35 Centavos festgesetzt. Von den Ausgaben entfällt
ein großer Theil auf die Unterhaltung des Personals
der Stationsschisse, nämlich 65 451 Pesos 34 Cen-
tavos, und der Mission vom unbefleckten Herzen
Mariä 39 725 Pesos. Der Schulunterricht liegt
ganz in den Händen dieser Mission. Die eigenen
Einnahmen dieser Kolonien belaufen sich nur auf
12 359 Pesos 40 Centavos, den Rest deckten Zu-
schüsse Spaniens mit 131 000 und der Philippinen
mit 70 822 Pesos 73 Centavos.
Französisches Rolonialministerium.
Im französischen Kolonialministerium hat eine
Reorganisation und Erweiterung der gcographischen
Abtheilung staltgesunden. An ihre Spitze ist der
Professor am Lycce Carnot M. Camille Guy,
agrégé M’histoire ect de gographie, gestellt
worden.
Perschiedene Wittheilungen.
Ueber die Wirkung des Geschosses vom Armeegewehr
M/88
berichiet Unterroßarzt Rickmann im
Wochenblatt“:
Ein Soldat erhielt am 2. September 1894 einen
Schuß durch den Oberschenkel, wurde am 3. nach
Waschung mit Sublimatlösung nothdürftig verbunden,
ritt am 4. noch etwa 5 Stunden, darauf wieder von
mir verbunden, zeigte sich der Schußkanal stark ver-
engt. Nach angelegtem Verbande mußte der Soldat
nochmals etwa 4 Stunden reiten und gelangte dann
in die Behandlung des Arztes, aus der er nach
lurzer Zeit als vollständig geheilt entlassen wurde.
Die Wunde war troß des schlechten und spät an-
gelegten Verbandes ohne Eiterung geheilt.
Für die Jagd eignet sich das Gewehr nicht.
Nur beim Schuß in den Kopf, durchs Herz, durch
die Wirbelsäule, Verletung beider Gliedmaßenknochen
gelangt man in der Regel sosort in den Besißz des
Wildes, während bei anders sitzenden Schüssen, selbst
bei Lungen-, Bauchschüssen u. s. w., das Wild noch
weit zu laufen im Stande ist.
Selbst wenn man zu Pferde ist und auf der
Fläche ein Stück Wild waidwund geschossen hat, be-
darf es noch einer langen Hetze, ehe das Thier sich
siellt. Auf einer Zebrajagd im nördlichen Theile
der Namiebwüste waren wir nach einem viertelstün-
digen Galopp auf 50 m herangekommen. Bevor wir
abspringen und schießen konnten, betrug die Ent-
fernung 100 m. Ein Zebra stürzte nach erhaltenem
Kopsschuß sofort zusammen, ein zweites aber, welches
hohen Blattschuß halte, zwang uns noch zu einer
halbstündigen Verfolgung. Die Kugel war hinter
dem Schulterblatt über dem Herzen durch beide
Lungenflügel gegangen. Denselben Schuß machte ich
„Militär-
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bei einem Gemsbock auf 50 m, konnte in der kurzen
Entfernung deutlich den Schweiß ausfließen sehen
und fand auf der Fährte auch Lungenschweiß.
Da aber die Pferde müde waren, konnte ich nicht
folgen und dachte das waidwunde Thier beim Nach-
gehen sicher zu finden. Nach einer halben Stunde
zwang die einbrechende Dunlelheit zum Ausgeben der
Suche und am nächsten Tage wurde nichts mehr
gefunden.
Ein Springbock erhielt auf 250 m die Kugel
von vorn, stürzte sofort, sprang dann wieder auf
und brach erst nach einem Lauf von 500 m wieder
zusammen. Das Geschoß war zwischen den beiden
ersten Rippen eingedrungen, hatte die Spite des
Herzens, doch ohne Oeffnung der Herzkammer durch-
schlagen, war dann durch Lunge, Zwerchfell, Ein-
gewande gegangen und hatte das Hüsftgelenk zer-
schmettert, in dem es stecken geblieben war.
Derartige Fälle von langem Leben nach schweren
Verwundungen könnte ich noch viele aufzählen. Wenn
auch das Leben des hiesigen Wildes ein viel zäheres
ist als des in Deutschland vorkommenden, so bilden
doch das kleine Kaliber, der Geschoßmantel, die weite
Entsernung, aus der man auf der Fläche zu schießen
sast immer gezwungen ist, und welche nicht immer
den Schuß sicher werden läßt, ferner die cnorme
Geschwindigleit des Geschosses so viele ungünstige
Faktoren, daß man häufig negative Jagdresultate
erzielen wird.
Deutsche Industrie in Ostasien.
Der von M. Nößler herausgegebene deutsche
Industricanzeiger, mit welchem die Veröffentlichungen
des Centralverbandes deutscher Industrieller ver-
bunden worden sind, werden fortan für Japan in
japanischer Sprache erscheinen. Die Uebersetzung
wird im orientalischen Seminar zu Berlin, der Druck
in der deutschen Reichsdruckerei ausgeführt. Ein
Erscheinen des Blattes in chinesischer Sprache für
China ist in Vorbereitung. Es ist das der erste
derartige Versuch für die deutsche Industrie in den
ostasiatischen Staaten in der Muttersprache zu wirken,
und es ist zu erwarten, daß er von Erfolg begleitet
sein wird. Für die Verbreitung des Blattes wird
in Japan wie China durch die deutschen Firmen
wie durch die amtlichen Vertreter gewirkt werden.
Ueber den Wegebauer Wilson
berichtet P. Clauß in „Kreuz und Schwert“: Der
erste Vorsitzende der englischen Gesellschaft von Mom-
bas (Mackinnon) gab Wilson ursprünglich das
Geld für Wegebauten. Als er aber starb, lieferten
seine weniger freigebigen Freunde nur eben so viel,
daß Wilson die angefangene Arbeit beenden konnte.
Seitdem fand Wilson keine Beschäftigung und er
schlägt sich durch, wie er eben kann, denn da er an