Mehrzahl der Böden ist reich an Phosphorsäure,
Kalk und Magnesia. Dagegen haben die sämmtlichen
Proben einen mehr oder weniger geringen Gehalt
an Kali.
Ramernn.
Ueber seine Expedition im Vaündelande?)
berichtet der stellvertretende Kommandeur der Schut=
truppe Hauptmann v. Kamptz aus Kamerun unter
dem 15. Juli d. Is. Folgendes:
Am 6. März sandte ich die Unteroffiziere Ganske
und Rückert mit 40 Soldaten zur Küste, um die
in Kribi und Lolodorf wegen Trägermangels zurück-
gebliebenen Expeditionslasten und außerdem neuen
Proviant heraufzubringen. Auch wurde ihnen die
Post mitgegeben. Da Nachrichten über das Verhalten
der Yaundes, südlich des Njong, noch ausstanden,
gab ich der Karawane die oben erwähnte Zahl
Soldaten mit. Der Führer Unteroffizier Ganske
erhielt die Weisung, sich jeder Feindseligkeit zu ent-
halten und die Karawane unter möglichster Beschleu-
nigung dem Bestimmungsort zuzuführen.
Inzwischen war das Land der Voghe-Beschüh
von mir rekognoszirt worden, wobei einige Schisse
sielen. Während die Gegend vom Niong bis zur
Yandestation den Charakter einer Hiellandschaft
trägt, erheben sich die Berge der Voghe-Beschüh zu
mächtigen Höhen, den Anfang eines Gebirgszuges
bildend, der sich nach Norden und Westen weit fort-
setzt. Die steilen Hänge dieser Berge sind vielfach
lahl und felsig, die Kuppen und einige Streifen dicht
bewaldet. Auch der niedrig gelegene Theil von
Voghe-Beschüh weist Verschiedenheiten auf, meist sind
nur die Thäler der allerdings sehr zahlreichen Bassa-
leute bewaldet. Das übrige Land bedeckt eine mit
einzelunen Bäumen bestandene Grassavanne. Viele
Dörfer lassen auf eine zahlrciche Bevölkerung schließen,
desgleichen die vielen Felder und Farmen auf Fleiß
und Arbeitsamkeit. Die Voghe-Beschüh halten nun
ihre in der Ebene gelegenen Dörfer verlassen und
sich auf die Berge zurückgezogen. Tagtäglich frugen
sie durch die Trommelsprache an, weshalb die Weißen
noch nicht zum Kämpfen kämen, sie würden vom
Warten müde und dergleichen. Ebenso sandten die
mit ihnen verbündeten Ntonis die Aufforderung
zum Kampf.
.Am 7. März rückte ich mit den mir noch ver-
fügbaren Kräften, einem weißen Unteroffizier, dem
Feldwebel Vorwerk, und dem Militärbeamten,
Unterbüchsenmacher Zimmermann, 92 farbigen
Soldaten und einigen 20 Trägern gegen die Voghe-
Beschühs aus. Unteroffizier Müller verblieb mit
Kranken, Verwundeten und einem kleinen Wacht-
kommando auf der Station. Häuptling Amba be-
*) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1896, S. 411.
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gleitete mich. Von seinen Leuten durften nur zehn
solgen, die als Führer Verwendung fanden. Auf
die übrigen verzichtete ich, da von ihren Leistungen
im Verein mit einer regulären Truppe wenig zu
erwarten war.
Das Lager wurde in dem nur etwa 2½ Stunden
von der Station entfernten Dorfe Namajede aufge-
schlagen, von hier aus rekognoszirte ich mit den
Weißen und der Mehrzahl der farbigen Unteroffiziere
die Gegend am Fuß der Gebirge. Die Hauptmasse
der Truppe fouragirte in den reichen, wohlbestellten
Farmen und deckte hierbei die zahlreichen Yetude-
und Ambaleute, denen ich das Gleiche erlaubt hatte.
In gleicher Weise wurde am folgenden Tage ver-
fahren. Durch herausbestellte Stationsarbeiter sowic
durch Yetude= und YMaundeträger sind im Ganzen
über 400 Lasten Lebensmittel auf die Station ge-
bracht worden.
Am 9. wurde das Lager nach Burngabelle ver-
legt. Dieser Ort, auf einem hohen Gebirgssattel
gelegen, war vom alten Lagerplatz nur eine Stunde
entfernt. An demselben Tage waren bereits um
3 Uhr morgens zwei starke Patrouillen gegen ein in
der Nähe liegendes großes Ntonidorf entsandt worden.
In diesem sollte Ombabissoko und der größte Theil
seiner Leute Unterkunft gefunden haben. Es wurden
hierbei mehrere Feinde getödtet und Vieh erbeutet.
Der Bruder des Ombabissoko befand sich unter den
Gefallenen. Ombabissoko ist, seiner eigenen späteren
Aussage nach, nur durch Zufall der Gefahr entronnen.
Am 10., 11., 12. und 13. verfolgten Patrouillen
die nunmehr zerstreuten Voghe-Beschühs und Rtonis.
Die flüchtigen Voghe-Beschühs und Ntonis hatten
zum Theil bei den Voghe-Fas, zum Theil bei den
Voghe-Bellas Aufnahme gefunden. Da nummehr die
Voghe-Beschühs und Ntonis gestraft waren und den
übrigen Völkern als abschreckendes Beispiel dienen
konnten, ging ich am 14. zur Station zurück, um
von dort aus durch Verhandlungen weiter gegen den
Urheber des Aufstandes, den Häuptling Ombabissoko,
zu wirken. Den Voghe-Bellas und den Voghe-Fas
ließ ich durch Boten, die der Häuptling Amba stellte,
sagen, daß, wenn der Häuptling Ombabissoko nicht
binnen einer festgesetzten Frist auf der Station zur
Unterwerfung erschiene, würde ich die Stämme, die
ihn ausgenommen haben, in ähnlicher Weise wie die
Voghe-Beschühs und Ntonis bestrafen. In dem
Falle, daß Ombabissoko freiwillig zur Station komme,
sei ihm das Leben geschenkt. Die Drohungen, die
mehrfach wiederholt wurden, hatten den gewünschten
Ersolg. Am letzten Tage des gestellten Termins,
am 27. März, erschien Ombabissoko auf der Station
zur Unterwerfung, noch 60 Mann seiner mit Ge-
wehren bewaffneter Krieger begleiteten ihn. Nach-
dem ich in längerer Rede ihm seine Schuld vor-
gehalten und die Friedensbedingungen bekannt gegeben
hatte, wurde er vor den Augen seiner Leute in Eisen
gelegt und in das Gefängniß abgeführt. Da die
Voghe-Beschühs bereits gestraft waren, gewährte ich