thätigkeit fast noch ganz auf die Küste; nur die
Heilige-Herz-Jesu-Mission ist etwa 20 Meilen weit
ins Innere eingedrungen.
Jür die Eingeborenen sind drei Verordnungen
erlassen, betreffend die Offenhaltung der Wasserläufe
und Wege sowie den Schutz der Bäume, von denen
Gummi und Guttapercha gewonnen wird.
Ein= und Ausfuhr: Die Einfuhrstatistik zeigt
insgesammt eine weitere Zunahme von über 6000 Pfd.
Sterl. Der Gesammtwerth der Einfuhr in den drei
Häsen Samarai (Ostbezirk), Port Moresby (Central=
bezirk) und Daru (Westbezirk) beträgt 34 521 Pfd.
Sterl. gegen 28 367 Pfd. Sterl. im Jahre 1894/95.
Im Einzelnen ist zu ersehen, daß nur die Einfuhr
von Samarai bedeutend gestiegen ist, von 12 079 Pfd.
Sterl. im Jahre 1894.95 auf 20f912 Pfd. Sterl.
im Berichtsjahr, so daß die Abnahme der Einfuhr
in den beiden anderen Häsen noch bei Weitem ge-
deckt ist. Auch die Ausfuhr ist um über 3000 Pfd.
Sterl. gestiegen, von 16 215 Pfd. Sterl. im Jahre
1894/95 auf 19 401 Pfd. Sterl. im Berichtsjahre.
Die Goldausfuhr, soweit deklarirt, betrug 4735 Pfd.
Sterl. (mehr als das Doppelte des Vorjahres). An
Perlmuscheln wurden für 2371 Pfd. Sterl. (gegen
3005 Pfd. Sterl. im Vorjahr) ausgeführt, an
Sandelholz 524 Tonnen im Werthe von 4035 Pfd.
Sterl. ausgeführt, an Trepang 929 Pid. Sterl.
Auch Gummi verspricht eine Zunahme der Aus-
fuhr; für das Berichtsjahr belief dieselbe sich bereits
auf 609 Pfd. Sterl.
Dagegen hat die Ausfuhr von Kopra eine
weitere Abnahme erfahren, während die Ausfuhr im
Jahre 1893/94 450 Tonnen im Werthe von
2885 Pfd. Sterl. betragen hatte, verringerte sie sich
im Jahre 1894/95 bereits auf 427 Tonnen im
Werthe von 2830 Pfd. Sterl. und im Berichtsjahre
auf 381 Tonnen im Werthe von 2748 Pfd. Sterl.
Mit 24 Pfd. Sterl. erscheinen Schwämme in der
Liste der Ausfuhrgegenstände. Dieselben werden
hauptsächlich in den Lagunen der bisher unbewohnten,
neuerdings verpachteten „Conflict Gronp“ (Südost-
oder Louisiadenbezirk) gewonnen.
Einnahmen und Ausgaben der Kolonie.
Die Einnahmen beliefen sich im Berichtsjahre auf
6547 Pfd. Sterl. gegen 5109 Pfd. Sterl. im
Jahre 1894/95; die ordentlichen Ausgaben balan-
zirten mit dem von den drei beitragepflichtigen Ko-
lonien Ausstraliens ausgeworfenen Betrage von
15 000 Pfd. Sterl. wie seit dem Jahre 1890,/91.
Die Kosten für die Unterhaltung des Dampfers
„Merrie England“ betrugen wie im Vorjahre nach
Abzug der Einnahmen von ca. 300 Pfd. Sterl.
rund 7000 Pfd. Sterl., wovon die Kais. Regierung
in England 3000 Pfd. Sterl. beiträgt, der Rest
aus dem vorerwähnten Beitrag der Australischen
Kolonien gedeckt wird. Bei einem Kohlenverbrauch
von 714 Tonnen auf 15 708 engl. Meilen, die der
Dampfer zurücklegte, entfallen 22 Meilen auf eine
Tonne Kohlen.
Verschiedenes: Auf S. 86 befindet sich ein
genauer Bericht über ein Eingeborenenbegräbniß und
die dabei üblichen Gebräuche. Der Leichnam wird
als Krieger bemalt und mit Eingeborenenschmuck be-
legt. Auch wird geschildert, in welcher Weise ferner
die Eingeborenen von Neu-Guinea dem Todtenkultus
huldigen.
Ein ehrender Nachruf wird dem verstorbenen
bekannten Botaniker Baron Ferdinand von Müller
zu Theil. Auf S. 92 haben die letzten Aufzeich-
nungen von ihm Platz gefunden, welche sich auf die
von ihm besonders gründlich erforschte Flora von
Neu-Guinea beziehen.
Zum Schlusse wird der Ankunft der Ueberreste
der Ehlersschen Expedition gedacht. Der Bericht-
erstatter hat seine Angaben dem im Kolonialblatt
veröffentlichten Berichte des früheren Landeshaupt-
manns Rüdiger entnommen.
Perschiedene Mittheilungen.
Leminar für orientalische Sprachen in Berlin.
Im Seminar für orientalische Sprachen in Berlin
werden im Sommersemester 1898 neben Euaheli
auch die Herero= und Haussasprache gelehrt werden.
Das soeben erschienene Verzeichniß der Vorlesungen
und Uebungen zählt außer den Kursen in Suaheli
einen wöchentlich zweistündigen Anfängerkursus in
der Hererosprache (Südwestafrika) und einen wöchent-
lich fünfstündigen Kursus in der für unsere anderen
westasrikanischen Kolonien wichtigen Haussasprache auf.
Von den sonstigen Sprachen, welche auf dem Seminar
gelehrt werden, kommen für unsere Kolonien noch
Arabisch und Guzerati — beides für Ostafrika —
in Betracht. An nicht sprachlichen Vorlesungen und
Uebungen sind besonders hervorzuheben: Praxis der
geographisch-astronomischen Ortsbestimmungen, Tro-
penhygiene, Vegetation Ostafrikas, Landeslunde der
deutschen Kolonien.
prüfung und Werthbestimmung einer probe Fesamsaat
aus Togo.
Der „Tropenpflanzer“ Nr. 2 bringt von Prof.
Dr. H. Thoms Folgendes:
Ein Export von Sesamsaat aus Togo hat bisher
nicht stattgefunden. Es war daher von Interesse,
zu untersuchen, welches der Oelgehalt von in Togo
produzirter Sesamsaat war, und ob die Qualität
dieses Oeles den guten Handelsmarken Sesamöl
gleichkommt.
Diese Frage ist auf Grund meiner Unter-
suchung zu bejahen.
Nach Shinn läßt sich aus den Samen durch
Pressung 48 pCt. Oel gewinnen. Flückiger sand
durch Extraktion von Sesamsaat mit Aether 56,33
pCt. Oel.