Full text: Deutsches Kolonialblatt. X. Jahrgang, 1899. (10)

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Zusammenstellung des monatlichen Personen- und Frachtenverkehrs. 
  
  
  
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Von Tanga nach Muhesa Von Wuhesa nach Tanga 
Monat Stu Al- Wagen . — ** — Wagen- cberuehne. 
kar. Stü en- S * innahmen 
1835 Weiße ur s Vieh Güter ladungen Weiße 5 7 Aieh Güter ladungen 
g FEkg 6 kg « kg. "1. kg kg -Rp. Pes. 
1 . · . 
April 25 363 2980 — 16910 5606000 18 251 8 140 5 3 2 760 — 414030 
Mai. 0 358 1 860 — 101 800 38000 900 254 65400 6 570 — 
Juni 46 25|) 2 8500 5 44 339 294000 7 28 6 480 — 572 5866 5613s05 
Jull. 33 323 3 120 — 17656 77000! 22 358 2250 1 — 3495, 18 
August 81 369 2520 1 10634 42000 32 442 3270 6 430| 7000 2659 27 
Septemb, 37 355 2865 3 43 403 98000 16 306 1 440 — k 14 000 3082 46 
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Zuu.192 " 2 057 16 195. 9 234832 6050000 1151887.23 120 18 1812 26 866 rns 
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Zur Unterbringung der Beamten außerhalb des 
Verwaltungsgebäudes wird eine kleine Blechbaracke 
in der Nähe ausgebaut und sind Privaträumlich- 
keiten gemiethet worden. 
Für die Pieranlage im Hafen von Tanga wurde 
ein neues Projekt ausgearbeitet, welches von dem 
alten in Lage und Konstruktion abweicht. Es soll 
erreicht werden, daß an den auf eiserne Schrauben- 
pfähle gestellten Pier die Reichspostdampfer direkt 
anlegen können, was bei sieben Meter Wassertiefe 
möglich ist. Zu dem Zwecke waren Lothungen und 
Bohrungen zu machen, welche die Fertigstellung des 
Projektes bis zum September verzögerten. Gegen- 
wärtig befindet sich dasselbe in Berlin zur Prüfung. 
b. Neubaustrecke Muhesa —Korogwe. 
Allgemeines. 
Im Jurli dieses Jahres begannen die Arbeiten 
für den Neubau der Bahnstrecke Muhesa— Korogwe, 
nachdem das für den Anfang nöthige Personal im 
Juni eingetroffen war. 
Es wurde die seit vorigem Jahre vollständig 
unkenntlich gewordene Trace von Neuem festgelegt 
und mit Richtungs= und Höhenpflöcken versehen, wie 
sie für die richtige Ausführung der Erdarbeiten 
nöthig sind. 
Am 12. Juli wurde bei Muhesa der erste 
Spatenstich für die neue Strecke gethan. 
Erdarbeiten. 
Die Verdingung der Erdarbeiten fand unter 
den für die hiesigen Verhältnisse passenden Gesichts- 
punkten statt; es wurden den sich meldenden Unter- 
nehmern kleine Sektionen angewiesen, in denen sie 
möglichst uneingeschränkt durch Strafbestimmungen 
gemäß den ihnen vorgeschriebenen technischen Be- 
dingungen arbeiten. 
Die geleistete Arbeit wird ihnen bezahlt, im 
Uebrigen sind ihnen weder bestimmte Termine für 
Beendigung derselben aufgegeben, noch werden sie 
in der Anzahl ihrer Arbeitsstellen oder der allge- 
meinen Art zu arbeiten beschränkt. Trotzdem hat 
die Bauleitung sie vollständig in der Hand, da sie 
  
  
ihnen jeden Augenblick die Arbeit entziehen und 
einem Andern geben kann. 
Die Erfahrung hat gezeigt, daß ihr eigener 
Vortheil und die Konkurrenz der Mitunternehmer 
sie zu der größtmöglichen Arbeitsleistung mehr 
antreibt als Geldstrafen, zu deren Zahlung die 
hiesigen Unternehmer nicht kapitalkräftig genug sind 
und welche bei dem Bau der alten Strecke meist 
zu Weiterungen vor Gericht geführt haben. 
Zwanzig Kilometer der Linie sind in Arbeit, 
während der Rest bis Korogwe am 1. Oktober in 
Angriff genommen wird. 
Am 30. September waren ungefähr 70 000 kbm 
Erde bewegt. 
Brücken und Durchlässe. 
Verlegt wurden 42 laufende Meter Cement= und 
Thonröhren-Durchlässe. 
Der Bau des dicht am Bahnhofe Muhesa ge- 
legenen gewölbten Durchlasses, zu welchem die 
Materialien noch von der Station aus bequem 
transportirt werden konnten, ist in den Fundamenten 
und dem aufgehenden Mauerwerke fertig. 
Arbeiterverhältnisse. 
Bei den Erdarbeiten sind bis jetzt 400 bis 450 
schwarze Arbeiter beschäftigt. Dieselben waren im 
Juli leicht zu bekommen, weil in diesem Monat die 
Ernten noch nicht reif waren und das Innere noch 
unter den Folgen des vorhergegangenen Nahrungs- 
mangels zu leiden hatte. 
Später, im August und September, als die 
Felder den Eingeborenen wieder genügend Lebens- 
mittel gaben, desertirten die Arbeiter in Scharen bis 
zu 80 Mann zugleich. Der Ersatz wurde schwer 
und mußte von weit her, von Pangani und Baga- 
moyo, geholt werden. 
Immerhin konnte bis jetzt noch nicht über 
Arbeitermangel geklagt werden. 
Der Krankenbetrag war im Durchschnitt 6 péCt. 
davon 2 pCt. äußere Verletzungen und 4 pCt. Fieber. 
Ziegelei. 
Um für die später auszuführenden Stations- 
Hochbauten und, wenn möglich, auch für die Brücken
	        
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