Titteratur.
Spezialkarte von Deutsch-Ostafrika mit Neben—
karten von Usambara und Kilimandjaro. Nach
den neuesten Forschungen bearbeitet von P. Krauß.
Kommissionsverlag von S. Schropp, Berlin.
Die hier vorliegende Karte ist von dem Leiter
der kartographischen Anstalt des Leipziger Biblio-
graphischen Instituls unter Berücksichtigung des ge-
sammten in neuerer Zeit so massenhaft angewachsenen
geographischen Materials für Ostafrika ausgearbeitet
worden. Die damit gelieferte Darstellung Ostafrikas
ist infolgedessen die beste und zuverlässigste, die
bisher vorhanden ist. Die verschiedenen geplanten
Eisenbahnlinien, die Gebiete der Pflanzungen, Missio-
nen und vor Allem die Wege der großen Expeditionen
der letzten Jahre lassen sich hier mit Bequemlichkeit
versolgen. Wie viel für die geographische Erforschung
Ostafrikas trotz des vielen Geschehenen noch Neues.
zu thun bleibt, tritt aber nicht minder deutlich hervor.
Noch sind überall auf der Karte große weiße Flecken,
deren Ausfüllung sich die ostafrikanische Verwaltung
angelegen sein lassen muß.
Rudolf Fithner: Die Regentschaft Tunis. Streif-
züge und Studien. Berlin 1895. Allgemeiner
Verein für deutsche Litteratur (H. Paetel).
Tunis ist wohl das einzige Kolonialland, welches
schon wenige Jahre nach seiner Besitzergreisung zur
Blüthe gelangt ist und dem Mutterlande Nugzen
bringt. Obwohl es staatsrechtlich nicht volles Eigen-
thum Frankreichs ist, sondern nur ein Protektorat
vorstellt, liegt seine Verwaltung und Regierung doch
in Wahrheit ganz in französischen Händen, der Auf-
schwung, den das Land in den letzten zehn Jahren
genommen hat, ist ein großer. Dank der bequemen
Dampserverbindung und den vielen Verbesserungen,
welche in Tunis stattgefunden haben, ist es jetzt ein
beliebtes Ausflugsziel für Touristen geworden. Aber
trotz des steigenden Besuchs sehlte es für das Land bisher
an einem handlichen zuverlässigen Buche, welches dem
Reisenden, der nicht eine ganze Bibliothek mit sich
führen will, die wichtigsten Auskinfte über die gegen-
wärtige Lage des Landes giebt. Die hier vorliegende,
reich mit Bildern ausgestattete Schrift ist daher
doppelt willkommen. Sie ist nicht allein ein be-
Juemes Nachschlagebuch für den Reisenden, sondern
besiht auch Werth für den Kolonialpolititer, der sich
über die Fortschritte der Civilisationsthätigkeit in
diesem Theile Nordafrilas unterrichten will.
E. W. Middendorf: Peru. Beobachtungen und
Studien über das Land und seine Bewohner
während eines 25 jährigen Aufenthalts. Berlin
1893—95. R. Oppenheim (Gustav Schmidt).
In drei stattlichen Bänden mit mehreren Hundert
Zuten Abbildungen nach photographischen Aufnahmen
und Karten bietet der Verfasser hier eine ausgczeich-
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ilderung des vielgenannten und doch so
seie chieen großen südamerikanischen Lolonial-
landes. Der ganze umfangreiche erste Band ist er
Hauptstadt Lima gewidmet. Er schildert die Ver-
gangenheit der Stadt ebenso eingehend wie ihre gegen-
wärtige Lage, ihre Gebäude, Verwaltung, Nechtspflege,
Unterrichts= und Wohlthätigkeitswesen, Verkehrs-
anlagen und Vergnügungen. Der zweite Band ist
dem Küstenlande Perus gewidmet. Hier wird eben-
falls stets mit geschichtlichen Rückblicken und mit
Berücksichtigung der neuen Forschungen Natur und
Kulturarbeit, Leben und Treiben in den weiten
oceanischen Provinzen Perus vorgeführt. Vielleicht
am fesselndsten für den Leser aber ist der dritte
Band, welcher auf 600 großen Seiten das interessante
Kordillerengebiet schildert. Hier sind die meisten und
schönsten Reste der altperuanischen Kultur erhalten,
und der Verfasser hat kaum eine dieser Stellen un-
besucht und unphotographirt gelassen. si—iGp-R
Die Fülle des Materials, das der Verfasser in
diesem Werke verarbeitet hat, ist geradezu staunens-
werth. Dieses Buch wird daher nicht allein ein
Markstein für die geographische Erforschung Süd-
amerikas bleiben, sondern auch für die gesammte
theilung der Lage und Aussichten dieser Gebiete
Veur 4 per Bedeutung sein. Es ist um so werthvoller,
r smien in seinen Schilderungen durchweg
108 Ennruck größter Unbefangenheit und Vorurtheils=
vtc keit macht. Für den Kolonialpolitiker birgt das
oanta besonders viel Werthvolles. Doch bedarf es
Krengter Arbeit, um aus der Fülle des Gebotenen
n was zur Beurtheilung der Fehler und Vor-
Aur des von Spanien hier seinerzeit geleistcten
WWs von Bedeutung ist, herauszusuchen.
%uge: Das englische Heer einschließlich der
le Inshenupen i0 sier heutigen Gestaltung.
Leipzig 1896. Zuckschwerdt # Co. ç.
Der Verfasser, welcher Militärlehrer bei der
Haupt-Kadettenanstalt zu Lichterfelde ist, hat in
zeiner Schrist vorwiegend auf Grund des amtlichen
Materials eine eingehende und sehr lehrreiche Schil-
derung aller Verhältnisse des britischen Hceres ge-
liefert. Besonderes Interesse dürften die Abschnitte
XII und XIII erregen, welche das englische Heer
in Indien und die Truppen in den übrigen Kolo-
nien schildern.
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Titterakur-Perxeichniß.
de Wanl. D. C. With Rhodes in Nlashonaland.
Translated from the original Dutch. 2 parts.
utu in London.
Cumpuigning in Sputh Allien
Nlolynens, )1 C. P.:
ad Egypt.
" Aucmillnn & C0o. in London.
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