ein freies Leben in diesem wilden Lande gewöhnt!
ist, so will er nicht nach Europa zurückkehren. Zu-
dem hofft er von dem angelegten Wege noch Nutzen
zu ziehen, sobald das englische Gorvernement den-
selben für die projektirte Eisenbahn nach Uganda
benutzt. Da er aber einstweilen leben muß, so ist
er Karawanenführer und Fuhrmann geworden, er
bietet Jedem seine Dienste an, der sie gebrauchen kann.
Aber sein Transportsystem arbeitet weder rasch noch
billig. Für die 70 Traglasten, die er auf seinem
Karren fortgeschafft, hat er eine ganze Herde Ochsen,
drei Pferde und eine Menge Leute im Dienste. Er
empfing mich als alter Freund, aber nach einer
Stunde Plauderns mußte ich ihn zurücklassen, da er
mir zu langsam marschirte. Er ist ein Bewunderer
unserer Missionen, ein Feind der Missionare von
Kisanni, aber ein großer Freund der schottischen
Mission von Kibwezi. Wenn er die schottischen
Missionare recht loben will, so sagt er: Bei ihnen
könne man fast glauben, in einer katholischen Mission
zu sein.
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Die „Zeitschrift für praktische Geologie“,
herausgegeben von Max Krahmann, Berlin,
J. Springer, welche gegenwärtig im dritten Jahr-
gange erscheint, bringt mancherlei lesenswerthe Auf-
sätze über Minerallagerstätien nicht nur in Europa,
sondern auch verschiedenen überseeischen Ländern.
Zu ihren Mitarbeitern gehört auch der früher in
Südwestafrila thätige Ingenicur F. M. Stapff,
welcher nächstens in Deutsch-Ostafrika geologische
Untersuchungen vornehmen wird.
Tikkergrische BZesprechungen.
v. Bruchhausen, Hauptmann a. D.: Die Italiener
in Afrika. Mit einer Uebersichtskarte. 58 S. 8.
VIII. Beiheft zum „Militär-Wochenblatt“.
Der Verfasser bietet hier eine sehr lehrreiche
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sorgfältige Schilderung der gesammten Volkswirth=
schaft und Verwaltung der erythräischen Kolonie und
zum Schluß wird der Text der wichtigsten inter-
nationalen Verträge, welche sie betreffen, mitgetheilt.
Herr v. Bruchhausen hat mit seiner Arbeit eine
Lücke in der kolonialen Litteratur ausgesüllt, da
bisher eine knappe und dabei vollständige Schilderung
der italienischen Kolonialpolitik durchaus fehlte und
oft vermisßt wurde.
Das vom Auswärtiger Ministerium zu Rom seit
einigen Jahren herausgegebene „Bolletino“ bringt
nicht selten Aufsätze, welche für Kolonial= und Aus-
wanderungspolitik ein mehr als gewöhnliches In-
teresse besitzen. Wir lenken die Aufmerksamkeit der
betheiligten Kreise besonders auf folgende im „Bolle-
tino“ veröffentlichte und auch einzeln in der Libreria
Bocca zu Rom billig zu kaufende Berichte:
Veglio: Die Nepublik Haiti.
P. de Gregorio: Kolonialsystem
Niederländisch-Indien.
Gactani d'Aragona:
in Tunis.
Fava: Die italienische Einwanderung in
den Vereinigten Staaten.
Ar. 39.
59. von
45. Die Stadt Susa
44.
47. Nagar: Der brasilianische Staat Espirito
Santo und die italienischen Einwanderer.
51. Corte: Italienische Einwanderung und
Handel in Australien.
58. Dr. G. Tosti: Die Kriminalität der ita-
lienischen Einwanderer in Frankreich.
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Tilterakur-Verzeichnik.
Deutsch-Ostafrila. Wissenschastliche Forschungsresultate
über Land und Leute unseres ostafrikanischen Schu-
gebetes und der angrenzenden. Länder. 5. Bd. 5. und
6. Lieferung, # Mk.
Dr. Carl Peters: —i
einer Darstellung von 1719.
und Südafrika nach
Der Kongo und der
Geschichte der italienischen Unternehmungen am „Große Wald“ 160 Jahre vor ihrer Entdeckung durch
Nothen Meere, welche gegenwärtig bereits das 25 Staneg- Ophir und die portugiesischen Gohient am
jährige Jubiläum feiern. Es schließt sich daran eine Verlag von Dietrich Reimer, Verlin.
Schiffsbewegungen.
(Die Zeit vor dem Orte bedentet die Ankunst, hinter dem Orte die Abfahrt des Schiffes.)
S. M. S. „Bussard“ 23/4. Apia. (Poststation: Hofpostamt.)
S. M. S. „Condor“" 3/8. Natal. (Poststation: Natal.)
S. M. S. „Cormoran“ 19/8. Bombay 29/8. — 1/9. Colombo 6/9. — Singapore. (Poststation:
Hofpostamt.)
S. M. S. „Falke“ 29/7. Apia (Poststation: Hospostamt.)
S. M. S. „Hyäne“ 15/8. St. Paul de Loanda 20/8. — 30/8. Kamernn. (Poststation: Kamerun.)
S. M. Vermessungsschiff „Möwe“ Sydney 15/6. — Marshall-Inseln. (Poststation: Matupi.)
S. M. S. „Seeadler" 31/5. Sansibar. (Poststation: Sansibar.)
S. M. S. „Sperber“ 19/5. Kamerun 8/9. — St. Paul de Loanda. (Poststation: Kamerun.)