Full text: Deutsches Kolonialblatt. VII. Jahrgang, 1896. (7)

dar; im Westen sind es wieder Dr. F. Stuhlmanns 
Landmärsche und Seefahrten, welche hier unsere 
Kenntnisse am meisten erweitert haben, im Osten die 
Wanderungen von Dr. O. Baumann, dessen Ent= 
gegenkommen es der Redaktion ermöglichte, von hier 
an des Reisenden Originalkonstruktionen und Pei- 
lungsblätter anstatt seiner in viel kleinerem Maßstabe 
veröffentlichten Reisekarten der Bearbeitung zu Grunde 
zu legen. Auch die astronomischen Bestimmungen des 
Kapitäns Spring waren hier von Nutzen. Das 
Halblatt B 1 (Usige) bringt eine kritische Zusammen- 
arbeitung schon anderweitig über die Gebiete am 
Nordende des Tanganyika-Sees veröffentlichten 
Materials, besonders der O. Baumannschen Nouten, 
dann derer von Burton und Speke, Livingstone 
und Stanley und des kongostaatlichen Hauplmanns 
Lange. Das letzte Blatt endlich, B 2 (Uründi), bietet 
an Neuem ein großes Stück der Graf Götenschen 
Route in Ussümbwa, Ost-Ussüwi u. s. w., Wande- 
rungen des Paters Capus in Ushirombo und Rou- 
tenstücke von Dr. Stuhlmann und Pater Schynse. 
Die Arbeit hat sich seitdem den Küstengebieten 
zugewandt, und es ist inzwischen eine große, sehr 
vicl Neues enthaltende Karte der Landschaften Usa- 
rümo, Ukümi und Ulugü#run in drei Blättern und dem 
Maßstabe 1:150 000, besonders nach Aufnahmen 
und astronomischen Bestimmungen von Dr. F. Stuhl-- 
mann und Premierlicutenant Schlobach, sertig- 
gestellt worden, welche im kommenden Herbste aus 
Licht treten soll und die Grundlage abgiebt für die 
Bearbeitung der alsdann zu veröffentlichenden Blätter 
1I) 4, D5 und D6 der „Karte von Deutsch-Ostafrika“. 
In weiterer Folge werden alsdann voraussichtlich 
die Gebiete zwischen dem Indischen Ocean und dem 
Nyassa-See solgen, für welche aus den letzten Jahren 
namentlich von Kompagnieführer Fromm, den Lien- 
tenants Glauning und Stentzler, Dr. Lieder 
und Bergassessor Bornhardt reiches neues Material 
vorliegt. An die Veröffentlichung der nördlichsten 
Küstenblätter wird nicht eher herangetreten werden 
können, als bis die Vermessungen in Usambara, 
Handöi u. s. w. einigermaßen zum Abschluß ge- 
kommen sind. 
Die evangelischen Missionen in den deutschen 
Kolonien und Schutzgebieten. Herausgegeben 
von dem Ausschuß der deutschen evangelischen 
Missionen. 88 S. gr. 80 mit 7 Illustrationen und 
  
423 
  
  
Schiffsbewegungen. 
3 Kartenskizzen. Verlag der Buchhandlung der 
Berliner evangelischen Missionsgesellschaft, Berlin, 
Friedenstraße 9. 
Als Deutschland weite Gebiete in Afrika und 
Neu-Guinen unter seine Flagge stellte, arbeiteten 
nur in Südwestafrika deutsche Missionare. Jeßzt 
sind in den deutschen Schutzgebicten zusammen 92 
evangelische Missionare thätig, deren Arbeit fast 
überall von sichtlichem Erfolg begleitet ist. Ueber 
ihr Wirken bietet die vorliegende kleine, hübsch aus- 
gestattete Schrift, welche für 80 Pf. gebunden zu 
haben ist, einen trefflichen Wegweiser. Veranlaßt ist 
das Erscheinen des Schriftchens augenblicklich durch 
den Umstand, daß die Missionen in einer Abtheilung 
der Kolonial-Ausstellung ihre Arbeit durch Ausstellen 
von Karten, Bildern und Modellen veranschaulicht 
haben. Dem Besucher dieser Ausstellung wird da- 
durch eine Handhabe zur raschen Orientirung geboten. 
M. Prager: Die Wissmann-Expedition. Leipzig 
1896. W. Faber. 
M. Busse: Transvaal und die deutsch-englischen 
Beziehungen. Die ägyptische Frage. Zwei Vor- 
träge, gehalten im Civilkasino zu Coblenz. Heraus- 
gegeben von der deutschen Kolonial-Gesellschaft, 
Abtheilung Coblenz. Coblenz 1896. W. Groos' 
Hofbuchhandlung. 
Die beiden Vorträge enthalten in knapper Dar- 
stellung die Geschichte der englischen Beziehungen mit 
Transvaal und Aegypten. Der Reinertrag soll für 
einen kolonialen Zweck verwendet werden. 
Miango ma Bwam ka bonda Mateo na 
Vohane. Das Evangelium nach Matthäus und 
Johannes in der Duala -Sprache (Kamerun). 
Stuttgart 1896. Privilegirte württembergische 
Bibelanstalt. 
Die kleinc Schrift ist an Stelle der vergriffenen 
Uebersetzung des Neuen Testaments von A. Saker 
(1862) vom Missionar E. Schuler und zwar direkt 
auf Grund des griechischen Urtextes besorgt worden, 
da die Sakersche Arbeit, welcher die englische Bibel- 
übersetzung zu Grunde lag, mancherlei Mängel auf- 
wies. Es wird von der Bibelanstalt in Verbindung 
mit dem Basler Missionskomitce die baldige Heraus- 
gabe des ganzen neuen Testaments in der Duala- 
Sprache beabsichtigt. 
(Die Zeit vor dem Orte bedeutet die Ankunft, hinter dem Orte die Abfahrt des Schiffes.) 
. S. „Condor“ 5/2. Sansibar. 
. S. „Falke“ 15/4. Apia. 
Vermessungsschiff „Möwe“ 8/1. Matupi. 
M. S. „Sperber“ 5/5. Kamernn. 
S. „Bussard“ Sydney 1/5. — 9 5. Cooktown 12/5. — Schutzgebieten. (Poststation: Hofpostamt.) 
(Poststation: Sansibar.) 
(Poststation: Hofpostamt.) 
S. „Hyäne“" 12/5. St. Paul de Loanda 12/5. — 20/5. Swalopmund. 
(Poststation: Sydney.) 
S. „Seeadler" Swakopmund 20/5. — 25/5. Kapstadt. 
(Poststation: Kamerun.) 
(Poststation: Kapstadt.) 
(Voststation: Kapstadt.)
	        
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