Full text: Deutsches Kolonialblatt. VII. Jahrgang, 1896. (7)

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halten versprächen. Die Leute antworteten mir, daß 
Cendeo mit diesen Bedingungen einverstanden sei 
und gerne in nächster Zeit zurückkäme, zumal ihnen 
in ihren jetzigen Wohnplätzen ein Anschluß an acker- 
bauende Völkerschaften fehlt, von denen sie die zum 
Lebensunterhalt nöthige vegetabilische Nahrung kaufen 
könnten. 
Für die Betreibung von Viehzucht erscheint Groß- 
Aruscha und Umbugwe sehr geeignet. Gesundheitlich 
ist ersteres bei Weitem vorzuziehen, da das absolut 
flache Umbugwe in der Regenzeit vollkommen über- 
schwemmt ist, so daß man stellenweise knietief in Wasser 
und Schlamm watet. Die erste Beschaffung einer 
Stammherde würde allerdings voraussichtlich nicht 
ganz leicht sein, da die Eingeborenen das Vieh nur 
sehr ungern verkaufen, sie ist aber doch immerhin 
möglich 
Bericht über die vom z5. bis J0. März d. Js. aus- 
geführte Ruftdjithalfadrt. 
Ueber seine auf Befehl des Herrn Gouverneurs 
in der Zeit vom 13. bis 16. März d. Is. ausgeführte 
Rufidjithalfahrt berichtet Lieutenant v. Grawert 
Folgendes: 
Mit zwei Booten (Einbäumen) verließ ich am 
13. März nachmittags 3 Uhr 25 Min. Muhamadi 
Kungulios Dorf in der Landschaft Kibambane. Das 
kleinere Boot nahm den Feldwebel Krauß, dessen 
zwei Boys und Gepäck, einen Askari und vier 
Ruderer, das größere mich, drei Boys und einen 
Askari, mein Gepäck und fünf Ruderer auf. Die 
Ruderer (Leute Muhamadi Kungulios) ermüdeten, 
größerer Fahrten ungewohnt, ziemlich schnell und 
waren anfangs etwas ungeschickt in der gleichzeitigen 
und gleichmäßigen Handhabung der Paddeln, was 
sich aber bald besserte. 
Während der Fahrt habe ich zu verschiedensten 
Malen die Wassertiefe feststellen lassen und dabei 
stets einen Wasserstand von etwa 2 m, meist darüber 
gefunden, wobei jedoch betont werden muß, daß zur 
Zeit der Rusidji mehr als mittleren Wasserstand hat. 
Ich bin überzeugt, daß augenblicklich jede Pinasse 
bis zu den Panganischnellen gelangen kann. In der 
Trockenzeit liegen die Verhältnisse ungünstiger, doch 
wird meines Erachtens ein bei voller Ladung nicht 
tiefer als 1½ Fuß gehendes Schiff auch zu dieser 
Zeit glatt die Panganischnellen, um so mehr also das 
weiter unterhalb gelegene Kibambanc erreichen; denn 
die fortwährenden Veränderungen in den Tiefen- 
verhältnissen bieten bei entsprechender Aufmerksamkeit 
keine unüberwindlichen Schwierigkeiten. 
Der Wald tritt auf beiden Ufern nicht unmittel- 
bar an den Fluß heran, mit Ausnahme der beiden 
Steilufer (siehe Skizze), deren Bestand nur ungenü- 
ghend ist und theilweise aus schönen Schattenbäumen 
besteht, deren Verbrauch zu Heizzwecken nur bedauert 
werden könnte. An allen übrigen Orten müßte das 
  
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