und 
Schwert“ Anfang des Jahres Atakpame besucht und 
dort die Anlage einer Station und Schule in die 
Wege geleiket. Am 13. Februar ist in Porto-Seguro 
eine Niederlassung der Mission errichtet worden. 
Die Schule wird bereits von über 30 Kindern 
besucht. 
Ueber die Kongregation der Oblaten der 
Unbefleckten Jungfrau Maria, welche in Süd- 
westafrika Stationen anzulegen beabsichtigt, berichtet 
„Kreuz und Schwert“: 
Karl Joseph Eugen v. Mazenod (nachmals 
Bischof von Marseille) ist der Stifter der Genossen= 
schaft, welche im Jahre 1816 zu Aix in Südfrank- 
reich gegründet und zehn Jahre später von Papst 
Leo XII. approbirt wurde. 
Die Kongregation besitzt Niederlassungen in 
Frankreich, Spanien, Italien, England, Irland, 
Belgien, Holland und Deutschland (St. Ulrich bei 
Saarbury). 
Die auswärtigen Missionen der P. . Oblaten 
befinden sich in Amerika, Asien, Australien und Afrika. 
Die Mission hat hier zuerst in Natal Fuß gefaßt, 
das ihr 1850 von der Propaganda als apostolisches 
Vikariat übertragen wurde. 
Die Mission nahm hier solchen Aufschwung, daß 
1886 eine Theilung des Vikariates zur Nothwendig- 
leit wurde. Der Orange-Freistaat mit der Basuto- 
mission wurde von Natal abgetrennt und daraus ein 
neues apostolisches Vikariat Orange-Freistaat gebildet. 
Die Transvaal-Republik wurde apostolische Präfektur. 
Im April 1894 wurde endlich auch die Basuto- 
mission zur apostolischen Präfektur erhoben, da dem 
Vikariate Orange-Freistaat anderweitig neue Gebiets- 
theile (Betschnanaland) zugewiesen worden waren. 
Im August 1892 hat die Propaganda dem Orden 
Südwestafrika zugetheilt. 
Gegenwärtig bestehen in Natal sieben größere 
Missionen, unter denen Durban mit einer prächtigen 
Kirche, die ihresgleichen in Südafrika nicht hat, und 
Pietermaritzburg, Siß des Bischofs, die bedeutendsten 
sind. 18 Patres Oblaten und fünf Laienbrüder 
arbeiten in Natal unter Leitung des apostolischen 
Vikars, des Bischofs Jolivet, dazu 140 Schwestern 
aus verschiedenen Genossenschaften. 
Im Orange-Freistaat wirken zwölf Patres 
Oblaten und eine Anzahl Laienbrüder; in Basuto- 
land acht Patres und einige Brüder; in Transvaal 
12 Patres und 50 bis 60 Schwestern. 
Aus fremden Rolonien. 
Filiarchipel im Jahre 1895. 
Nach dem letzten Blaubuch über die Verhältnisse 
der Fijinseln haben die Einnahmen der Verwaltung
	        
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