Asambara - Cisenbahn.
Die Einnahmen der Usambara-Bahn zeigen eine
erfreuliche Steigerung. So haben die Betriebs-
einnahmen im Monat September d. Is. nicht weniger
als 5413 Rupien betragen.
Ramerun.
Hissenschaftliche Lammlungen.
Der Direktor des botanischen Gartens in Victoria,
Dr. P. Preuß, hat der zoologischen Sammlung des
Königlichen Museums für Naturkunde in Berlin eine
Sendung Naturalien zugehen lassen, die folgende
Obiekte enthielt:
44 Sänugethierfelle mit Schädeln,
119 Vogelbälge,
15 Reptilien und Amphibien,
80 kleine Meeresfische in 9 Arten,
1 Vogelspinne,
3 Tausendfüßler,
180 Krebse in 20 Arten,
8 Gläser mit Mollusken in Alkohol,
einige Würmer,
16 Aktinien,
1 Holothurie.
Die Konservirung sämmtlicher Thiere ist gut.
Unter den Säugethieren sind fünf Arten Affen, von
denen zwei Arten der zoologischen Sammlung noch
fehlten, eine neue und eine sehr seltene Art. Die mit-
gesandte Ginsterkatze und die Schopfantilope beweisen
das Vorkommen dieser Spczies in Nord-Kamerun.
Manche der eingesandten Vogelarten war in der
zoologischen Sammlung noch nicht vorhanden, darunter
eine seltene Eule Lophostrix lettei, die bisher nur
in einem Stück bekannt war, ferner ein neues
Perlhuhn, welches Guttera sclateri und eine neue
Schwalbengattung, die Lecythoplastes preussit
benannt worden ist. Auch unter den Fischen sind
mehrere recht werthvolle, vielleicht noch unbeschriebene
Arten. Die Spinnen, Krebse und Mollusken waren
sehr willkommen, da sie theils noch nicht in der
Sammlung vorhanden waren, theils gutes Ersatz-
material bildeten. Die Aktinien und Echinodermen
waren die ersten, die aus Kamerun hergelangt sind.
Togo.
WMißsenschaftliche Kammlungen.
Der Stationsleiter von Kete-Kratschi im Togo-
lande, Graf Zech, hat der zoologischen Samm-
lung des Berliner Museums für Naturkunde wie-
derum eine Sendung Naturalien zugesandt, in der
folgende Stücke enthalten waren:
11 Säugethierbälge und mehrere Gläser
mit Präparaten in Alkohol,
1
9 Vogelbälge,
24 Schlangen,
6 Eidechsen,
45 Käfer,
8 Orthopteren,
25 Hemipteren,
32 Divpteren,
10 Hymenopteren,
20 Insekten in Alkohol,
21 Spinnen.
Die Konservirung aller Thiere war vorzüglich.
Die Säugethiere enthielten mehrere außerordentlich
interessante Arten, welche für die Kenntniß der Togo-
faung ganz neue Hinweise bieten. Besonders wichtig
sind ein Hase, ein Igel, ein Pavian und mehrere
Ratten. Diese Arten werden vermuthlich neu sein,
zum Theil sind es Thierformen, die bisher nur von
Ostafrika bekannt waren und in Togo in besonderen
Abarten auftreten. Unter den Insekten befinden sich
eine große Anzahl sehr kleiner Objekte, die von hohem
wissenschaftlichen Werthe sind und bei genauer Unter-
suchung voraussichtlich manche neue Art ergeben
werden.
Deuksch-Südwelkafrika.
Verbältnisse in Züdwestafrika.
Einem Berichte des Kommandos S. M. Kanonen-
boot „Wolf“ vom 141. September d. Is. entnehmen
wir Folgendes:
Der Hafen Lüderitzbucht mit seinen Buchten
ist ein ausgezeichneter Platz, um die Ausbildung der
Besatzung in allen Dienstzweigen zu fördern.
Kleinere Schiffe können sich einen Ankerplatz aus-
suchen, welcher gegen alle Winde und Seegang schützt,
größere dagegen sind dem Seegange und dem Wind,
welcher von Nordnordwesten bis Nordnordosten
kommt, ausgesetzt; doch sind Winde über Stärke 6 bis7
aus dieser Richtung äußerst selten. Der Ankergrund
ist vorzüglich.
Lebendes Vieh ist durch Vermittelung der Schutz-
truppe in guter Beschaffenheit und beliebiger Menge
aus dem Innern zu erhalten, es erfordert aber einen
Zeitraum von ungefähr 10 Tagen, bis die Thiere
an der Küste eintreffen.
Die Erdschwermessungen in Swakopmund haben
mehr Zeit in Anspruch genommen, als vorauszusehen
war. Die dazu nothwendigen astronomischen Zeit-
bestimmungen waren des häufig bedeckten Himmels
wegen nicht in der für den Aufenthalt festgesetzten
Zeit zu erlangen.
Die Abreise hat sich deshalb um drei Tage bek-
zögert und wird auch der Aufenthalt in den anderen
Häsen aus demselben Grunde kurze Zeit länger
dauern, als dies planmäßig vorgesehen war. Tie
Verspätung wird aber auf der Gesammtreise bis
Kamerun wieder eingeholt werden.