Full text: Deutsches Kolonialblatt. VII. Jahrgang, 1896. (7)

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Pfund unverzollt 1892, 2,50 Marl 1893), und es verspricht demnach der Tabak Neu-Guineas sich 
zu einem wichtigen Faktor in der wirthschaftlichen Ausnutzung dieser Kolonie zu entwickeln. 
Ausgestellt wurden Tabak und Cigarren aus Kameruntabak durch die Cigarrenfabrik von 
Pö. Bacteke in Hamburg, ferner Neu-Guineatabal und Cigarren von der Neu-Guinen-Kompagnie 
und ostafrikanischer Tabak von Lewa durch die Ostafrikanische Plantagengesellschaft. 
Betelnüsse. Wenngleich auch die Eingeborenen Deutsch-Neu-Guincas eine Art Betelnüsse 
(Aveca machocalyn) kultiviren und kauen, so cxistirt ein Export von Betelnüssen, was deutsche Kolonien 
betrifft, doch nur in Deutsch-Ostafrika, und zwar nur ein sehr geringer, so gut wie ausschließlich aus 
der Gegend von Pangani, wo nahe dem Flusse eine Menge Betelnußpalmen stehen. 
In der Statistik finden sich dieselben jetzt in der Rubrik für „verschiedene Genußmittel und 
Narkotika“ angeführt, aber andere Stosse kommen kaum in Betracht. 
Es wurden egxportirt: 
1890/91 an Betelnüssen und -blätten 567 Dollar, 
1893 an verschiedenen Genußmitteln und Narkotika 9 000 engl. Pfund, 158 
1894 - - - 52 000 1602 
„ 
bei einem gleichzeitigen Import von 68 000 2860 
Der Import, der 1893 sogar 93 000 Pfund (— 3644 Dollar) betrug, übersteigt demnach den 
Export recht bedeutend; in der That besitzt Sansibar so viele Betelnußpalmen, daß es trotz großen 
eigenen Konsums noch Betelnüsse exportiren kann. Es gelangten Betelnüsse mit und ohne Fruchtschale 
aus Pangani zur Ausstellung. 
Der Betelpfeffer wird zwar im Südseeschutzgebiet und an der Küste Ostafrikas kultivirt, 
jedoch scheinen die Blätter lediglich dem eigenen Konsum zu dienen, der Export ist jedenfalls ein 
minimaler. Ausgestellt wurden zusammengerollte, innen Betelnuß enthaltende und zum Genuß bereitete 
Betelblätter aus Deutsch-Oslafrika. 
Milchsäfte, Harze und Gummi. 
Kautschuk. Es sind bisher nur die drei tropisch-afrikanischen Kolonien, die für den Kautschuk- 
export in Betracht kommen, und zwar bildet der Kautschuk einen der größten Ausfuhrartikel von Kamerun 
und Deutsch-Ostafrika. Wenngleich im tropischen Afrika auch einige andere Pflanzen (I/#c# und neuerdings 
eine Kickra) brauchbaren Kautschuk liefern, so kommen für unsere Kolonien doch bisher fast aus- 
schließlich einige Landolphialianen in Betracht, speziell Landolphau Kirhii und Petersiana für Ostafrika, 
sandolpliiu comorensis var. Jlorida für die Kolonien beider Küsten; nur im Norden des Kamerun- 
gebietes wird auch der Milchsaft eines noch unbekannten Baumes verwerthet. 
Es exportirten: 
Togo 18992 37 000 kg im Werthe von 134 000 Mark, 
1893 29000 - - 99000- 
1894...31000-- - - 116 000 
1895 ohne das 1. Quartal — - 164 000 
Hierbei ist aber zu berücksichtigen, daß nur ein kleiner Bruchtheil des im Lande gewonnenen 
Kautschuks über deutsche Häfen geht, daß also die angegebenen Zahlen um ein Mehrfaches zu klein sind. 
Kamerun-) 1892 323 000 kg im Werthe von 1 024 000 Mart, 
1893 414 000= - -1427 000 - 
1894 409 00 „ - = 1 304000 
Deutsch-Ostafrika 1899 321.00 engl. Pfund im Werthe von 240 000 Dollar, 
1892 686 000 -- - -282000- 
1894...415000- -- i247000- 
Daß diese enormen Quantitäten, zusammen 650 000 kg im Werthe von 2 Millionen Mark, 
nur durch Vernichtung einer Unzahl von Kautschukbäumen gewonnen werden können, liegt auf der Hand, 
da man bisher noch leine Methode kennt, aus der Landolphia den Kautschulsaft ohne Abschneiden der 
*) Es wurden exportirt: 
Juli 1891 bis 30. Juni 1992 3490 000 kg im Werthe von 1 010 000 Mark, 
!* 1892 - 1893 000 - * 1180 000 = 
1893 - 1894 . . 449000 - * 1.70 000 
* 10899 13895 34300600 1142000 
Das Kilogramm Kautschuk wurde in dieser Statistik im Durchschnitt mit etwa 8,20 Mark berechnet.
	        
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