gegen 3 154 333 Gallonen im Vorjahr ausgeführt.
Auch die Ausfuhr von Palmkernen ist zurückgegangen;
beides infolge der Trockenheit. Dagegen hat der
Anbau von Kakao und Kaffee Fortschritte gemacht.
Mahagoniholz im Werthe von 6292 2 ist zum
ersten Mal zur Ausfuhr gekommen.
Die Bevölkerung der Kolonie wird auf 50 000
geschätzt. Die letzte Zählung, 1891, ergab 33 000.
Die Zahl der Europäer beträgt ca. 250. Es starben
im Laufe des Jahres 23, im Durchschnittsalter von
nur 34 Jahren.
Die Erziehung der Jugend erfolgt ausschließlich
durch die verschiedenen Missionsgesellschaften. Es
wird sehr bedauert, daß mehr und mehr bei den
Eingeborenen die Anschauung Geltung bekomme, daß
Handarbeit nicht so ehrenvoll sei, wie eine Thätig-
keit als Angestellter des Gouvernements oder der
Kaufleute.
Im Hospital wurden 794 Fälle behandelt, dar-
unter 130 Fieberfälle. Es starben im Ganzen 109.
Im Hospital für ansteckende Krankheiten kamen 68
Fälle zur Behandlung, darunter 46 Fälle von Lepra
und Pocken. Es starben 10. In den vier Städten
der Kolonie, Lagos, Badagry, Lecki und Epe,
wurden 23 270 Personen geimpft, meist mit Erfolg.
Sierra Leone im Jahre 1397.
(Vergl. Kolonialblatt 1898, S. 34.)
Die Gesammteinnahmen betrugen 106009 T gegen
97 109 & im Vorjahre. Die Ausgaben bezifferten
sich auf 111 678 . Einer Zusammenstellung der
Einnahmen und Ausgaben der letzten 10 Jahre ist
zu entnehmen, daß die entsprechenden Zahlen des
Jahres 1888 waren 63 035 K und 63 288 K.
Die Gesammtaktiva sanken infolge des Defizits
auf 14 046 . Die öffentliche Schuld von restlichen
25 000 T sollte im Juni d. Is. aus den Mitteln
des Amortisationsfonds zur Zahlung gelangen. Die
bereits genehmigte Eisenbahnanleihe von 150 000 1
ist noch nicht ausgenommen worden.
Der städtische Gemeinderath besteht aus einem
Bürgermeister und 11 Räthen. Die Komminal-=
verwaltung hatte 3533 & Einnahme und 4135 4
Ausgabe. Das Defizit wurde aus früheren Ueber-
schüssen gedeckt.
Die militärische Besatzung bestand aus 1 Ab-
theilung Royal Artillery, 1 Eingeborenen-Batterie
der West African Artillery, 1 Abtheilung Festungs-
ingenieure und 1 Bataillon des West India Regi-
ments. Die Kosten trägt das Mutterland. Die
neben dieser Besatzung bestehende Grenzwachmann-
schaft wurde um 50 Köpfe auf 574 vermehrt.
Für öffentliche Arbeiten wurden 8933 T gegen
6606 4 im Vorjahre ausgegeben.
An Pensionen hatte die Kolonie 3314 L gegen
3513 E im Vorjahre zu zahlen.
750
Die Anzahl der registrirten Geburten betrug
1241, die der Todesfälle 1664. Die Zahl der
Christen wird wie im Vorjahre mit 42 000 an-
gegeben. An Schulen, im Wesentlichen Missions-
schulen, waren 72 vorhanden. Die Schülerzahl
betrug 7312 gegen 6850 im Vorjahre. An Staats-
unterstützungen (Grants) wurden 1444 K gezahlt
gegen 1345 #& im Vorjahre. Auch in diesem Jahre
fand eine Preisausstellung von Schülerarbeiten statt.
Der Import hatte einen Werth von 457 389
gegen 494 688 L in 1896. Den größten Ausfall
zeigte der Import von Leinenwaaren mit 15 000 (.
Das vereinigte Königreich führte für 377 508 k, die
britische Kolonie für 6097 und das Ausland für
73784 ein. Die Zollabgaben brachten 87 093 1.
gegen 79 328 L in 1896. Die Steigerung der Zoll-
einnahmen ist darauf zurückzuführen, daß der Werth-
zoll von 7½ auf 10 pCt. erhöht wurde, und daß,
nachdem infolge der Zollerhöhung auch Spirituosen
auf 3 Schilling noch unter dem alten Zollsotz größere
Mengen eingeführt worden waren, nach Aufbrauch
dieser sich erneut ein größerer Bedarf geltend machte.
Der Werth des Exports war 400 748 K gegen
449 033 L im Vorjahre. Die Abnahme wird zum
Theil darauf zurückgeführt, daß weniger Produkte
aus dem Gebiet von Französisch-Guinea nach Free-
town kamen. Fast die Hälfte des Exports ging ins
Ausland. 4
Einer 10 jährigen Statistik ist zu entnehmen, daß
1888 der Werth der Einfuhr 250 147 K betrug und
mit 494 000 Kf in 1896 den höchsten Stand erreichte,
während der Export 1888 mit 339 043 P und in
1891 mit der Hoöchstsumme von 477 656 K nach-
gewiesen wird.
Der gesammte ein= und ausgehende Schiffsverkehr
betrug 1 084745 Tons.
Die neue Eisenbahnlinie ist für Materialtrans-=
porte auf 111/ englische Meilen eröffnet. Bis
August d. Is. sollte Songo Town erreicht werden.
Von den beim Eisenbahnbau beschäftigten Europäem
ist nur einer gestorben.
Perschiedene Mittheilungen.
Rheinische Handes- plantagengesellschaft.
Nach dem Berichte der Rheinischen Handei-
Plantagengesellschaft über ihr zweites Geschäftsjohr
hat sie auf der Pflanzung Ngambo bisher 331 000
Kaffeebäume gepflanzt, von denen 250 000 ange-
wachsen sind. Sehr störend hat sich Regenmangel
fühlbar gemacht. Auf der Plantage sind etwa 180 ha
Urwald geschlagen, von denen 110 mit Kafsee be-
pflanzt und weitere 40 ha in Vorbereitung sind.
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