fullscreen: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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Der Herzog war, gleich nach seiner Ankunft zu 
Innsbruck, unermuͤdet, Ordnung und Frieden herzustellen. 
Er unterstuͤtzte mit Nachdruck, die durch den Koͤnig von 
Baiern nach Innsbruck gesandte Hofcommission, an 
deren Spitze der Graf Alois von Rechberg stand. Er 
ließ das Volk entwaffnen, und in den Landgerichten Inns- 
bruck, Schwaz, Rattenberg und Kufstein alle Pulver- 
mühlen zerstdren. Er setzte ein Kriegsgericht nieder, jeden 
Uebertreter der gegebenen strengen Verordnungen binnen 
vier und zwanzig Stunden zu beurtheilen. Um auch das 
italienische Tirol zum Gehorsam zurück zu führen, und 
den General Rusca an sich zu ziehen, schickte er (schon 
den 1stten August) den General Rouper gen Briren ab, 
und fügte zu dessen Dioision noch das vierte baierische 
Chevaurlegers-Regiment, und die baierische Batterie 
Vandouve. Darauf folgenden Tages mußte der Oberst 
Graf Wittgenstein mit dem beaierischen ersten Dra- 
goner-Regiment und dem leichten Bataillon Haber- 
mann auf das Brennergebirge, um zwischen Innsbruck 
und dem General Rouper Verbindung zu erhalten. 
Dies Alles that der Herzog, ohne sich den leisesten Zwei- 
fel angehen zu lassen, ob seine Maßregeln hinreichend 
wären, in einem Lande Gehorsam zu erzwingen, wo das 
Volk, alter Freiheiten gewohnt, vor keiner Gefahr er- 
schrocken, mit allen Schluchten, Winkeln und Wegen des 
Gebirges vertraut, gleichsam einverstanden mit der gan- 
zen Natur, und dazu voll Abschen gegen jeden Fremd- 
ling, der über diesen Boden gebieterisch schreiten wollte, 
jedem Fremdling furchtbar werden mußte. Der fran- 
zosische Oberbefehlshaber, dessen Heerbewegungen stünd- 
lich von allen Bergen herab beobachtet waren, während 
ihm die Bewegungen der Insurgenten unverrathen blieben,
	        
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