werden. Es wird viele Jahre dauern, bis das Land
sich von den schweren Verlusten wieder erholt haben
wird. Ein wesentlicher Faltor zur Wiederherstellung
des Wohlstandes wird jedoch die Eisenbahn sein,
deren Bau seit dem Beginn des Jahres 1896 mit
kleinen Unterbrechungen vom Ramathlabana-Spruit
bis zum Ramaqueban-River fortgeschritten ist. Die-
selbe erleichterte einmal die Vertheilung des Getreides
in die Nothstandsgegenden und beugte so einer Hun-
gersnoth und Hungerpreisen vor und gab dann der
beim Bau beschäftigten Bevölkerung Gelegenheit zu
lohnendem Verdienst, indem dieselbe hierdurch gleich-
zeitig zur Arbeit erzogen wurde.
Ausstände und Zwistigkeiten sind, abgesehen von
einigen unbedeutenden Ereignissen infolge des Noth-
standes, bei den Eingeborenen nicht vorgekommen.
Der Gesundheitszustand im Lande ließ viel zu
wünschen übrig. Die skorbutartigen Krankheiten, die
wahrscheinlich als Folge des ausschließlichen Genusses
von gedörrtem Fleisch während der Mißernte auf-
traten, verschwanden, nachdem mit der Verthei-
lung von Getreide begonnen war, doch traten bald
darauf schwere Malariafieber auf, denen viele Menschen
zum Opfer fielen. Im Juni 1896 wurde außerdem
durch einen Europäer Typhus eingeschleppt, doch ge-
wann die Krankheit keine große Ausdehnung.
Die Einnahmen und Ausgaben des Protektorates
während der Zeit vom 1. April 1896 bis zum
31. März 1897 gestalteten sich folgendermaßen:
—.
384
Einnahmen.
U Zölll 8 693 Pfd. Sterl.,
Erlaubnißscheine 1 438 -
Stempel 463 -
Post ——
Verkauf von Gouvernements-
eigenthum 17 441 -
Diverse. 11 917 -
Zusammen 47 510 Pfd. Sterl.
Ausgaben.
Pensionen 351 Pfd. Sterl,,
Gehalt des Gouverneurs 2 122 -
Legal ...... 952 -
Lokalverwaltug 2416 -
Post. .. 7571 -
Zölle . . . . 297
Polizeiverwaltung 40 102 -
Diverse. ......1587 -
Ausgabenfürössent-laufende 749 -
liche Arbeiten außerord. 2 903 -
Medizinalwesen 155 -
Grenzkommission 339 -
zur Bekämpfung der Rinderpest 4 707 -
Unterstützung der Eingeborenen 24 152
Zusammen 88 448 Pfd. Sterl.
l
—
Budget der portugiesischen Rolonien.
Nach dem „Diario do Governo“ haben die Finanzen der portugiesischen Kolonien in den letzten
Jahren sich folgendermaßen gestaltet:
Einnahmen.
1894/95
Cabo Verde 281 450 918
Gunnkck . ... 56 744 303
S. Thomé und Principé 291 226 365
Angocsa 15520 473 500
Estado da Indi 844 913 445
23 is
Cabo Verde 320 513718
Guin ..... 306 648 421
S. Thom und Principé . 229 709 036
Angola ..... .1595709196
Estado da India 929 054 212
Macau 391 628 639
Timor
Wie die obigen Tabellen ergeben, übersteigen nur
in Cabo Verde, S. Thomé und Macau die Ein-
nahmen die Ausgaben, und zwar zusammen im Be-
trage von 151 706 844 Réis. Die anderen Kolonien
ersordern selbst nach den im neuen Budget vorge-
nommenen starken Herabsetzungen der Ausgaben einen
Ausgaben.
(Reis.) (Voranschlag)
1895/96 1896/97 1898/99
353 282 548 362 395 908 336 400 000
52 393 834 55 304 463 72 280 000
344 244 408 348 665 435 356 372 000
1 433 865 315 1 451 472 488 1 651797 000
823 852 044 906 016 315 924 394 000
3 (433 575 360
390 798 815 409 511 965 146 726 245
431 628 997 395 041 358 292 769 557
188 530 012 210 480 927 180 864 149
251 860 592 289 417 286 292 971 093
2 326 007 604 2 048 059 336 1 846 469 003
924 767 857 1 047 069 337 1 070 584 436
343 074 856 372249 356 388 929 866
— — 176 965 530
Zuschuß des Mutterlandes von 479 685 583 Réis.
Wie das genannte amtliche Blatt mittheilt, hat di
portugiesische Regierung seit 1870/71 im Ganzen
37 000 000 000 Rcis für die Kolonialverwaltung
zugeschossen!