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Das Afzeliaholz ist überaus hart und haltbar; es wird im malayischen Archipel viel zum
Brücken= und Schiffsbau, bei uns bisher mehr für kleinere Drechslerarbeiten benutzt, jedoch hat man
neuerdings auch ein Verfahren gefunden, welches es in hervorragendem Maße zur Möbelfabrikation
verwerthbar macht.
Das Cordiaholz ist gleichfalls ein besonders schönes nußbaumartiges Möbelholz, kann aber
meist nur in kleineren Stämmen beschafft werden, auch ist der Baum nicht besonders häufig.
Im Jahre 1894 kamen 303 Stämme Calophyllumholz und 76 Stämme Afzeliaholz von der
Astrolabebai, im ersten Theile des Jahres 1895 124 Block Calophyllum sowie 163 Stück und
10 Stämme Cordia zur Verschiffung. Dic Hölzer pflegen in Bremen gute Preise zu erzielen.
Die aus Kamerun kommenden Braunhölzer sind, was ihre botanische Herkunft betrifft, noch
wenig bekannt. Das wichtigste derselben ist das Kamerun-Mahagoniholz (angeblich von Khayd
benchalon#s abstammend), wovon im Jahre 1893 44 000 kg im Werthe von 3458 Mark exportirt
wurden. Wenn man die Anfuhren in Hamburg zu Grunde legt, so muß die Ausfuhr Kameruns eine
sehr viel bedeutendere gewesen sein, jedoch ist nicht gesagt, daß wirklich alles in Hamburg unter dem
Namen Kamerun-Mahagoniholz verkaufte Holz aus unserem Schutgebiet stammt, vermuthlich kommt
auch vieles von dem englischen Niger coast protectorate und namentlich von Gabun. Im Kamerun-
gebiet selbst wächst es in großer Menge in den Landstrecken um das Kamerungebirge herum, besonders
aber in der Gegend des oberen Mungo. Es ist schon ein wichtiges Objekt und erzielt auf den
Auktionen überseeischer Hölzer in Hamburg recht hohe Preise. Nach der Meinung erfahrener Holz=
händler soll es dem echten Mahagoni kaum nachstehen und dürfte noch eine große Zukunft haben.
Ein großer Klotz davon sowie ein Tisch daraus gemacht, wurden von C. Praechtel ausgestellt.
Von anderen Braunhölzern ist der Export aus Kamerun sehr unbedentend, wenngleich es gute
Sorten darunter giebt, wic die schöne Kollektion beweist, die der Gouverneur Herr v. Puttkamer mit
herübergebracht hat und wovon Proben mit ausgestellt sind. Für 1892/93 wird der Export derselben
(abgesehen von Mahagoni) auf 5910 kg im Werthe von 480 Mark angegeben, für 1894 1000 kg
im Werthe von 200 Mark. Ein recht hübsches polisanderähnliches Kamerun-Braunholz kam in einem
größeren Klotze, sowic ein Stück polirt, von C. Praechtel zur Aufstellung.
Zu den Braunhölzern dürfte auch die geringe Quantität (332 kg) sogenannten Cedernholzes (2.)
zu rechnen sein, die sich in den Exportlisten Togos für 1893 findet.
Nothhölzer kommen bisher, was die deutschen Kolonien betrifft, nur von Kamerun, und zwar
sind es vor Allem zwei Arten, das sogenannte Camwood von Bapstea n#cla stammend, und das
sogenannte Barwood, von Iterocarpus santalinoides stammend. Es wurden an Rothholz exportirt
1892/93 16 146 kg im Werthe von 1211 Mark; 1894 5000 kg im Werthe von 400 Mark.
Sowohl von den Eingeborenen als auch in Europa werden diese Hölzer zur Farbstoffbereitung
benußt. Aus dem Pterocarpusholz lassen sich auch schöne Möbel machen, wie ein von C. Praechtel
ausgestellter Tisch zeigt. Auch polirte Holzproben beider Arten wurden ausgestellt.
Thierische Produkte.
Felle, Häute und Wolle.
Der Gesammtexport unserer Kolonien an Häuten und Fellen erreicht bisher einen Werth von
etwa 75 000 Mk. Südwestafrika nimmt mit 54 000 Mk. darunter den ersten Rang ein, Deutsch-
Ostafrika liefert für etwa 20 000 Mk., Togo exportirt noch nicht für 1000 Mk., ebenso liefert Kamerun
nur ganz minimale Mengen, wenngleich das Hinterland Adamaua größere Quantitäten dem englischen
Benuögebiet zuführt; das Südsee-Schutzgebiet exportirt überhaupt keine Felle und Häute.
Ninderhäutoe spielen dabei die erste Rolle. Allein von Walfischbai gelangten 1894 7173 Stick
Rinderhäute im Werthe von 33 780 Mark zur Ausfuhr (dazu noch für 220 Mark 184 Stück Kalbs-
felle), ferner von Lüderitz-Bucht für 750 Mark. Aus Deutsch-Ostafrika wurden 1893 für 2277 Dollar
und 1894 für 1766 Dollar Ninderhäute exportirt. Diese letzteren gehen meist nach Sansibar, wo sie
theilweise selbst verarbeitet werden, ein anderer Theil geht nach Indien (Bombay) weiter, während
direkt nach Europa nur kleinere Mengen gelangen.
egen ihrer Größe gelangten sie nicht in dem Saale zur Ausstellung, ebenso wenig die
allbekannten Fabrikate daraus. Nur Felldecken und Felltaschen daraus, wie sie die Eingeborenen in
Südwestafeit anfertigen, wurden durch die Firma H. W. Burmester in Hamburg und Südwestafrika
ausgestellt.
Schaf= und Ziegenfelle werden fast ausschließlich aus Deutsch-Südwestafrika exportirt,
z. B. wurden 1894 von Walfischbai 2052 Stück Schaffelle im Werthe von 2000 Mark und Ziegen-