Einwanderung in Brasilien.
Nach dem Berichte des brasilianischen landwirth-
schaftlichen Ministers hat die Einwanderung nach
Brasilien im Jahre 1894 betragen 63 294 Kövfe.
Davon landeten in Rio 33 733, in Santos 29 561.
Unter den in Rio gelandeten Einwanderern waren Beu lel e
Staatsangehörigkeitsverhältnisse zu schaffen,
14513 Italiener, 14 200 Portugiesen, 3405 Spanier
und 778 Deutsche. 31 835 der Einwanderer
waren Bauern, 1734 Handwerker, 164 ohne be-
stimmten Beruf.
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Tikkerqrische Besprechungen.
Dr. Wilhelm Cahn:
Erwerbung und den Verlust der Reichs= und
Staatsangehörigkeit vom 1. Juni 1870, erläntert
mit Benutzung amtlicher Quellen und unter ver-
gleichender Berücksichtigung der ausländischen Ge-
setzggebung. Zweite vermehrte und verbesserte
Auflage. Berlin 1896. J. Guttentag.
Das vorbezeichnete Werk ist in der neuen Auf-
lage wesentlich verändert und vermehrt. Wenn auch
das Reichsgesetz selbst seit der ersten Auflage eine
Veränderung nicht erfahren hat, so mußte doch die
Auslegung der darin enthaltenen, auf die Wehryflicht
sich bezichenden Beslimmungen dem inzwischen ver-
öffentlichten vom 22. November 1888
werden; auch die Kommentirung
durch eine Reihe
und oberverwal-
und Entscheidungen eine
erlangt. Alles dies hat in der
neuen Anflage Verwendung gefunden.
Die Indigenatsgesetzgebung in verschiedenen frem-
den Staaten — in Frankreich, den Niederlanden,
Schweden und anderen — hat reine vollständige Um-
wandlung erfahren und ist von dem Verfasser in
ihrer Wechselwirkung auf das Reichsangehörigkeits-
gesetz durchweg berücksichtigt worden. Statt der Ta-
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nunentschieden gebliebene Fragen einer ausführlichen
. Besprechung unterzogen worden.
Otto Ehlers:
Das Reichsgeseh über die
bellc, die in der ersten Auflage Auskunft nur über
die Bedingungen der Erwerbung der Staatsange-
hörigkeit in Europa und in den Vereinigten Staalen
von Amerika ertheilt hat, ist nunmehr in dem An-
hange Anlage 63, 1 bis 50 eine vollständige Zu-
sammenstellung der gesetzlichen Bestimmungen über
die Erwerbung und den Verlust der Staatsangehörig-
keit in allen civilisirten Staaten der Welt gegeben
worden, und zwar sind, wo Nationalitätsgesetze
bestehen, diese wortgetreu oder in wörklicher Ueber-
setzung aufgeführt, wo dies nicht der Fall, die ein-
schlägigen gesetzlichen Bestimmungen aus den betreffen-
den Civilgesetzbüchern oder Verfassungen entnommen.
Es ist dies die einzige bisher erschienene voll-
ständige Zusammenstellung der nationalilätsgesetzlichen
Bestimmungen aller Staaten.
die Schutzgebiete bisher ergangenen Bestimmungen
eingehend berücksichtigt und verschiedene gesetzlich
Auch sind die über
Der Verfasser ist
dem Gedanken, der ihn bei der Herausgabe seiner
Arbeit geleitet hat, ein gutes Nachschlagebuch für
den Praktiker und einen nützlichen Leitfaden für jeden
Deutschen zur Beurtheilung seiner und seiner Familie
auch in
der neuen Bearbeitung treu geblieben. Insbesondere
war er bestrebt, durch ein vollständigeres Inhalts-
verzeichniß und durch ein ausführlicheres alpha-
betisches Register dem Leser die Benuhung des Buches
zu erleichtern.
Samoa, die Perle der Südsee.
Berlin 1895. H. Paetel.
Die kleine und leider wohl letzte Schrift des
vielgereisten Verfassers ist wie die früheren aus
Reisebriesen hervorgegangen, die an Tagesblätter ge-
richtet waren. Wie alle Bücher von Ehlers zeichnet
sie sich durch frische Beobachtung und witige Dar-
stellung aus. Auch wer schon viel über die ebenso
schönen als durch ihre unruhige Bevölkerung berüch-
tigten Samoainseln gelesen hat, wird das Schriftchen
mit Vergnügen durchschen.
Otto Ehlers: An indischen Fürstenhöfen. Berlin
1894. Allgemeiner Verein für Deutsche Litteratur.
Zwei Bände. Dritte vermehrte Auflage.
Das vorliegende Werk, die Frucht der vor-
letzten Reise des leider so jäh dahingerafften
Verfassers, hat binnen kaum zwei Jahren schon die
dritte Auflage erlebt. Daß es diesen Erfolg nicht
allein dem Interesse, welches die vom Verfasser be-
reisten Gegenden besitzen, sondern in noch höherem
Maße seiner amüsanten Schreibweise verdankt, wird
für keinen Leser zweifelhaft sein. Das Buch erinnert
in vieler Hinsicht an Hildebrandts Reise um die
Erde und wird wie dieses sich jedenfalls dauernd
in der Gunst des Publikums behaupten.
H. v. Frangois: Noma und Damara, Deutsch-
Südwestafrika. Magdeburg. E. Baeusch.
Das vorliegende Buch zeichnet sich durch eine
Fülle sehr hübscher Landschaftsbilder und Darstellungen
von Eingeborenen verschiedener Stämme aus, die
nach gut gelungenen photographischen Aufnahmen
angefertigt sind. Der Text behandelt in zehn Kapi-
teln Geographie, Pflanzen= und Thierwelt, Kultur-
geschichte, Ethnographie und politische Geschichte des
Schutgebietes.
A. Freiherr v. Fircks: Aegpten 1894. I. Theil.
Mit einer Karte der Nilländer und Westarabiens
sowie einer Nebenkarte des Nildeltas. Berlin 1895.
Dietrich Reimer.
Das vorliegende, sehr fleißig und gründlich
gearbeitete Werk begegnet einem fühlbaren Bedürfiisse.
Das Material über die slaatsrechtlichen und wirth-
schaftlichen Verhältnisse war bisher so zerstreut und