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bietet in einem Längendurchmesser von etwa 250
und einem Breitendurchmesser von über 100 m in
sanften Terrassen völlig hinreichend ebenen Raum
für Gebäude, Exerzirplatz, Garten, Scheibenstand 2c.
Fast genau in der Mitte des Platzes erhebt sich eine
Kuppe etwa 10 m hoch, die oben ein ebenes Terrain
von etwa 30 m Länge und 20 m Breite darbietet
und von dem aus man den ganzen Platz übersieht.
Dort soll das Chefhaus hinkommen. Die Aussicht
von oben ist sehr schön, man übersieht ein Bergland
mit sanften, langen Wellen, das ganz mit Urwald
bedeckt ist. Savanne ist nirgends zu sehen, auch
nach Westen nicht, wohin man einen Blick von 60
bis 70 km hat. Der hier etwa 200 m breite Ngoko
ist an mehreren Stellen sichtbar, und drüben sieht
man die Faktoreien liegen. Oben ist es frisch und
kühl, Minimum meist 18 Grad. Das Freihauen des
Platzes ist eine böse Arbeit, die viel Zeit und Mühe
erfordert. Das Unterholz wird ganz beseitigt, und
von den hohen Bäumen lasse ich nur einige schöne
Exemplare stehen. An Baulichkeiten wird zuerst ein
großer Arbeiterschuppen, ein Materialienhaus und
ein großes Wohnhaus aus Bambus gebaut für die
erste Unterbringung, dann lasse ich alles Weitere
gleich aus Ziegeln aufführen. Es werden unten am
Flusse bereits welche gemacht. Ich hoffe vor Allem,
daß hier oben die Gesundheitsverhältnisse gut oder
wenigstens besser sein werden als unten in den
Faktoreien. Nach Allem, was ich dort gesehen und
gehört habe, muß es dort ungesunder sein als an
der Kamerunküste. Bis jetzt geht es uns Euro-
päern gut.
Jagdlich ist nicht so sehr viel los, das Terrain
ist zu ungünstig. Der Urwald hat einen starken
Unterwuchs, der das Fortkommen erschwert und
Einen höchstens 20 bis 30 Schritte weit sehen läßt,
daher eher Jagdgründe für Eingeborene als für
Europäer. Doch soll es weiter flußaufwärts besser
werden.
Deutsch-Südweskafrika.
Bericht der Raiserlichen Gestütsverwaltung in Nanchas.
Einem Bericht der Kaiserlichen Gestütsverwaltung
in Nanchas entnehmen wir Folgendes:
Der importirte Hengst hat vom Tage seiner An-
kunft im Schutzgebiete (vor genau einem Jahre) das
Klima sehr gut vertragen, hat nie das Futter refüsfirt
und ist stets frisch und gesund gewesen. Allerdings
wird demselben eine Stallpflege zu Theil, wie eine
solche in Deutschland üblich ist. Diese Stallpflege
ist schon aus Rücksicht auf die brennende Mittags-
sonne geboten. Auch bedeutet die Stallhaltung des
Vaters durchaus nicht eine Verwöhnung und Ge-
fährdung der abgehärteten Konstitution der Nach-
kommenschaft.
Die Deckthätigkeit hat der Hengst gut ausgenommen
und ist er seinen Beschälerpflichten stets gut nach-
gekommen. Soweit bis jetzt zu beurtheilen, ist auch
ein genügender Prozentsatz der von ihm gedeckten
Stuten tragend.
Der Hengst ist jedoch so gewachsen und hat sich
dermaßen in die Breite ausgelegt, daß er jetzt schon
nach seiner Figur als passend für den hiesigen Stuten-
schlag kaum angesehen werden kann. Dabei ist sein
Wachsthum — da er erst vierjährig — durchaus
noch nicht als abgeschlossen zu betrachten. Jetzt mißt
der Hengst 163 cm, während die Durchschnittsgröße
der besseren Stuten 149 cm beträgt.
Ferner hat der Hengst eine stark kuhhessische
Stellung der Hinterbeine, ein Fehler, welcher ge-
rade hier sehr in die Wagschale fällt, da die hiesigen
Pferde fast durchweg in Bezug auf Stärke und
Winkelung der Hinterhand sehr viel zu wünschen
übrig lassen.
Der importirte Hengst ist nicht konstant gczogen,
er weist sogar erst in zweiter Generation auf einen
Trakehner Halbblüter zurück und alles Andere ist
unbekannt. Nach Theorie und nach Erfahrungen zu
urtheilen, muß ihm also die Vererbung seiner guten
Eigenschaften hier im Lande doppelt schwer werden.
Wenn nun auch aus den angeführten Gründen
die Gestütverwaltung dem Hengste kein besonders
großes Vertrauen entgegenzubringen vermag, so ist
seine Importation dennoch nicht als ein Ausfall zu
betrachten, und wird derselbe gepaart mit den richtigen
Stuten — deren es allerdings nicht sehr viele im
Lande giebt — immerhin gute Produkte bringen, die
sich eventuell auch zur Weiterzucht eignen.
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Landwirthschaftliches.
Nachdem die Eisenbahn bis Jakalswater eröffnet
ist, dürfen die an der Straße Tsaobis—Onanis—
Tinkas — Husab sowie im Swakopthal von Salem
abwärts belegenen Plätze, welche im Interesse des
Frachtverkehrs bisher von größeren Viehherden frei
zu halten waren, gemäß Verfügung des Kaiserlichen
Gouverneurs in Zukunft mit Viehposten besetzt und
verkauft werden.
Sur Einfuhr von Suchtvieh.
Einem Bericht aus Südwestafrika entnehmen wir
Folgendes:
Die zu Zuchtzwecken von dem Gutsbesitzer
Lehnert in Miersdorf angekauften Thiere wurden
am 30. März d. Is. von dem Dampfer „Gertrud
Woermann“ in Swakopmund gelandet. Hierbei ist
eine Simmenthaler Färse ertrunken. Zur Abholung
der Thiere von Swakopmund war ein hierin erfah-
rener Beamter nach dort gesandt. Der Landtrans-
port ging ohne Zwischensälle vor sich. Ein Bulle
jeder Rasse ist für die Regierung zum Verleihen