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Die bekannte Rhederei von Burus Philp and
Company beabsichtigt einen Dampser zur Ver-
bindung von Queensländer Häfsen mit Neu-Guinca.
den britischen Salomons-Inseln und vielleicht auch
mit den deutschen Salomons-Inseln und den Neu-
Hebriden verkehren zu lassen.
Lagos.
Die Einnahmen der Kolonie weisen eine namhafte
Steigerung gegen das Vorjahr auf. Sie betrugen
137 017 Pfd. Sterl., um 21 699 Pfd. Sterl. mehr
als im Jahre 1893.
auf 124 829 Pfd. Sterl., um 18004 Pfd. Sterl. mehr
als im Voranschlag berechnet war.
Die Gesammtaktiva der Kolonic zeigten am 31.
Dezember 1894 nach Abzug der Passiva einen Be-
stand von 48 857 Pfd. Sterl. und haben sich seit
1892 mehr als verdoppctlt.
Die Schutztruppe, bestehend aus Infanterie und
Artillerie, setzt sich aus 743 Haussaleuten zusammen,
die Polizeimannschaft aus 223. Die Kosten hierfür
beliefen sich auf 24 760 Pfd. Sterl.
Für öffentliche Banten, insbesondere Beamten
wohnungen und den Ausbau des Gouverneurhauses,
wurden insgesammt 35 900 Pfd. Sterl. verausgabt.
Auf Anlegung von Straßen nach dem Innern und
Verbesserung der Wasserwege wurden 4900 Pfd.
Sterl. verwendet. Der Export= und Importhandel
haben gegen das Vorjahr unbedentend abgenommen
(vergl. Kol. Bl. S. 255). Der Grund hierfür wird
darin gefunden, daß das Jahr 1893 durch Beendigung
Die Ausgaben beliesen sich
der Feindseligkeiten mit den benachbarten Stämmen
und den dadurch wieder belebten, lange zurückgehal-
tenen Güteraustausch ein abnorm günstiges war.
Im Jahre 1893 liefen 862 Schiffe mit 694840
Tonnengehalt die Kolonie an, im Jahre 1894 889
mit 757 701 Tonnengehalt. Von den letzteren waren
505 mit 560 983 Tonnengehalt engl. Schiffe.
Unter den Anpflanzungen machen vor allem Kassee,
Kakao und Kolabäume stetige Fortschritte.
Das
Sammeln von Gummi ist in Zunahme begriffen und
verspricht man sich einen größeren Ausschwung des
Handels mit diesem Artikel für die Zukunft.
Die Einwohnerzahl der Jusel Lagos betrug im
Jahre 1891 33 000 Seelen. Die Einwohnerzahl
der ganzen Kolonie kann noch nicht zuverlässig an-
gegeben werden.
Es wurden im Ganzen 33 Schulen in der
Kolonie unterhalten, wofür das Gouvernement
106.1 Pfd. Sterl. beisteuerte.
Derschiedene Witkheilungen.
Ueber die Bodenbeschaffenbeit in Kamerun,
Kenegambien und Ostafrika
haben Professor Dr. F. Wohltmann aus Bonn
und Dr. H. Kratz im „Journal für Landwirthschaft“
einen interessanten Aussatz veröffentlicht, von dem
auch Sonderabdrücke hergestellt sind. Prosessor
Wohltmann hat fünf Bodenproben aus Kamerun,
drei aus Französisch= Senegambien und 17 aus Deutsch-
Ostafrika untersucht und kommt auf Grund der
chemischen Analyse zu dem Ergebniß, daß der Boden
am Kamerungebirge ein in jeder Hinsicht ganz vor-
düglicher Plantagenboden ist, der sich namentlich auch
für den Anbau von Kakno vortrefflich eignet. Sehr
viel ärmer an Stickstoff, Phosphorsäure und Kalt
ist nach Professor Wohltmann der Boden in
Französisch-Senegambien. Die Boden Deutsch-
Ostafrikas sind untereinander sehr verschieden, können
aber mit wenigen Ausnahmen dem Kamerunboden
nicht an die Seite gestellt werden. Namentlich die
aus dem Versuchsgarten von Dar-es-Saläm ent-
nommenen Bodenproben haben sich als arm an
Pflanzennährstoffen erwiesen.
portugiesische basco da Gamafeier.
Auf Anregung der geogrophischen Gesellschaft zu
Lissabon hat die portugiesische Regierung beschlossen,
in ganz Portugal und besonders der Hauptstadt im
Jahre 1897 den vierhundertsten Jahrestag der Ab-
sahrt Vasco da Gamas nach Indien festlich zu
begehen. Es wird zu dem Zweck im Juli nächsten
Jahres cine internationale koloniale, ethnographische,
Fischerei-, Industrie= und Kunstausstellung in Lissabon
stattfinden. Mit ihr werden Kongresse von Geo-
graphen, Orientalisten, Amerikanisten, Marinc= und
Eisenbahnsachverständigen verbunden sein.
Lage des Elfenbeinmarktes in Antwevpen.
1894 wurden in Antwerpen 264 500 kg Elfen-
bein gegen 224 000 im Vorjahre, 77 500 im Jahre
1890 und 6400 im Jahre 1888 eingeführt. Im
Laufe der Jahre 1888/94 sind 796 500 kg im
Werthe von 720 000 Pfd. Sterl. in Antwerpen auf
den Markt gekommen.
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Tikterakur-Perzeichnik.
Die Sammlung gemeinverständlicher wissenschaft-
licher Vorträge von R. Virchow und W. Watten-
bach (Hamburger Verlagsanstalt) bietet in der
10. Serie der neuen Folge mehrere für Kolonial-
freunde interessante Arbeiten:
Nr. 222, A. Pahde: Der erste deutsche Afrika=
sorscher (Hornemann).
222, O. Lenz: Geld bei Naturvölkern.
232, W. Krebs: Der Koreakrieg.
* 234, Th. Marx, England in Indien.
Der Verlag der Baseler Missionsbuch=
handlung hat folgende neue, hübsch ausgestattete