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An Geweben ist eingeführt worden:
I. Quartal für 193 570 Mk.
II. « 320940-
III. 399 375 -
Togo.
Inspeltionsreisen.
Der Leiter der Station Kete-Kratschi, Lieutenant
Graf Zech, hat im Herbst Bismarckburg, Pessi, Kebu,
Akposso, Atakpame und Kpele besucht und hat gegen-
wärtig eine Reise nach Tschautscho (Paratau) an-
getreten.
Ueber das Rrankenhaus in Togo
wird in „Unter dem rothen Kreuz“ berichtet:
Stabsarzt Wicke hat den Versuch gemacht, den
fast nur aus Sand bestehenden Boden des Grund-
stückes zum Schutz und zur Verschönerung zu be-
pflanzen. Die Anpflanzungen sollen Schutz gewähren
gegen die Seebrise, die mit einer in den verschie-
denen Jahreszeiten wechselnden Heftigkeit aus der
Südwestecke heranweht. Diese weht zeitweise so stark,
daß ein Verweilen auf der vorderen Veranda dann
ein Ding der Unmöglichkeit ist. Zum Schutz also
gegen die Brise sind Kokospalmen angepflanzt, in
der Südwestecke in vier bis fünf Reihen, sonst nur
ein bis zwei längs der Front des Hauses. Auf
der Hinterseite des Hauses ist ein Versuch gemacht
mit den sogenannten Schattenbäumen, einem dicht
belaubten, reichen Schatten spendenden Baum, von
dem man nur ein Stück Stamm in die Erde zu pflanzen
braucht zur Fortpflanzung. Diese Stämme sind gut
angewachsen, haben aber nur auf der der Seeseite
abgewendeten Seite grüne Zweige getrieben. Zum
Schmuck der Beete sind bunte, längs des Strandes
wachsende Pflanzen gezogen worden. Zur Einfassung
der Beete nimmt man draußen die umgekehrten, ihres
Inhalts entleerten Selters= u. s. w. Flaschen, da man
sie anderweitig nicht verwenden kann, da Rücktrans-
port des Glases theurer als der Gloswerth ist.
Die Verpflegung für das Hospital geschieht ent-
weder durch afrikanische Landeserzeugnisse, oder durch
Sendungen von Europa, wozu an dieser Stelle be-
merkt sei, daß z. B. von hier aus gesandte Aepfel
in ganz vorzüglicher Beschaffenheit drüben anlangten,
während Birnen sich alle total verfault zeigten. Im
Orte selbst finden täglich Märkte statt, allein der
Europäer geht nicht dahin, schickt auch nicht seine
Leute, sondern wartet, bis die umherziehenden Händler
ins Haus kommen, ihre Waaren anzubieten, bezw.
bestellt schon am Tage vorher seinen Bedarf bei
denselben. Als Fleisch ißt man natürlich haupt-
sächlich den üblichen Hammel, alle Monat vielleicht
auch einmal Rindfleisch. Enten, Hühner und Trut-
hühner werden aus Accra bezogen, Gänse aus Europa:
Das Gemüse ist, wenn möglich, selbst zu ziehen, und
mit Ausnahme von Kartoffeln und Blumenkohl ist
es Herrn Stabsarzt Wicke bis jetzt stets gelungen,
das gepflanzte Gemüse zur ertragsfähigen Reife
heranzuziehen. Der Garten des Hospitals liegt in
der vor Wind am meisten geschützten Ecke, im Nord-
osten des Grundstücks. - ·
Die Zubereitung der Speisen erfolgt durch einen
äußerst tüchtigen, von Stabsarzt Wicke selbst an-
gelernten schwarzen Koch. Das übrige Personal des
Hauses besteht aus einem versönlichen Diener des
Herrn Stabsarztes, ein zweiter Diener hilft bei Tisch
und verrichtet sonstige Hausarbeit. Der speziellen
Aussicht der Schwestern unterstehen drei Mädchen,
etwa 7 Jahre alt, in Misahöhe befreite Sklaven.
Der Koch hat in der Küche ein bis zwei Kochjungen.
Für grobe Arbeit sind im Etat zwei Arbeiter ein-
gestellt. Der medizinische Stab besteht aus dem
Assistenten Vittorino, einem Lehrling und einem
Apothekengehülfen.
Der Wirkungskreis des Arztes umfaßt zunächst:
die Kolonie Togo mit den Ortschaften Klein-Popo,
Sebbe, ½2 Stunde zu Fuß entfernt; Lome (44 km),
Porte Seguro (2½ Stunden) und Togo am Togosee
(3 Stunden Kanufahrt); dann nach der französischen
Seite finden sich Patienten in Agweh (2 Stunden
Kanufahrt), Grand-Popo, je nachdem Ebbe oder
Fluth ist, 6 bis 8 Stunden Kanufahrt, am Strande
in der Hängematte 5 Stunden, und Wydah, das
eine Tagereise von Grand-Popo entfernt liegt.
Früher war der Arzt mehr darauf angewiesen, die
Kranken in ihrer Häuslichkeit aufzusuchen und zu
behandeln, jetzt, nachdem den Kranken im Hospital
gute Pflege und Behandlung geboten werden kann,
suchen dieselben immer mehr das Krankenhaus auf,
besonders viel Franzosen kommen jetzt in das Nach-
tigal-Krankenhaus, nachdem das Lazareth in Wydah
wegen Mangels an Betheiligung aufgehoben ist.
Deutsch-Südwelktafrika.
Rünstliche Bewässerung.
Im vergangenen Jahre ist in Berlin ein Komitee
zur Erschließung von Deutsch-Südwestafrika durch
Anlage von Staudämmen und Wasserwerken zu-
sammengetreten mit der Absicht, eine Gesellschaft zur
Ausführung solcher Unternehmungen, von denen eine
Erschließung der Kolonie zu erhoffen sei, ins Leben
zu rusen. Auf Grund einer im vergangenen Jahre
im Verlage von Dietrich Reimer, Berlin, erschie-
nenen Broschüre: „Ein Vorschlag zur wirthschaftlichen
Erschließung Deutsch-Südwestafrikas von Dr. Sander,
Marine-Stabsarzt a. D.“, hatte das Komitee zunächst
die Anlage eines Staudammes bei der Awispoort
in allernächster Nähe von Windhoek ins Auge gefaßt.
An dieser Stelle nähern sich die Bergwände der das
Flußthal umgebenden Höhenzüge bis auf eine Sohlen-