Blasenwürmer, Bandwürmer und Saugwürmer 2c.)
können sich bei allen Thieren und in allen Organen
finden. Zu achten wäre namentlich auch auf mensch-
liche Eingeweidewürmer.
2. Meereswürmer.
Hier sind zu unterscheiden die prächtig gefärbten,
oft seltsam gestalteten borstentragenden Anncliden, die
Sternwürmer, die Blutegel, die langgestreckten bunten
Schnurwürmer (Nemertinen), und die Meeres-Platt-
würmer. Man findet die Würmer in geringen Tiefen
am Strande, aber auch hinab bis zu den größten ge-
messenen Meerestiefen. Manche Strandwürmer leben
im Sande, wo, sie sich durch die Anwesenheit von
schnurförmigen Kothhaufen und kleinen Löchern ver-
rathen, sie müssen durch schnelles Aufgraben des Bodens
gefangen werden. Andere Würmer sitzen an Schnecken-
und Muschelschalen, zum Theil in dieselben eingebohrt,
auf Seesternen, in Spalten des Pfahlwerks der Hafen-
anlagen, auf und unter Steinen. Reiche Ausbeute
geben auch die Korallenriffc, welche zahlreiche eigen-
thümliche Würmer aufweisen. Manche Würmer be-
wohnen Riffe von Steinen und poröse Klippen, in
welche sie sich hineinbohren. Blutegel hat man an
der Haut der Fische und Schildkröten zu suchen.
Viele Würmer bauen sich eine eigene kalkige Röhre
oder verkitten Muschelfragmente, Pflanzenreste, Schlamm
und Sandkörner zu einer Röhre. In diesen Fällen
müssen sowohl die Thiere wie die Röhren aufbewahrt
werden. Meereswürmer aus größeren Tiefen müssen
mit dem Schleppnetz gefischt werden. Eine Anzahl
von Würmern lebt pelagisch an der Oberfläche des
Meeres; sie können mit Kätschern und Oberflächen-
netzen gefangen werden. Schwimmenden Scetang und
Algen lasse man einige Zeit in einer Schale mit See-
wasser stehen; es werden sich dann zahlrciche Würmer
an der Oberfläche des Wassers und an den Wänden
der Schale zeigen.
Konservirung und Versendung.
Falls es angeht, fertige man vor der Abtödtung
namentlich von schön und auffallend gefärbten Wür-
mern eine farbige Skizze an oder gebe wenigstens
eine Notiz über die Färbung der lebenden Thiere,
da die Farben später in Spiritus meist verschwinden.
Die Landplanarien, kleine Süßwasserturbellarien, Ein-
geweidewürmer aller Art, ferner die Meeresplatt-
würmer und Schnurwürmer bedürfen der Konservirung
mit (dem sehr giftigen) Sublimat, wenn sie für die
spätere Untersuchung geeignet sein sollen. Man setze
die Thiere in eine Glasschale, in welcher sie bald zu
kriechen beginnen; sobald sie vollständig ausgestreckt
sind, übergieße man sie schnell mit kochender konzen-
trirter wässriger Sublimatlösung oder mit einer
Mischung von Sublimatlösung und 50° Alkohol zu
gleichen Theilen. Nachdem die Thiere zwei bis zehn
Minuten in der Flüssigkeit verweilt haben, gieße man
die letztere ab und spüle die Thiere in destillirtem
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Wasser je nach ihrer Größe mehrere Stunden unter
öfterem Wechsel des Wassers aus, man bediene sich
bei Sublimatbehandlung nicht metallener, sondern nur
hölzerner oder gläserner Instrumente und Gefäße.
Nach der Auswaschung kommen die Thiere erst in
50 prozentigen Alkohol, dann bald darauf in 70-bis
80 prozentigen Alkohol, welcher später öfter gewechselt
werden muß.
Falls man Sublimat nicht zur Verfügung hat,
konservire man die eben genannten Würmer, ebenso
wie die Regenwürmer, Blutegel, Sternwürmer und
Meeres-Borstenwürmer mit Alkohol, und zwar setze
man sie zunächst in 50 proz. Alkohol; nachdem sie
darin etwa eine Stunde gelegen, muß der Alkohol
durch neuen stärkeren ersetzt werden. So steigert
man den Alkoholgehalt unter stetem Wechsel in einigen
Tagen bis auf etwa 80 pCt. Während der späteren
Aufbewahrung der Würmer muß der Alkohol von
Zeit zu Zeit noch immer gewechselt und namentlich
auch vor der endgültigen Verpackung noch erneuert
werden. Es ist dieses nicht dringend genug zu
empfehlen, da oft vieles Material wegen ungenügender
Stärke des Alkohols durch Maceration auf dem
Transport zu Grunde geht. Zur Verpackung eignen
sich am besten lange Röhrengläser mit Korkverschluß
oder geräumige Gläser mit Glasstöpsel, welche im
letzteren Falle mit Schweinsblase zugebunden werden
müssen. Man versäume niemals, jedem Thiere einen
mit Bleiseder geschriebenen Zettel mit dem Fundort
und Datum und etwaigen weiteren Angaben beizulegen.
Es empfiehlt sich, Würmer niemals mit harten Gegen-
ständen, etwa Seeigeln oder stacheligen Insekten, zu-
sammen in einem Glas zu versenden; auch wird man
gut thun, von Röhrenwürmern die Röhren und die
weichhäutigen Thiere selbst stets gesondert zu verpacken.
13. Stachelhäuter (Echinodermen)
von M. Meißner.
Die Echinodermen kommen nur im Meere vor.
Man unterscheidet fünf große Gruppen: die nach ihrer
Gestalt als Seewalzen oder Seegurken (Holothurien),
Seeigel, Seesterne, Schlangen= und Liliensterne be-
zeichnet werden. Man findet die Echinodermen auf
Pfählen, in Felsritzen, zwischen Korallenstöcken (die
Korallenriffe sind überhaupt sehr ergiebig), an Pflan-
zen 2c. oft dicht an der Oberfläche des Wassers, so
daß man sie leicht fangen kann. Bei tiefem Wasser
muß die Dredsche angewendet werden.
Die Stachelhäuter kann man mit Ausnahme
der weichhäutigen Holothurien sowohl trocken als in
Spiritus konserviren, für die Holothurien jedoch ist
ein Einlegen in guten, nicht saueren Alkohol durch-
aus nothwendig.
Bei dem Konserviren in Spiritus berück-
sichtige man stets, daß die Echinodermen infolge des
ihnen eigenthümlichen Wassergefäßsystems sehr wasser-
haltig sind, und daß der Spiritus deshalb öfter ge-
wechselt werden muß. Holothurien sind möglichst