zessionsgebietes der South West Africa Co. Ld. einen
Kapitän eingesetzt habe und zwar den Buschmann
Aribib, welcher auch bisher bercits eine Art Ober-
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herrschaft über die betreffenden Volksstämme aus-
geübt hat.
Am 7. September erfolgte der Abmarsch von
Grootfontein: ich begab mich über Otavi nach Outio,
wo ich am 16. September eintraf. Der Oberhäupt
ling Samuel hatte sich nachträglich doch noch zum
Mitgehen entschlossen und mich bis hierher begleitet.
Derselbe ist mir unterwegs vielfach von Nutzen
gewesen.
In Outjo meldete sich der Kapitän der Zwart-
booi-Hottentotten bei mir, begleitet von dem
Kapitän der nördlich des Kaokofelds wohnenden
Topnaars. Der Lettere erklärte sich mit dem
Ersteren solidarisch verbunden und den von diesem
mit der deutschen Regierung abgeschlossenen Schutz-
vertrag auch für sich und sein Volk gültig, was er
sowohl wie seine Großleute durch Unterschrift be-
kräftigen zu dürfen baten. Hiergegen hatte ich
natürlich nichts einzuwenden, namentlich, nachdem ich
die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß der Passus,
betreffend die Kriegspflicht, auch bei ihnen volles
Vuseim gefunden hatte.
Am 2 1. September verließ ich Outjo und mar-
schirte über Omaruru, Okombahe nach Otyimbinguc.
Wenn man die Gejühle der Hereros gegen uns
lediglich nach der Zahl der aufgesteckten deutschen
Fahnen sowie nach der sichtlichen Theilnahme der
Bevölkerung an unserem Einzug berechnen wollte, so
könnte ich in Bezug auf Omaruru und Otyimbingue
nur das Allergünstigste berichten. Namentlich bei
Von hier werde ich morgen abmarschiren und
hoffe, der Truppe vorauseilend, in drei Tagen in
Windhoek zu sein. Der Oberhäuptling Samuel
wird mich bis zur Abzweigung des Weges nach
Okahandja begleiten und will sich zur Besprechung
einiger unbedeutender Vorkommnisse während unserer
Abwesenheit in ctwa acht Tagen in Windhoek cin-
finden.
RAus dem Bereiche der Missionen und
der RAnkisklaverei-Bewegung.
Im Alter von 68 Jahren ist in Stuttgart
(Württemberg) der frühere Missionar Johannes
Gottlieb Christaller aus Schorndorf gestorben,
dessen einer Sohn seit 1887 in Kamermn als Lehrer
der deutschen Regierungsschule thätig ist. Der Ver
ewigte hatte sich in seinem 21. Jahre entschlossen,
Missionar zu werden. Nach vierjähriger Vor-
bereitung im Missionshaus zu Basel ging er 1852
" au die Goldküste, wo er 11 Jahre im Missionswerk
1!
!Frucht dieses Aufenthalts.
dem erstgenannten Platze, den wir vor einem Jahre
noch als Feinde betreten hatten,
Umschwung zu verzeichnen, was
Verdienst des dortigen Stationschefs, des Sekond-
lieutenants Volkmann, auffasse. Das dortige
Stationsgebäude sowie dasjenige in Okombahe sind
bereits fertiggestellt und machen auf den günstig
gewählten beherrschenden Stellen einen imponirenden
Eindruck.
Okombahe fand ich als einen sehr schön gelegenen
Platz, das Flußbett mit Gärten und Kornfeldern
dicht bedeckt. Die Hereros, denen jede staatliche
Ordnung ein Greucl ist, haben bis auf Wenige den
Ort verlassen, während seitens der Bergdamaras sich
bereits ein Zufluß einzustellen beginnt. Ich habe
den Distriktschef angewiesen, die Gärten der Aus-
gewanderten einzuziehen sowie denselben die Rückkehr
zu versagen, dagegen den Zustrom der Bergdamaras
zu befördern, in welchem Bestreben wir gleichfalls
ist ein mächtiger
iich vor Allem als
senior lay member der Universitätenmission,
durch die Kurzsichtigkeit der Hereros unterstützt wer-
den. Diese fahren nämlich fort, die in ihrem Ge-
biete wohnenden Bergdamaras in unerhörter Weise
zu bedrücken. Mit Absicht habe ich dem Lapitän
in Okombahe erklärt, daß ich lediglich seine auf ge-
nanntem Platze wohnenden Leute schützen könne und
werde.
thätig war. Viele literarische Werke waren die
Besondere Verdienste
hat er sich um die Sprache der Aschanti erworben.
Das Institut de France hat ihn dafür durch die goldene
Volney-Medaille ausgezeichnet. Noch vor Kurzem ist
dank seiner eifrigen und sachkundigen Mitwirkung die an
dieser Stelle erwähnte Geschichte der Goldküste von
dem eingeborenen Pastor Reindorf herausgegeben
worden. Die meisten Arbeiten J. G. Christallers
betrafen die afrikanischen Sprachen. Sie sind leider
in verschiedenen wissenschaftlichen Zeitschriften verstreut.
Sein Tod ist in gleichem Maße als ein Verlust für
die Bestrebungen auf dem Gebicte der Mission wie
der Wissenschaft zu beklagen.
Englischen Zeitungsberichten zufolge sind nähere
Nachrichten über den Tod des Bischofs Maples
eingetroffen. Er ist mit Mr. Williams, dem
bei
einer Bootfahrt auf dem Nyassasee bei Nifu infolge
eines plötzlichen Sturmes verunglückt.
Ein anderes Mitglied der Universitätenmission,
der Rev. George Atlay, dessen Tod kürzlich ge-
meldet wurde, ist im portugiesischen Nyassagebiet,
gegenüber Likoma, bei cinem Jagdausflug ermordet
worden.
Der britische Missionsbischof Tucker ist am
4. Oktober v. Is. in Mengo, der Hauptstadt Ugandas,
wohlbehalten eingetroffen. In seiner Begleitung
befanden sich mehrere englische Missionsschwestern.