— 31 —
Fische und Haistschskossen.
Fische werden aus unseren Kolonien nur in auffallend geringen Quantitäten exportirt. Für 1891
wird zwar aus Walfischbai ein Export gesalzener Fische von 362 Pfd. Sterl. angegeben, doch wird es sich
hierbei wohl auch um Wiederausfuhr von importirten Fischen handeln. In demselben Verzeichniß findet sich auch
ein Export von Fischöl im Werthe von 50 Pfd. Sterl. angegeben. Für Deutsch-Ostafrika wird der
Export an Fischen und Haifischflossen für das Jahr 1890/91 auf nur 727 Dollar angegeben.
Haifischflossen, ein beliebtes Gericht der Chinesen, werden in kleinen Quantitäten von den
Marshall-Inseln cgxportirt, gelegentlich auch in größeren Posten. Der Export betrug 1894 nur 836,
1895 dagegen 83 000 engl. Pfund im Werthe von 1800 Dollar.
Eine kleine Probe von Haifischflossen aus der Südsee wurde ausgestellt.
Trepang.
Diese zu den Seegurken (Iolothurien) gehörigen Thiere werden in getrocknetem Zustande aus
unserem Südseegebiet nach China exportirt, wo sie als Delikatesse angesehen werden. Namentlich vom
Bismarck-Archipel kommen viele Trepangs, so exportirte die Firma Forsayth vom Januar bis Juni 1893
allein 36 000 engl. Pfund, Hernsheim & Co. verschifften im Jahre 1892 7000 engl. Pfund Trepang und
die Agentur Mioko der Handels= und Plantagengesellschaft vom Jannar 1892 bis Juli 1893 675 Sack.
Auch auf Neu-Guinea') ist neuerdings der Trepangfang in Angriff genommen, namentlich betreibt ihn
Herr Kärnbach auf Sainson, wo die Thiere in dem Küstenwasser außerordentlich zahlreich sein sollen.
Auf den Marshall-Inseln ist der Trepangfang nicht der Rede werth, was die Jaluitgesellschaft
exportirt, kommt meist von den benachbarten Karolinen.
Kleine Proben mehrerer Arten in der Form, wie sie nach China gelangen und in Amoy
vom Verfasser gekauft wurden, sind ausgestellt worden.
Honig und Wachs.
Honig bildet bisher nirgends in unseren Kolonien einen Exportartikel. Für Deutsch-Ostafrika
betrug er:
189%1
3
im Werthe von 21 Dollar,
189 4259 engl. Pfund= - = 1656
78 - -
i
18994 ,- 138
Wachs scheint gleichfalls wohl nur aus Deuts ch-Ostafrika zu kommen, aber anscheinend in nicht
geringen Quantitäten, obwohl dies die Statistik, die es mit Talg und Leim gemeinschaftlich rubrizirt,
nicht genau erkennen läßt. Es wurden nämlich von dort exportirt:
1893 11 439 engl. Pfund im Werthe von 8901 Dollar,
1894 14 156 - - - - . 2772
Auch der benachbarte portugiesische Bezirk Ibo exportirt Wachs, und zwar in sehr bedeutenden
Quantitäten, 1891 für 112 000 Mark, 1892 für 101 000 Mark.
Die Verwendung ist natürlich die gleiche wie von einheimischem Wachs und bedurfte deshalb
keiner weiteren Illustration. Dagegen wurde einc kleine Probe ostafrikanischen NRohwachses ausgestellt,
um die Aehnlichkeit mit unserem Wachs zu demonstriren.
Muscheln und Schneckenschalen.
Perlmutterschalen. Die aus den deutschen Kolonien stammenden Perlmutterschalen kommen
in größeren Mengen nur vom Bismarck-Archipel und von den Marshall-Inseln. Sie gehören
größtentheils der schwarzrandigen (blackedged) und grauen Varictät der Perlauster (Avkeuka
margaritifera 1.]) an, welche die sogenannten schwarzen Perlmutterschalen liefern. Die werthvollere,
zugleich auch die besten Perlen liefernde goldrandige (golclipped) Varictät, welche die weißen-
Perlmutterschalen liefert, kommt mehr im Süden von Neu-Guinea in der Torresstraße sowie in West-
australien vor, sie bildet dort seit den 70er Jahren einen enormen Handelsartikel, der über 1000 Leute,
meist Eingeborene (Südsee-Insulaner und Malayen), beschäftigt und in manchen Jahren Werthe von
etwa 5 Millionen Mark schafft. Auch auf den Admiralitäts-Inseln kommen Perlschalen vor,
die einen Handelsartikel bilden, nach Finsch scheinen sie gleichfalls einer Aviculaart anzugehören, der
gelbliche Glanz dürfte aber ihrer Qualität schaden; ferner findet sich noch in Neu-Pommern sowie
auf den Karolinen eine verwandte Art, Avicula mucroptera Lam., deren dünnere, weniger klare
*) Englisch-Neu-Gninea exportirte schon 1 T r i . Sterl.,
1892/93 217/ U#nk Werthe 00 r 073 R 2.1 "/92 46 Tons Teepang im Werihe von 3401 P.S