werden, dieselben in etwa 6 Wochen nach ihren
indischen Garnisonen zurückzuschicken. Herr Hardinge
hat einen Aufruf an die eingeborene Bevölkerung
des britischen Festlandes erlassen, worin den noch
slüchtigen Anhängern Mbaruks ungehinderte Rückkehr
in ihre Wohnsitze und Straflosigkeit zugesichert wird.
Ausgenommen von dieser Amnestic sind außer Mbarnk
und seinen beiden Söhnen Aynb und Sebe nur die
nachstehenden Unterführer, die sich zum Theil ver-
brecherischer Grausamkeiten gegen dic einheimische
Bevölkerung schuldig gemacht haben sollen: Mbaruk
bin Raschid von Takaungu, Azir bin Naschid, Akida
Bakari, Salim bin Hasef Muinyi m'jaka, Hamis
bin Kombo und dessen Sohn Mohamed bin Hamis.
Die Bevölkerung ist aufgefordert worden, diese
zehn Proskribirten, falls sie auf britischem Gebiete
betroffen werden sollten, den Behörden auszuliefern.
Auch ist für diesen Fall eine Velohnung von
1000 Rupien für die Person jedes der Genannten
in Aussicht gestellt worden.
Ramerunun.
Ueber die Expedition nach Faunde
meldetderstellvert de K der Schutztruppe
Hauptmann v. Kamptz unter dem 21. März d. Is.
von YMaunde Folgendes: Die Vogebetschi und die mit
ihnen verbündeten Ntonis sind bestraft und wollen
Frieden. Ich habe mich vom 7. bis 14. März im
Gebiet der Vogebetschi aufgehalten. Den Vogebetschi
habe ich als Friedensbedingung gestellt, den Urheber
des ganzen Ausstandcs, den Häuptling Ombabissoko,
mir auszuliefern. Der Häuptling will sich in den
nächsten Tagen selbst stellen. Zur Zeit halten sich
die Vogebetschi in dem drei Tage entfernt gelegenen
Gebiet der Vogefar auf, welches an Bakoko grenzt.
Den Vogebela, Nachbarn der Station und der Voge-
betschi, habe ich verboten, die Vogebetschi bei sich
aufzunehmen. Die oben erwähnten Ntonis hatten
anfangs das bewegliche Gut der Vogebetschi bei sich
geborgen und gewährten später auch den Männern
Schutz. Mir ließen sie sagen, sie wollten mit den
Weißen kämpfen. Nach erfolgter Bestrafung ließen
sie um Frieden bitten. Einer ihrer Häuptlinge ist
schon persönlich auf der Station erschienen. Die
Vogebetschi flohen von den Ntonis nach Vogefar.
Sämmtliche Häuptlinge der Yaundes nördlich des
Niong habe ich in den nächsten Tagen zum Friedens-
palawer auf die Station bestellt. Da bei Vielen
noch Furcht vorherrscht, wird dies noch Zeit in
Anspruch nehmen.
Wissenschaftliche Keise.
Der Professor Wohltmann von der landwirth-
schaftlichen Hochschule zu Poppelsdorf ist am 10. März
in Kamerun eingetrosfsen und hat sich auf einem
373
Fahrzeuge des Kaiserlichen Gonvernements am 12.
nach Bamba und Victoria begeben. Von da hat er
mit Trägern und Führern, die das Bezirksamt stellte,
Buea besucht, ist über Land nach Mpundn am Mungo,
von da nach Mundame und über Elefanten= und
Sodensee, sowie die schwedische Faktorei Bonga nach
Bibundi gereist. Von Bibundi beförderte das Schiff
des Kaiserlichen Gonvernements „Nachtigal“ ihn nach
Kamerun zurück und von da nach Säo Thomc.
Die Maschinenwerkstätte des Raiserlichen Gouvernements,
welche jetzt unter der Leitung des Maschineninspek-
tors Schittenhelm steht, hat mit der Einstellung
und Anlernung einheimischer Arbeiter begonnen.
Vor Kurzem sind zwei Belllente als Lehrlinge bei
ihr eingetreten. Es ist Hoffnung vorhanden, daß in
einiger Zeit die meisten Arbeiten durch Eingeborene
des Schutzgebiets besorgt werden lönnen.
Togo.
Wissenschaftliche Sammlungen.
Dem Königlichen Museum für Naturkunde sind
im April d. Is. durch die Kaiserliche Landeshaupt-
mannschaft in Klein-Popo drei Kisten, enthaltend
zoologische Gegenstände, zugegangen, welche durch den
Stationsleiter von Kete, Licutenant Grafen v. Zech,
gesammelt worden sind.
Die Sammlung bestand aus 3 Sängethieren in
Alkohol, 67 Vogelbälgen, 18 Reptilien und 1 Arten
von Skorpionen in zahlreichen Stücken.
Die Konservirung der Säugethiere, Vogelbälge
und Reptilien ist recht gut, bei einer kleinen Skorpionen=
art waren die Postabdomina zum Theil abgebrochen.
Unter den Säugethieren befindet sich eine seltene
Fledermausart. Die Bögel enthielten sieben bisher
für das Gebiet noch nicht nachgewiesene Arten, dar-
unter zwei, welche bisher nur in je einem Stück
im Britisu Natural IIistory Muscum vertreten
waren, und ein neu entdecktes Perlhuhn, Numicke
zochi.
Deutsch-SZüdwestafrika.
Ueber das Gefecht bei Gobabis
am Ostersonntag, den 5. April 1896, berichtet Haupl-
mann v. Estorff an den Kaiserlichen Landeshaupt-
mann Major Leutwein, wie solgt:
Die 1. Feldkompagnie brach am 3. April 1896
von Kaukarus nach Gobabis auf und gelangte am
4. April, quer über das Feld ziehend, an die lehte
Wasserstelle südlich dieses Platzes: Tjurundiu.
2 Wagen, das Schlachtvieh und die losen Pferde
verblieben dort unter Bedeckung von 1 Unteroffizier,
3 deutschen und 1 Namareiter.