von 20 008 Gallonen und 3156 Pfd. Sterl. Werth
bedeutet.
Die Ausgaben beliefen sich auf 93 099 Pfd.
Sterl., die Gesammtaltiva nach Abzug der Passiva
auf 38 618 Pfd. Sterl.
Freetown, welches über 30 000 Einwohner zählt,
hat eine eigene Stadtverwaltung erhalten mit einem
Stadtrath von 16 Mitgliedern, die theils vom Gon-
verneur ernannt werden, theils aus Wahlen hervor-
gehen, an der Spitze. Die Kosten für die militärische
Besatzung, die nach wie vor vom Mutterland getragen
werden, stiegen auf 57 852 Pfd. Sterl., um 16 083
Pfd. Sterl. mehr gegen das Vorjahr. Die neben
dieser Besatzung bestehende Grenzwachtmannschaft hatte
am Ende des Jahres 1894 eine Stärke von 563
Mann einschl. der Vorgesetzten, die Polizeimannschaft
eine solche von 245 Mann. Bei beiden Abtheilungen
besteht der Stamm der Mannschaften aus Eingebo-
renen, die sich aus allen Gegenden der Kolonie re-
krutiren. Für öffentliche Bauten, Wege und Brücken
wurden 10 017 Pfd. Sterl. verausgabt.
Sierra Leone hat nach der Volkszählung vom
5. April 1891 eine Einwohnerzahl von 74 611
Schwarzen und 224 Weißen; darunter sind 41 361
Christen. Ende 1894 waren 63 Schulen thätig,
darunter sechs höherc. Einc technische Schule war
im Entstehen. In Frcetown wurden zwei wöchentlich
erscheinende Zeitungen herausgegeben, in Sherbro
eine solche mit monatlich zweimaligem Erscheinen.
Der Export= und Importhandel haben gegen das
Vorjahr etwas zugenommen (vergl. Kol. Bl. S. 255).
Ein viel lebhafterer Handel wird von der Erbauung
einer Eisenbahn erhofft. Im Ganzen haben während
des Jahres 1558 Schiffe mit 962046 Tonnengehalt
die Kolonie angelaufen.
Der Dandel von Beira.
Die Verhältnisse dieser Hafenstadt in Portugiesisch-
Ostafrika, welche in neuerer Zeit als Ausgangspunkt
nach Rhodesia und Britisch-Matabeleland erhöhtes
Interesse in Anspruch nimmt, haben in dem als
Parlamentsvorlage gedruckten Berichte des dortigen
englischen Konsuls für das Jahr 1894/95 keine be-
sonders günstige Beurtheilung erfahren.
Hiernach deutet das ganze Aussehen des Platzes
auf Rückgang des Handels. Zwar wurde von der
Socicte Française de Manica in letzter Zeit ein
Handelsgeschäft eröffnet, ebenso ein kleines von einem
indischen Kaufmann; dagegen wurde eines von den
großen Hotels geschlossen und an dessen Stelle ein
kleines gebant.
Der Bodenpreis ist in allen Theilen der Stadt
erheblich gestiegen, in der Gegend des Regierungs-
gebäudes von 20 oder 30 Reis pro Quadratmeter
auf 50; in der Geschäftsgegend von 200 Reis
auf 500.
47
Die Mozambique Company, welche Eigenthümerin
des Grund und Bodens ist, vergiebt diesen sowohl
in jährliche als in dauernde Pacht, wie auch zu
Eigenthum. Die Umschreibgebühren sind beträchtliche.
Die Landspekulation war nicht gewinnbringend. Die
Wenigen, die sich damit befaßten, verkaufen ihr Land
wieder, um auf ihre Auslagen zu kommen.
Eine der größten Firmen am Platze hat den
lokalen Handel aufgegeben und betreibt ihr Geschäft
nur noch nach auswärts. Zwei oder drei kleinere
Ladenbesitzer mußten ihr Geschäft einstellen.
Die Zölle auf Spirituosen wurden erhöht, und
zwar für die feineren Sorten von 250 auf 375 Reis
per Liter, für Bier von 40 auf 70 Reis, für die
billigeren Sorten von 300 auf 400 Reis. Wein im
Faß zahlt jetzt ein Real per Liter an Stelle von
20 Reis.
Die Errichtung der Telegraphenlinie von Beira
nach Fontesvilla ist unnöthigerweise verzögert worden.
Die Landungsvorrichtungen wurden in keiner Weise
verbessert. Die Dampferverbindung ist schlechter
denn je. Die deutsche Ostafrika-Linie macht allein
den Versuch eines regelmäßigen Dienstes.
Von Beira ist eine Eisenbahn nach Chimoio in
Betrieb, welche gut verwaltet wird. Ueber letzteren
Ort ist ein regelmäßiger Postverkehr nach Umtali
und Salisbury eingerichtet.
Die Handelskammer scheint sich aus Mangel
ihrer Mitglieder an Interesse aufgelöst zu haben.
Die neu eröffnete Filiale der Bank of Africa hat
den Kaufleuten gute Dienste gethan.
Goldfüslenkolonie im Jabre 1894.
Die Einnahmen während des Jahres 1894 be-
trugen 218 261 Pfd. Sterl., die Ausgaben 226 931
Pfd. Sterl. Die Einnahmen sind gegen das Vorjahr
um 16 478 Pfd. Sterl. gewachsen; der bei Weitem
größte Theil derselben (etwa 200 000 Pfd. Sterl.)
rührt von den Zöllen her. Die Ausgaben betragen
etwa 48 000 Pfd. Sterl. mehr als im Jahre 1893.
Das Anwachsen derselben ist hauptsächlich zurückzu-
führen auf die vermehrten Ausgaben für öffentliche
Arbeiten, für welche 54 163 Pfd. Sterl. aufgewendet
wurden (24 000 Pfd. Sterl. mehr als im Vorjahre)
einschließlich der Ausgaben für die Vermessung einer
Eisenbahn von der Küste nach dem Innern. Ab-
gesehen von dem Bau einer Eisenbahn werden auch
sonst große Anstrengungen zur Verbesserung der
Verbindungen von der Küste nach dem Innern be-
hufs Hebung des Handels gemacht.
Eine Ausgabe von 10 778 Pfd. Sterl. ist sodann
verursacht durch eine Expedition zum Schutze des
Gebietes von Attabubu gegen die Aschantis.
Trotz der vermehrten Ausgaben ist die Finanz--
lage der Kolonie eine sehr günstige, da die Ueber-
schüssc am Ende des Jahres 1894 sich auf 166944
Pfd. Sterl. beliefen (gegen 175 615 Ende 1893).