Full text: Deutsches Kolonialblatt. IX. Jahrgang, 1898. (9)

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Huc mit aller entbehrlichen Mannschaft aus Franz- 
sontein durch Fußmarsch hatte nachkommen lassen, 
so mußte ich mich doch unter diesen Umständen zum 
Rückzug nach Franzfontein entschließen. Am 6. Ja- 
nuar früh langte die Kompagnie dort an. 
Weitere Maßnahmen. 
Am 6. Januar brach Lieutenant Eggers mit 
40 Köpfen, als Bedeckung für drei Wagen kom- 
mandirt, welche neuen Proviant von Otjo nach 
Franzfontein bringen sollen, auf. 
Der Rest der Kompagnie verbleibt in Franz- 
sontein.“ 
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Inzwischen war Major Mueller mit 20 Reitern 
60 Pferden und der Feldbatterie, sowie einer Pro- 
viantkolonne von 10 Wagen in Franzfontein ein- 
getroffen. Die Pferde waren durch den langen 
Marsch bei den schlechten Wasser= und Weidever- 
hältnissen aber derartig heruntergekommen, daß man 
davon absehen mußte, der bei Tutara festgestellten 
Spur des Feindes zu solgen. Die Kompagnie des 
Hauptmann v. Estorff zog sich deshalb mit ihrer 
Beute und den Proviantwagen nach Franzfontein 
heran. Nach einer kurzen Erholungspause wurde 
am 28. Januar ein Kommando unter Premierlieute- 
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Kroki des Gefechts bei Klein-Tsaub am 4. Januar 1898. 
Am 8. Januar hatte der Lieutenant Eggers 
Tsumamas passirt und ging mit seiner Wagen- 
kolonne südlich des Gebirges weiter nach Otio. Am 
10. Januar war der Orlog'") des Samuel Swart- 
booi, welcher nach dem Gefecht von Tsaub bis 
Klein-Omaruru zurückgelaufen war, über Tutara in 
Tsumamas eingelroffen und hatte dort einige Ochsen 
gestohlen, sich aber dann wieder in der Richtung 
auf Tutara zurückgezogen. Am 15. marschirte Haupt- 
mann v. Estorff mit dem Rest seiner Kompagnie 
nach Tutara und vereinigte sich am 18. mit dem 
Lieutenant Eggers, welcher drei Proviantwagen 
aus Otjo herangeführt hatte. In Tutara und 
Keirob wurden mehrere Hererowerften abgefangen, 
welche aus der Gegend von Omburo nach Norden 
gezogen waren, um sich mit den Hottentotten zu 
vereinigen, bei welchen sich bereits der Herero- 
Häuptling Kambatta mit einem Theil seines An- 
hanges besand. Auch bei dem Wagenüberfall in 
Tsaub sowie an dem Gefecht in Klein-Tsaub hatten 
sich einzelne Herero-Leute, Leute des Kambatta, be- 
theiligt. In Tutara war an Spuren festgestellt 
worden, daß der Orlog des Samuel in der Richtung 
nach Klein-Omaruru und in der Richtung nach Otji- 
kondo zurückgegangen war. 
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) Orlog bedeutet „Feldzug“ und „die kriegführende 
Mocht- 9 „Feldzug gfüh 
  
nant v. Heydebreck, bestehend aus einem Zug der 
Feldbatterie und einem Zug der 4. Feldkompagnie, 
unter Lieutenant Eggers nach Otjitambi entsendet, 
um Genaueres über den Rückzug des Feindes fest- 
zustellen und die Gegend östlich der Linie Franz- 
fontein—Otjitambi von feindlichen Streifereien frei- 
zuhalten. 
Inzwischen hatte sich jedoch ein Theil der 
Hottentotten über Otjikondo und Aimab nach Otjo 
gezogen und am 23. Januar einen Ueberfall des 
Postens Khauas östlich Otjo versucht; dieser Posten, 
welcher drei Reiter stark war, hatte dort das Vieh 
der Truppe zu bewachen. Es gelang ihnen, das 
Vieh, ca. 220 Rinder, von der Weide abzutreiben 
und den Reiter Kurzweg schwer zu verwunden. 
Alsbald aber eilte der Zahlmeister-Aspirant Nürn- 
berger mit fünf Reitern aus Otjo herbei, griff den 
Feind mit Ungestüm an, jagte ihn in die Flucht 
und nahm ihm alles Vieh wieder ab. Ein todter 
Hottentott blieb auf dem Platze. Die Meldung von 
diesem Vorfall erreichte den im Anmarsch befindlichen 
Hauptmann Kaiser am 23. Januar 4 Uhr nachmittags 
auf dem Vormarsch von Omaruru, drei Reitstunden 
südlich von Otjo. Er ritt sofort mit einem Zuge von 
Pallafontein direkt nach Khauas und stellte am 24. Jan. 
den Rückzug des feindlichen Kommandos über Aimab 
fest. Sodann marschirte er über diesen Platz und
	        
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