Rus fremden Rolonien.
Die beuschreckenvertilgung auf Cppern.
Mit Rücksicht auf das häusige Auftreten der
Heuschrecken in Afrika verdienen ae asonreichen
Versuche zu ihrer Bekämpfung, die in Cypern seit
Jahrzehnten gemacht werden, Beachtung. Das Ver-
sahren war in den Zeiten, als die Heuschrecken in
Eem sehr stark auftraten, folgendes: Die Stellen, wo
ie Heuschreckenschwärme Eier legen, werden genau
markirt. Sobald die Jungen auskriechen, wird die von
einen Thieren wimmelnde Masse mit einem Zaun um
geben, wodurch verhindert werden soll, daß sich die
Heuschrecken vom Platz entsfernen. Der Zaun bezw.
Schirm ist 2 Fuß 9 Zoll hoch und 50 Ellen lang.
Mehrere Schirme können leicht miteinander verbunden
werden. An ihrem oberen Saume sind die Schirme
mit einem Streifen Oelpapier versehen, wodurch
verhütet wird, daß die Heuschrecken über den
Schirm hinwegkriechen. Die Schirme, welche man
aus ganz gewöhnlichem Segeltuch herstellt, werden
durch Holzstäbe straff gespannt und festgehalten,
welche in gewissen Entfernungen voneinander in die
Erde gesteckt sind. Längs der Schirme werden in
Abständen von 30 bis 40 Ellen Gräben ausgehoben,
welche meistens 5 FuHß lang, 1 Fuß 6 Zoll breit
und 3 Fuß tief sind. Nach der Mitte des Schirmes
zu ist der Graben breiter als am Gnde, damit den
Heuschrecken das Ueberschreiten des Grabens erschwert
wird. Sobald nun die Heuschrecken an dem Schirm
anlangen, geschieht ihrem Vorwärtswandern Einhalt.
Weil aber die Thiere ihre Marschrichtung nicht ver-
ändern, so sammelt sich in der Folge eine ungehenere
Masse von Heuschrecken an dem Schirme an, welche
sämmtlich in den Graben fallen. Wenn dieser an-
gefüllt ist, wird er mit Erde zugedeckt. Häufig
wird ein einziger Schirm nicht ausreichen, um einen
Schwarm abzufangen. Alsdann wird ein zweiter
Schirm hinter dem ersten aufgestellt und dieses so
oft wiederholt, bis der ganze Schwarm vernichtet ist.
Wenn die Entwickelung der Heuschrecke bereits so
weit vorgeschritten ist, daß sie fliegen kann, vermag
zu ihrer Vernichtung nur noch ein Geringes bei-
getragen werden.
sorgfältig beobachtet und die Brutstellen in Rück-
licht auf die nächste Kampagne genau festgestellt
werden.
Cypern ist durch diese Bekämpfungsmethode in
den achtziger Jahren von der Heuschreckenplage ver-
schont geblieben und die Saaten haben seit 1884
keinen nennenswerthen Schaden erlitten. Die Re-
gierung sieht daher gegenwärtig davon ab, zum
Zwecke der Heuschreckenvertilgung die oben beschrie-
benen umfangreichen Maßregeln zu ergreifen. Jetzt
werden die Heuschrecken, wie aus dem kürzlich als
Parlamentsvorlage veröffentlichten Report on the
Locust Campaign ol 1894 zu ersehen ist, uur von
der Bevölkerung gesammelt und von der Regierung
Im Sommer und Winter
gewichtsweise bezahlt.
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Ihre Flugrichtung muß alsdann
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werden die „Eier“ der Heuschrecken, dagegen im
Frühling die „lebenden“ Heuschrecken gesammelt. Die
Methode der Heuschreckenbekämpfung in der Form
des Eiersammelns wurde seitens der Regierung im
Jahre 1882 aufgegeben, jedoch aus mancherlei Grün-
den sowie auf Rath von erfahrenen Leuten 1894
versuchsweise wieder ausgenommen. Das System
des Sammelns von „lebenden“ Heuschrecken war
vor der britischen Okkupation überhaupt nicht bekannt
und wurde von der englischen Regierung neu ein-
geführt. In früheren Zeiten waren mit dieser Me-
thode nur vereinzelte Versuche angestellt worden,
welche jedoch keinen Erfolg aufwiesen. Beide Systeme
erfreuten sich 1894 bei der Bevölkerung einer großen
Beliebtheit und lieferten ein zufriedenstellendes Re-
sultat, so daß die Regierung entschlossen ist. beide
Methoden zu wiederholen. Vor Beginn der Heu-
schreckenkampagne von 1894 hatte man festgestellt,
daß die Zahl der Heuschreckeneier gegen die früheren
Jahre wieder stark angewachsen war, und sollen da-
mals 578 Millionen Stück vorhanden gewesen sein.
Durch die Kampagne von 1894 wurde diese Zahl
auf 171 Millionen reduzirt. Mehr als dreimal so
viel Heuschrecken als in den vier vorhergegangenen
Jahren zusammengenommen sollen 1894 vernichtet
worden sein. ei dem Sammeln von „lebenden“
Heuschrecken befolgten die Leute die folgende Methode:
Solange die Heuschrecken noch klein waren, also im
März und Anfang April, legten sie Plantücher auf
die Erde, in deren Mitte sich ein Loch befand,
worunter ein Sack befestigt war. Auf dieses Plan-
tuch werden die Heuschrecken zusammengetrieben, als-
dann wird das Plantuch von mehreren Personen an
den vier Ecken angefaßt, aufgehoben und die Heu-
schrecken in den Sack geschüttet. Dieses Verfahren
wird mehrere Male wiederholt. Ende April und
im Mai fertigten die Leute Nee aus Gaze an, be-
festigten sie an Rohrstücke nach der Art von Schmetter-
lingsnetzen und fingen hiermit die Heuschrecken ein.
Sobald sie eine gewisse Anzahl beisammen haben,
stecken sie dieselben in größere Säcke, welche inwendig
mit Leim ausgepicht sind.
Der Kuriosität halber mag noch die folgende
Bekämpfungsmethode erwähnt werden. Im März
machte man einen Versuch mit Hühnern. Am frühen
Morgen, bevor die Hühner gefüttert waren, wurden
sie an den Platz geschafft, wo sich die Heuschrecken
befanden. Die Hühner bekümmerten sich jedoch gar
nicht um die Heuschrecken, sondern suchten sich ander-
weitiges Futter. Die Heuschrecken waren sehr klein
und schienen die Aufmerksamkeit der Hühner nicht
auf sich zu lenken. Als den Hühnern größere Exem-
plare vorgeselzt wurden, machten sie sich zwar über
die Heuschrecken her, vermochten aber im Verlauf
eines Tages nur eine kleine Zahl zu verschlingen.