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10. Taschenmesser, nur die besten englischen
Messer mit einer Klinge allerbester Qualität und am
Ende mit einem Loch zum Durchziehen eines Bandes
zum Umhängen versehen, finden Absatz. Ebenso
Schlachtmesser, nur gute.
11. Pfeifen, verschiedene Sorten, zu dement-
sprechenden Preisen. Am gangbarsten sind die geraden
Shagpfeifen mit kantigem Hornmundstück ohne Deckel
(sranzösische Marke). Doch sind neuerdings auch ge-
schweiste dicke schwere Pfeifen modern geworden.
12. Zünderdosen, deutsche wie englische.
13. Tabak, Plattentabak, dünne Platten, 14 Stück
auf das Pfund. Der amerikanische Plattentabak er-
hält allgemein den Vorzug, wogegen der deulsche
nicht beliebt ist. Marke „Over the water“.
14. Sättel. Pritschsättel, aber viel größer als
die deutschen; zum Anbringen von Vorder= und Hin-
tergepäck geeignet. Die deutschen Sättel lieben die
Hereros nicht, sie werden von ihnen „als zu klein“
bezeichnet. Zaumzeug einfache Militärkandare ohne
Trense.
15. Gamaschen, hohe lederne, werden nur zum
Reiten angelegt.
16. Decken, rein wollene und baumwollene, nur
gute Sorten und recht groß; beliebt ist jetzt der graue
Militärwoylach, andere gestreifte und sonstwie ge-
musterte finden auch Absatz.
17. Spiegel, kleine runde Taschenspiegel mit
Blecheinfassung.
18. Haushaltungsgegenstände. Blecheimer
verschiedener Größe, einige blau gestrichen, gußeiserne
Töpse verschiedener Größe, dreibeinig und hoch; zum
Seifenkochen werden sehr große Töpfe gekauft. Spaten,
Beile und Aexte amerikanischer Sorte, verschiedenes
Handwerkszeug, wie Hämmer, Feilen, Kneifzangen
u. s. w. Segeltuch zum Ueberziehen eines Wagens
mit Garn, Nadeln und Segelhandschuh. Verschiedene
Sorten Zwirn, Nadeln, Scheeren und Knöpfe, ein-
fache Becher von Blech, ungefähr ein Pfund messend,
eher etwas kleiner als größer.
Messer, Gabeln und Löffel, einfach, aber haltbar.
Teller von Blech, auch emaillirtes Geschirr, kleine
irdene Töpfe, weiß mit kleinen Verzierungen, ver-
schiedene Größen von ½ bis 1 Liler, welche im Hause
als Trinkbecher benutzt werden.
Von Streichhölzern werden alle guten Sorten ge-
kauft, die deutschen sind häufig unverantwortlich schlecht.
19. Waffen. Heury Martini-Gewehre nebst
fertiger Munilion; Pulver, Blei und Zündhütchen.
20. Spirituosen, Wein, Bier und Schnaps.
21. Eisendraht, sehr beliebter Artikel, zum
Anfertigen der an den Händen und Füßen zu tra-
genden Schmuckringe der heidnischen Franen.
22. Glasperlen, verschiedene Sorten.
23. Süßigkeiten, besonders Bonbons.
24. Kleiderstoffe für Frauen, von Kattun und
Blandruck; bei letzterem wird dem deutschen der Vor-
zug gegeben; Hemden für Frauen von Leinen oder
Flauell. Kopftücher, wie für die Männer angegeben,
können etwas bunter sein. Unterröcke von Wolle oder
Leinen, Umhängetücher, recht groß, Gürtel von Leder
oder Gummi mit verzierter Schnalle.
Abweichungen für Frauen: Die Stoffe können
fast durchweg etwas bunter und heller sein als für
die Männer.
B. Bastards und Hottentotten.
Sämmtliche Handelsartikel wie bei den Hereros
gangbar, nur legen sie nicht so unbedingten Werth
auf die Güte derselben wie die Hereros.
Bei Anzügen kommen mehr Tuch und Leinen in
Betracht, das Maß muß kleiner gehalten sein als
bei den Hereros.
Bei den Bastards wird von den Frauen viel
Haushaltungsgeschirr begehrt.
Kopftücher bunter als bei den Hereros. Ueber-
haupt verlangen sie nicht so unauffällige und dunkle
Farben wie die soliden Hereros.
Die gewöhnliche Kapsche Medizin findet guten
Absatz.
C. Buren wie vorstehend unter B.
D. Ovambos.
Außer Waffen und Munition u. s. w. vor allen
Dingen Kupferdraht zum Anfertigen von Ringen,
welche an den Armen und Beinen getragen werden.
Andere Sachen werden zur Zeit wenig gekauft.
Von Europäern
werden im Allgemeinen die auch in Deutschland
hangbaren Artikel gekauft, nur bessere Qualitäten.
Für dieselben kommt nicht nur der schon vorhin er-
wähnte Grund, daß die guten Sachen wegen der
hohen Fracht= u. s. w. Kosten thatsächlich steis billiger
sind als die geringeren, sondern auch die Schwierig-
keiten des Ersatzes in Betracht.
Als Eigenthümlichkeiten gegenüber den in Deutsch-
land gebräuchlichen Artikeln sind zu erwähnen:
Cordanzüge, Kakidrillanzüge, Flanellhemden, die
jast durchweg den wollenen (Jägerhemden) vorge-
zogen werden.
Armeebocksättel wegen der eigenartigen Bauart
der Pferde durchaus den Pritschsätteln vorzuziehen.
Pritschsättel müssen wenigstens unter besonderer Be-
rücksichtigung des hohen Nückens und Widerristes
angefertigt und gepolstert werden.
Schuhzeug sehr stark und dauerhaft.
Unglücksfall am Tsoakbaubmund.
Am 4. Juni sind infolge Umschlagens eines Bootes
der Bootsmannsmaat Schlüter, die Obermatrosen
Eltermann und Moriten, der Matrose Schäfer
und der Reiter (frühere Matrose) Rößler an der
Tsoakhaubmündung ertrunken. Die Bvotsbesatzung
hatte sich vom Distriktschef Lieutenant Schwabe die
Erlaubniß erbeten, bei der Eutlöschung des Dampfers