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beutung der reichen Goldquarzgänge in der
Provinz Camarines auf Luzon nimmt ihren Fort-
gang. Während sich einerseits herausgestellt hat,
daß die dortigen Erze mit dem Amalgamirungsprozeß
nicht vortheilhaft behandelt werden können, und daß
die neueren chemischen Prozesse, wie mit Cyankali,
Chlor u. a. m. zur Gewinnung des Goldes ver-
wendet werden müssen, so ist andererseits festgestellt,
daß sehr ausgedehnte, sortlaufende Gangformationen
mit durchschnittlich sehr lohnendem Goldgehalt vor-
handen sind. Der ersten Gesellschaft ist daher eine
zweite gefolgt, und mehrere andere sind im Entstehen
begriffen. Die eine Gesellschaft hat neun deutsche
Ingenieure und Bergleute angestellt, während in der
anderen ein deutscher Obersteiger beschäftigt ist.
Einfuhr.
Der Gesammtwerth der Einfuhr im Jahre 1894
betrug 28 529777 Pesos; er übertrifft den der
Vorjahre (1890 19779 257, 1891 21 557 286,
1892 23 817 373 und 1893 25 916 734 Pesos)
erheblich. Allerdings ist dabei zu erwägen, daß der
Werth der Waaren durch die niedrigen Kurse sehr
gestiegen ist. Im Allgemeinen sind die beiden Jahre
für das Einfuhrgeschäft nicht als günstige zu be-
zeichnen. Einmal entstanden den Firmen durch das
rasche Sinken der Kurse schwere Verluste an den
auf Kredit verkauften Waaren, und dann traten, wie
immer in kritischen Jahren, die Nachtheile des Kredit-
systems im Verkehr mit chinesischen Händlern be-
sonders grell zu Tage. Eine Reihe chmesischer Ge-
schäfte erklärte sich für bankerott, und wie stets in
solchen Fallen war nur ein kleiner Theil der Forde-
rungen zu retten.
Erst mit Ende 1895 und Anfang 1896 trat eine
Wendung zum Besseren ein, und das Jahr 1896
verspricht ein gutes zu werden.
Der Antheil des spanischen Mutterlandes an der
Einfuhr einer Anzahl der wichtigeren Einfuhrartikel
ergiebt sich aus der setenden Zusammenstellung;
Spanischer
Gesammte cimer
Waare Emfuhr 4 Spanien in Prozenten
Pesos Pesos 1894 18 1593 1892
Chemische und phar- .
mazeutische Waaren 501 078 165 707| 33 30,8 56,6
8
Baumwollengarn ..
Baumwollengewebe .
Baumwollene Wirk-
2506 249 1 175 924146,9 26.1
6219 897 2139 308 36,6 30,9 20
1042 590 959 595 92 91,6 89.8
508 363 83 053|16,3 19,3 20
«
464 883 336 243|72,3 54,9 36.4
Seidene Gewebe
I ruck rund Schreib-
Shuhwer. ------ 183 475. r 525| 63,5 56,2 57.7
Branntwein u. Likör!335 415 84 420|25,2 23,4 30,5
Konserven und Kon- 1 S 6
fitürren 807 314, 660 184/81,8 79.3 76,4
Schirmmm 310 85, 267 960|86,3 58,5 92
üt 545 499 638 209/12 5 13 43
718 —
Den Werth der Einfuhr aus Deutschland giebt
die amtliche Statistik auf 1 859 905 Pesos an; er
wird indessen wesentlich höher gewesen sein. Die
Einfuhr von Material für schmalspurige Eisenbahnen
und tragbare Feldbahnen hat zugenommen, und es
ist ein Anlauf genommen, auch deutsche Zuckerrohr-
walzpressen einzuführen. Die ersten Sendungen haben
großen Beifall gefunden, und die deutsche Industrie
hat sich auf diesem Gebiete der britischen und
amerikanischen, die bisher den Bedarf fast ausschließ-
lich deckten, völlig gewachsen, wenn nicht überlegen
erwiesen. Da noch weite Strecken der Philippinen
mit einfachen Stein= und selbst Holzmühlen arbeiten,
so ist das Absatzgebiet noch großer Erweiterung fähig.
Ausfuhr.
Zucker. Die Ausfuhr im Jahre 1894 betrug
3 109 108 Pikuls, und blieb hinter der des Jahres
1893 von 4 184 276 Piluls sehr erheblich zurück,
während trotz des niedrigeren Kurses und der billigen
Frachten sehr niedrige Preise bezahlt wurden. Es
hat daher das Jahr in hohem Grade ungünstig für
die Pflanzer abgeschlossen, was seine Wirkung auf
den Gesammthandel nicht verfehlen konnte. Die
Preise für den besten trockenen Zucker, sogenannten
Manila-Extra, etwa Nr. 9 entsprechend, bewegten
sich zwischen 3,06 ¼ und 4,68¾ Pesos für den
Pilul die übrigen entsprechend niedriger.
Die Ausfuhr vertheilte sich auf folgende Länder-
6 „Nach dach den Nach
G dem allamischen China Zu-
r5 . bujmmnvon und
VB on: tannien bi bihe Nerdencria Japan sammen
* i t u E
l
Manila.46537165 909161 819 8839401577039
Jloilo..496860-— 48 336 138 303 1 383 499
Cebn 16000 — 132 570T 148 570
Zuf.. 978 231 65 909 910 155 1 154 813|3 109 108
Die Abnahme der Ausfuhr betraf in erster
Linie die beiden südlichen Häfen, welche zusammen
1 532 069 Pikuls gegen 2 474 303 Pikuls im Vor-
jahre verschifften, während sich die Ausfuhr von
Luzon nur um etwa 133 000 Pikuls vermindert hat.
Zum Theil hängt dies damit zusammen, daß durch
das schwerfällige System der sogenannten Farderias,
welche den in trichterförmigen Formen (Pilones) auf-
gekauften Rohzucker durch Abtropfenlassen des Syrups
und späteres Trocknen des Zuckers an der Sonne
theilweise raffiniren, das jemalige Ernteprodukt erst
im folgenden Jahre zur Ausfuhr gelangt, so daß die
Ausfuhr von 1894 für Manila zum großen Theil
aus 1893 stammte. In der That hat die Ausfuhr
von trockrnem Zucker aus Luzon im Berichtsjahre
um ungefähr 90 000 Pikuls zugenommen, während
die Verringerung ausschließlich die Moskowaden der
Provinz Batangas, sogenannten nassen Taalzucker,
betraf.