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Schiffsbewegungen.
(Die Zeit vor dem Orte bedeutet die Ankunft, hinter dem Orte die Abfahrt des Schisses.)
„Bussard“ 30/1. Sydney. (Poststation: Hofpostamt.)
„Condor"“ 5/2. Sansibar. (Poststation: Sansibar.)
„Cormoran“ 25/1. Amoy 19/2. — 23,2. Pagoda Anchorage 26/2. — 2, 3. Nagasaki 10/3.
— Taku. (Poststation: Hongkong.)
. „Falke“ 4/2. Sydney. (Poststation: Hofpostamt.)
S. „Hyäne"“ 30/12. Kamerun. (Poststation: Kamerun.)
M. Vermessungsschiff „Möwe“ 16/11. Herbertshöhe. (Poststation: Matupi.)
M. S. „Seeadler“ 23/12. Lourenco Marques 15/2. — 20/2. Kapstadt. (Poststation: Kapstadt.)
M. S. „Sperber“ 17/1. Kapstadt 29/2. — Mossamedes. (Poststation: St. Paul de Loanda.)
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Perkehrs-achrichten.
Am 22. Februar ist der Dampfer des Lieutenants Troost „Leutwein“ in Tsoakhaubmund ein-
getroffen.
Der am 31. Januar d. Is. von Hamburg abgefahrene Dampfer „Melita Bohlen“ ist am
2. März in Tsoakhaubmund angelangt.
Ueber die Postbeförderung in Deutsch-Südwestafrika entnehmen wir dem „Archiv für Post
und Telegraphie“:
Von Walfischbay nach dem nur wenige Wegstunden entfernten Tsoakhaubmund, gegenwärtig dem
Eingangsthor für den Verkehr des Schußgebietes, erfolgt die Beförderung der Postsendungen meist durch
Menschenkräfte. Bei der Beförderung der Post zwischen Windhoek und der Küste sind im Laufe der Jahre
mit den verschiedenen Transportmitteln Versuche gemacht worden, um festzustellen, in welcher Weise die
schnellste, zuverlässigste und die mit Rücksicht auf die entstehenden Kosten zweckdienlichste Postverbindung
herzustellen sei. Das Ergebniß ist folgendes:
Die Beförderung der Post durch Boten ist im Allgemeinen eine sichere und verhältnißmäßig
pünktliche gewesen, obschon nicht in Abrede gestellt werden kann, daß in einzelnen Fällen die Boten ihre
Pflicht in gröblichster Weise vernachlässigt haben, indem sie, anstatt in fünf Tagen von Otjimbingue nach
Windhock zu marschiren, unter Benutzung zufällig des Weges fahrender Frachtwagen, 6, 7 und mehr
Tage zur Zurücklegung jener Wegestrecke brauchten. Ein scharfes Vorgehen gegen die Säumigen ist zwar
in einem Falle erfolgt, doch hat meist von einer Bestrafung der Leute abgesehen werden müssen, weil sic
angaben, daß Unwohlsein, Verletzung der Füße und andere Gründe ihren Marsch verzögert hätten. Die
Stichhaltigkeit derartiger Gründe zu prüfen, ist nur selten möglich, da Zeugen der Vorgänge fast nie vor-
handen waren. Von den Boten ist der sogenannte „Bayweg“ zu benutzen. Da sich an diesem Wege
Niemand ansiedeln darf, so muß jeder zur Beförderung der Briespost von Windhoek herangezogene Bote
Lebensmittel für vier bis fünf Tage mit sich führen. Wegen der schon hierdurch sich ergebenden Belastung
— der Mann erhält täglich 1 k## Fleisch und ½ kg Reis oder Mehl, ferner Kaffee, Tabak, Streich-
hölzer — ist die Tragkraft der einzelnen Boten für Postzwecke eine ziemlich beschränkte, und Briefbeutel
von 17 kg Gewicht rechnen schon zu den schweren Lasten, die Niemand gern übernimmt. Zur Weg
schaffung der Briefpost von Otjimbingue und Okahandja mußten in Otjimbingue besondere Träger eingestellt
werden. Sowohl in Windhoek wie in ÖOtsimbingue war es häufig außerordentlich schwierig, dic erforder-
liche Anzahl von Trägern zu erlangen, so daß dieserhalb mehrfach die Hülfe der Ortspolizei in Anspruch
genommen werden mußte. Die Schwierigkeit und Kostspieligkeit der Entsendung von Boten würde auf
die Dauer in erheblich gesteigertem Maße hervorgetreten sein, da bei der Zunahme des Verkehrs die regel-
mäßige Einstellung einer größeren Anzahl von Boten auch von Windhoek ab sich bald als nöthig erwiesen
haben würde. Zur Beförderung der Zeitungs und Packetpost Boten zu verwenden, war von vornherein
unthunlich. Diese Sendungen kommen gelegentlich mittels Frachtwagens — oft sechs bis sieben Wochen
nach ihrem Eintreffen in Walfischbay — in Windhoek an.
Postbeförderungen zu Pferde haben im Schutzgebiet von jeher stattgesunden, doch hat es sich
dabei immer nur um kleinere Bentel oder Briefpackete gehandelt, da der einzelne Reiter, der ebenfalls
immer mehrere Tage unterwegs ist, außer dem Proviant Decken sowic einen Wassersack mit sich nehmen
muß. Zur Beförderung größerer Briefmengen würde ein Handpferd erforderlich sein, dessen Mitnahme