Full text: Deutsches Kolonialblatt. VII. Jahrgang, 1896. (7)

seit Jahren ausgedehnten Stlavenraub auch in un- 
serem Gebiete trieb. Der Strafzug wurde namentlich 
auch auf Anregung des stellvertretenden Kaiserlichen 
Stationsvorstehers Berndt in Langenburg unter- 
nommen, der seinerseits dem Kommissar Johnston 
zum Truppentrausport den Dampfer „Hermann 
von Wissmann“ zur Verfügung stellte. 
Die Expedition endete schnell und glücklich, indem 
nach 2 1/ tägigem scharfen Gefecht die Befestigungen 
der Araber genommen und zerstört, Mlozi selbst ge- 
fangen genommen und hingerichtet wurde. 569 Sklaven 
wurden in Freiheit gesetzt. 
Rus fremden Kolonien. 
Eisenbahngesellschaft „Shire Highlunds Compuny“. 
Der „Zanzibar Gazette“ zufolge ist unter Be- 
theiligung der Schottischen Mission und des Kauf- 
manns Sharrer eine Gesellschaft „Shire Highlands 
Company“ zum Zwecke des Baues einer Eisenbahn 
von Maperera am unteren Shire nach Blantyre und 
von da nach Mpimbi am oberen Shire gebildet 
worden. Für später ist der Bau der Linie von 
Maperera nach Chiromo in Aussicht genommen, 
ebenso wie Fortsetzung der Bahn von Mpimbi bis 
Zomba. 
Oefentliche Arbeiten in Lagos. 
Nachrichten aus Lagos zufolge hat die dortige 
Kolonialregierung die Absicht, im Hafen ein Patent- 
slip anzulegen, wieder aufgegeben. Auch alle bisher 
zur Verbesserung der Barre gemachten Vorschläge 
erweisen sich als undurchführbar. Sehr rührig ist 
man dagegen beim Bau der Brückenverbindung 
zwischen der Lagosinsel und dem Festlande sowie 
mit den Vorarbeiten für die Eisenbahn Lagos— 
Ibadon — Abeokota, wo mit der Vermessung der 
Strecke bereits begonnen ist. Die Kosten des Brücken- 
baues werden auf 80 000 Pfd. Sterl. veranschlagt. 
  
164 — 
Schiffsbewegung Sansibars im Jahre 1895. 
  
  
  
  
   
Zahl der an- 
Nationalität gekommenen Tonnen 
Schisse 
81 88 124 
71 92728 
26 48 401 
4 4 426 
4 1332 
28 12 988 
Unter deutscher Flagge segelnde Dhaus liefen im 
Jahre 1895 den Hafen von Sansibar 1275 mit 
einem Gesammtraumgehalt von 8867 deutschen Tonnen 
oder 6635 englischen Register-Tons an. 
In vorstehender Aufstellung sind die Dampfer 
des Kaiserlichen Gonvernements von Deutsch-Ostafrika 
nicht mitgerechnet. An Zahl haben die deutschen 
Schiffe gegen das Vorjahr eine Zunahmc erfahren 
und stehen auch in diesem Jahre, was Zahl anlangt, 
wieder denen aller anderen Nationen voran. 
Die deutschen, französischen und sansibaritischen 
Schiffe waren ausschließlich Dampfer, unter den 
englischen befanden sich zwei Segler; die amerika- 
leisen und norwegischen waren ausschließlich Segel- 
hiffe. 
VVWVWVWVVVVVVVWVVVVVVVVVVVVVVVVYVVYyTyTTFT I TyI 
  
Tikterakur. 
C. W. Werther: Zum Victoria-Nyanza. Zweite 
Auflage. Berlin 1896. H. Paetel. 
Deutsch-Ostafrika. Wissenschaftliche Forschungs- 
resultate über Land und Leute unseres ostafrika- 
nischen Schutzgebietes und der angrenzenden Länder. 
5. Bd. 7. (Schluß-) Lief. Verlag von Dietrich 
Reimer in Berlin. Mk. 10. 
Abraham, F.: Die südafrikanische Republik. Eine 
historische Stizze. Verlag von R. Boll in Berlin. 
Mk. 2. 
Schiffsbewegungen. 
(Die Zeit vor dem Orte bedeutet die Ankunft, hinter dem Orte die Abfahrt des Schisfes.) 
„Bussard“ 30/1. Sydney. 
. „Condor“ 5/2. Sansibar. 
station: Hongkong.) 
4„Falke“ 4/2. Sydney. 
„Hyäne“ 30/12. Kamerun. 
- 
SS# S 
Vermessungsschiff „Möwe“ 16/11. Herbertshöhe. 
S. „Seeadler“ 23/12. Lourengo Marques 15/2. — 20/2. Kapstadt. 
M. S. „Sperber“ 17/1. Kapstadt 29/2. — Mossamedes. 
S (Poststation: Hospostamt.) 
S (Poststation: Sansibar.) 
S. „Cormoran“ 25/1. Amoy 19/2. — 23/2. Pagoda Anchorage 26/2. — Nagasaki. 
S 
S 
(Poststation: Hofpostamt.) 
(Poststation: Kamerun.) 
(Post= 
(Poststation: Matupi.) 
(Poststation: Kapstadt.) 
(Poststation: St. Paul de Loanda.)
	        
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