dem Werth am Orte der Erzeugung oder der Aus-
fuhr zuzüglich von 20 pCt. für Transport-, Versiche-
rungs= und andere Kosten. Die Zollzahlung hat in
baar in der Münze des Landes zu erfolgen, in dem
der Zoll zur Erhebung kommt.
Das Abkommen ist im Juliheft des Bulletin
de D’Etat Indépendant du Congo veröffentlicht.
Dasselbe Heft veröffentlicht die Neubegrenzung ver-
schiedener Verwaltungsbezirke des Kongostaates.
Danach haben eine neue Abgrenzung erhalten die
Bezirke von Ubangi, Bangalos, Aruwimi, Stanley-
Falls, Uellc, Lac Leopold II, Equateur und
Stanley-Pool.
Ueber eine Reise nach der Rüste Südwestafrikas
berichtet der Zolldirektor Scheffler in Kamerun
unter dem 26. August d. Is.:
Der englische Postdampfer „Batanga“" (3000 Tons)
der British and Alrican Steam Navigation Co.
IOtd., mit welchem ich am 7. Juli d. Is., früh 6 Uhr,
den Kamerunnfluß verließ, berührte auf der Fahrt
bis St. Paulo de Loanda folgende Küstenpläße:
1. Kamerungebiet: Groß-Batanga.
Streitiges seasch Gebiet: Bata.
spanisches
Spanisches Gebiet: Eloby-Insel.
Libreville-Gabun,
S
Seite Kama,
Nyanya,
Majumba,
Loango,
Black Point.
Landana,
Cabinda.
Banana,
Boma,
Noki Noki,
Matadi.
Müssera,
Mukulla,
Ambrizette,
Kinsembo,
Ambriz,
St. Panlo de Loanda;
im Ganzen 23 verschiedene Plätzc.
Sämmtliche fremdländischen Kolonien erfreuen
sich einer wohlorganisirten Zollverwaltung, die sich
von Libreville ab darin bethätigte, daß der Dampfer
an jedem angelaufenen Küstenplatze sofort in zoll-
amtliche Bewachung und Begleitung innerhalb eines
jeden Schutzgebietes durch weiße Zollbeamte genommen
wurde, denen zur Unterstützung Farbige beigegeben
waren. Das weiße Zollunterpersonal der Franzosen
geht ausschließlich aus gedienten Unteroffizieren
( ärtern)hervor
0 1 U U * 9 79
k
Französischer Kongo:
Portugiesischer Kongo:
Et
S
Kongo-Freistaat:
7. Provinz Angola-
(vortugiesisch):
Wohlthuend berührten überall beim Zollbesuch die
durchweg im besten Zustande gehaltenen Zollboote
mit ihrer nach Marineart uniformirten Besatung.
Das sarbige Zollpersonal rekrutirt sich im französischen
Kongo aus Gabunesen und den anstelligsten Senega-
lesen, im Kongo-Freistaat aus Sierra-Leoneleuten mit
dreijährigem Vertrag, bei den Portugiesen aus Mu-
latten und Goanesen; überall wird in der Landes-
sprache verkehrt. Löschen und Laden findet nur nach
eingeholter Genehmigung durch die Zollverwaltung
und unter zollamtlicher Kontrole statt. In Libr
ville — Gabun hatte ich eine private Zusammenlunft
mit dem dortigen Chef de Douane, Monsieur
Marquet, mit welchem ich unter Anderem auch die
Aufhebung der zollfreien Zone südlich vom Campo-
flusse außerdienstlich besprach.
Gabun hat den Disserential-Zolltarif; der Kongo-
Freistaat und der portugiesische Kongo mit dem Re-
gierungshauptsihe Cabinda stehen in Zollunion und
erheben 6 pCt. vom Werth; maßgebend ist der
Fakturenwerth, dem die Portugiesen 20 péCt. bis
25 pCt. zuschlagen, genau das Verfahren der hiesigen
Zollverwaltung bei Aufstellung der Einfuhrstatislil
zur Ermittelung des Werthes der Waaren. Beide
Staaten gewähren bei gegenseitiger Ein= und Ausfuhr
Zollrückvergütung und haben zum Zwecke gegen-
seitiger Kontrole auch an der Land= und Kongofluß-
grenze Zollposten stationirt. Kap Lopez ist der letzt
brandungsfreie Küstenplaßz bis hinunter nach St. Paulo
de Loanda und hat selbst keinen Handel, sondern in
nur Stapelplatz für das Ogoweflußgebiet. Es it
bezeichnend für die zollamtlichen Ansprüche der Fram
zosen an die Kaufleute, daß die Firma Woermam
daselbst gezwungen ist, lediglich zur Erledigung der
Zollformalitäten einen deutsch-französischen Schweizer
zu halten, der mit dem eigentlichen Handel nichts
zu thun hat. Kap Lopez ist außerdem Kohlennieder=
lage für die Regierung und bietet dem Jäger reiche
Jagdgründe (Büffel, Elefanken); es ist Siß eines
Regierungspostens, eines Zoll= und Postamtes.
Sämmtlichen französischen detachirten Regierungsposten
ist eine kleine bewaffnete Macht von je 8 bes
12 Senegalesen unter Führung eines schwarzen
Unteroffiziers beigegeben, die jeder für sich mit den
ihm zugetheilten Weibe in ciner Hütte wohnen; di
Hütten sind gleich groß, gut gebaut und schnurgerade
ausgerichtet, so daß ein derartiges Soldatendorf dunh
seine Regelmäßigkeit angenehm auffällt. Eine etwas
größere Hütte, die gewöhnlich an erster Stelle sleht,
bewohnt der Unteroffizier. Die französischen Sol-
daten werden ebenso wie die des Kongo-Freistaates,
auch in größeren Garnisonen (Loango, Boma) bei
öffentlichen Arbeiten (Haus= und Wegebau) be
schäftigt.
Vor dem Regierungsposten in Sette Kama wor
zur Feier des Nationalfestes (14. Juli) eine riesige
mit Fahnen, Kränzen und Palmwedeln geschmückte
Holzpyramide als Festplatz aufgeführt, sämmtlice
Regierungsgebäude und Faktoreien waren ebenso, wie