Full text: Deutsches Kolonialblatt. VI. Jahrgang, 1895. (6)

es außerordentlich erfrischend und anregend, Ueber- 
gießungen des Kopfes mit solchem kalten Wasser, 
namentlich in hohen anhaltenden Fieberzuständen ver- 
bunden mit lästigen Kopfschmerzen, Benommenheit, 
Uebelkeit, haben einen stark beruhigenden Einfluß auf 
den Kranken, desgleichen wirken Unischläge mit diesem 
gekühlten Wasser insbesondere auch bei Entzündungen 
jeglicher Art schmerzlindernd und fieberherabsetzend. 
Kurz, bei den verschiedensten Formen von Krankheiten 
erweist sich der Kadesche Kühlapparat heilsam und 
erseht in den meisten Fällen das Eis vollkommen. 
Auch den Gesunden verschafst er ohne große Kosten 
bei großer Hiße und starker Abspannung einen er- 
anickenden, anregenden, dem Körper nicht schädlichen 
Trunk. Ein großer Vorzug ist endlich, daß man 
infolge des guten Verschlusses gegen die Außenluft 
die niedrige Temperatur der Kühlflüssigleit lange 
Zeit erhalten kann, vorausgesetzt natürlich, daß ein 
Abnehmen des Deckels nicht zu häufig geschieht. 
Ich habe auf diese Weise, nachdem ich die Kälte- 
mischung mittags angesetzt hatte, noch am nächsten 
Morgen kühles Getränk vorfinden können. 
Der Preis des Apparats mit Einschluß einer 
hroßen Menge Salz erscheint mir angemessen. Die 
Ausbesserungsarbeiten sind keine allzu großen, und 
die Ausgaben für die Unterhaltung, da wie oben 
gezeigt, das Kühlsalz stets von Neuem gewonnen 
werden kann, sehr gering. Ich zweifele nicht, daß 
bei rechtzeitiger und sachgemäßer Anwendung des 
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den gesehenen Margarethenfälle des Pangani aus der 
Feder des Bezirksamtmanns zu Tanga v. St. Paul- 
Illaire. Eine nach einer sehr gelungenen Photo- 
graphie gesertigte Abbildung führt dem Leser das 
prächtige Landschaftsbild, welches diese Fälle ge- 
währen, vor Augen. 
Die Kaiserlich deutsche Marine. Fünfte ver- 
änderte Auflage. Leipzig. J. J. Weber. 
Auf 28 großen Tafeln werden in der Schrift 
sämmtliche bedeutenderen Schiffe der deutschen Marine 
und ihre innere Einrichtung vorgeführt. Die Flaggen 
und Unisormen der Marine sehlen auch nicht. Ein 
zehn Folioseiten umfassender Text liefert die aus- 
führlichsten Erläuterungen und setzt Jedermann in 
Stand, sich über alle Marineangelegenheiten rasch 
zu unterrichten. 
UDr. Bernhard Rogge: Vom Kurhut zur Kaiser- 
krone. Hannover 1892 bis 1895. Karl Meyer. 
2 Bände. Zweite vermehrte Auflage. 
Das stattliche, gut ausgestattete Buch des be- 
kannten Verfassers bietet eine volksthümlich gehaltene 
übersichtliche Darstellung der Geschichte der Hohen- 
zollern von ihrem Erscheinen in den Marken bis 
zur Gegenwart. 
Apparats zweisellos Malariasieber schneller beseitigt 
und leichter verlaufen wird als bisher, so daß da- 
durch für den Dienst nicht unbeträchtliche Verluste 
an Arbeitstagen erspart werden. 
  
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Titkerarische Besprechungen. 
Sander, Dr., Marinestabsarzt a. D.: Südafrikanische 
Epizootien mit besonderer Berücksichtigung der 
Pferdesterbe. 
wissenschaftliche 
1895. Bd. XX 
Der Aufsatz sucht an der Hand eines reichen 
Materials den Nachweis zu führen, daß die Pferde- 
sierbe, die in Deutsch = Südwestafrika noch immer 
schwere Verwüstungen anrichtet, nichts Anderes als 
der in Europa gefürchtete Milzbrand ist. Ein zu- 
verlässiges Mittel gegen letzteren giebt es ja freilich 
noch nicht. Immerhin würde, wenn die hier auf- 
gestellte Theorie sich bewahrheitet, ein Fortschritt 
erzielt sein. Die Bekämpfung des Milzbrandes kann 
ja auch in Europa studirt werden, während eine 
Südafrika eigenthümliche Seuche dort viel kostspieli- 
gere und schwierigere Arbeiten erfordern würde. 
Sonderabdruck aus dem Archiv für 
und praktische Thierheilkunde. 
I. 48 S. 
Die Nummer 2726 der „Leipziger Illustrirten 
Zeitung“ bringt die interessante Schilderung eines 
Besuchs der bisher noch von keinem deulschen Reisen- 
Aus der Feder des längere Zeit in Deutsch- 
Südwestafrika thätig gewesenen Premierlientenants 
Freiherrn v. Bülow erscheint demnächst in der Ver- 
lagshandlung von E. S. Mittler & Sohn ein Werk 
über das genannte Schutzgebiet. Das Buch schildert, 
soweit sich aus den bisher vorliegenden Bogen ersehen 
läßt, in höchst anziehender Weise Land, Leute und 
  
Leben in der noch immer so wenig bekannten Kolonie. 
B. Manassewitsch: Die Kunst, die arabische Sprache 
durch Selbstunterricht schnell und leicht zu erlernen. 
Zweite, neu bearbeitete Auflage. Wien, Pest und 
Leipzig. A. Hartleben. 
Das kleine Buch hat in erster Auflage großen 
Anklang gefunden. Bei der jetzigen Neubearbeitung 
wurde an dem Plane und der ganzen Anlage des 
Buches in den Hauptzügen nichts geändert, dagegen 
um so schärfer den Einzelheiten nachgegangen. Es 
wurden Irrthümer und Versehen berichtigt, die Bei- 
spiele vermehrt, die Wiederholungen gestrichen und 
dafür durch Beispiele aus dem Vulgärarabischen 
ersetzt. Die Transscription ist nunmehr vollkommen 
einheitlich durchgeführt. 
John Kells Ingram: Geschichte der Sklaverei 
und der Hörigkeit. Rechtmäßige deutsche Bear- 
beitung von Leopold Katscher. Dresden und 
Leipzig 1895. Reißner. 200 S. 
So dankenswerth es gegenwärtig, wo die Sklaven- 
frage viel in der Oessfentlichkeit erörtert wird, ist, 
daß das bekannte, schon vor längerer Zeit erschienene 
Ingramsche Buch dem deutschen Publikum vorgeführt
	        
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