Full text: Deutsches Kolonialblatt. X. Jahrgang, 1899. (10)

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gewesen war und mit den natürlichen Verhältnissen 
des indischen Archipels eine außergewöhnliche Ver- 
trautheit besaß. In dem vorliegenden Werke bietet 
er nicht allein die Ergebnisse der eigenen Beobach- 
tungen an Ort und Stelle, sondern er hat in jahre- 
langer Arbeit sie durch Verwerthung alles sonst noch 
bekahnt gewordenen Materials ergänzt. Wer sich 
mit irgend welchen Neu-Guinea betreffenden Fragen 
in Zukunft beschäftigt, wird die Hagensche Arbeit 
nicht entbehren können. Sie ist vom Standpunkte 
der deutschen Kolonialpolitik wie der Wissenschaft 
gleich freudig zu begrüßen. Der Preis von 30 Mk. 
ist niedrig, wenn man die Fülle der prächtigen photo- 
graphischen Illustrationen und die vornehme Aus- 
stattung des Werkes in Betracht zieht. 
D. G. Kurze: Samoa. Das Land, die Leute und 
die Mission. Berlin 1899. Martin Warneck. 
Es ist nicht nur der Missionsfreund und Mis- 
sionskenner, der eine Bereicherung seiner Kenntnisse 
durch D. Kurzes Arbeit zu erwarten hat, viel 
größeren Gewinn hat vielleicht noch der Geschichts- 
freund, der Kulturhistoriker, der Religionsforscher 
von dieser überaus gründlichen Monographie. Die 
verschiedenen Kapitelüberschriften werden eine Vor- 
stellung von dem Inhalt des Buches geben. Es 
schildert: 1. Eine Rundfahrt durch den Samoa- 
Archipel. 2. Die Götter der alten Samoaner. Opfer- 
gebräuche. 3. Die samoanische Küche und Gast- 
freundschaft. 4. Die Landestracht der Samoaner. 
5. Kindheitstage und Jugendzeit des Samoaners. 
Tätowirungsgebräuche. 6. Hochzeit und Ehe. Dorf- 
jungfrauen. 7. Krankheit und Sterben. Das Todten- 
reich. 8. Die Kriegführung in alten Zeiten. 9. Ver- 
gnügungen und Lustbarkeiten. 10. Das Haus des 
Samoaners. 11. Der Einzug des Evangeliums in 
Samoa. 12. John Williams zweite Missionsreise 
nach Samoa. 13. Weiße und braune Lügenpropheten. 
14. Die Christianisirung Samoas durch die Londoner 
Mission. 15. Ein Besuch im Missionsseminar zu 
Malna. 16. Die Organisation der Londoner Missions- 
gemeinden. 17. Andere Missionen im Samoa-Archipel. 
18. Licht und Schatten in den samoanischen Christen- 
gemeinden. Die ganze Schilderung stammt von einem 
Manne, der zur Zeit wohl einer der besten Kenner 
der Verhältnisse des occanischen Inselgebietes ist. 
Das zwischen dem Deutschen Reiche und Groß- 
britannien getroffene Samoaabkommen ist in der 
„Illustrirten Zeitung“ Nr. 2942 vom 16. November 
mit mehreren Karten bedacht worden, die die neuesten 
territorialen Veränderungen in Oceanien und im 
Hinterlande von Togo betreffen, während die Haupt- 
insel unserer neuesten überseeischen Erwerbung, Upolu, 
mit drei sehr ansprechenden Rassentypen und mehreren 
Ansichten von Apia und Umgebung vertreten ist. 
Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz erzählen 
packende Abbildungen eines soeben in Thätigkeit tre- 
tenden Belagerungsgeschützes der Buren sowie einer 
  
berittenen Burenabtheilung auf dem Marsche, das 
Porträt des Majors Albrecht, der die Artillerie des 
Oranje-Freistaates organisirt hat, sowie Bilder von 
Land und Leuten im Zululande, in das vor Kurzem 
Transvaalburen eingerückt sind. Vom Zarenbesuch 
in Potsdam berichten zwei Illustrationen sowie die 
Bildnisse des russischen Kaiserpaares. Deutsche Kultur- 
arbeit in unserem ostafrikanischen Schutzgebiete schildern 
vier Ansichten von der Usambara-Eisenbahn. 
Das Porträt Hermann Blumenaus macht mit 
einem Pionier deutscher Kolonisation in Südbrasilien 
bekannt, der am 31. Oktober zu Braunschweig in 
hohem Greisenalter aus dem Leben geschieden ist. 
Die zahlreichen Freunde unserer Marine seien auf 
die Abbildung des Kanonenbootes „Jaguar“ auf- 
merksam gemacht. Endlich werden einige Probeseiten 
aus dem gediegenen Prachtwerk „Das Goldene 
Buch des Deutschen Volkes an der Jahr- 
hundertwende“, das soeben in dem Verlage von 
J. J. Weber in Leipzig erscheint, geboten. 
„Ueberall“, Deutsche Flotten -Zeitung, Nr. 11 
(Berlin, E. S. Mittler & Sohn), enthält folgende 
Aufsätze: Von der französischen Marine, Zerstörung 
treibender Wracks, Die Feuerschiffe, Germanen zur 
See, Kanonenboote „Tiger“ und „Luchs“ 2c. 
  
Die Buren, der deutsche Bruderstamm in Süd- 
afrika, von H. Elß, Oberlehrer. Mit Illustrationen. 
Bielefeld 1899. Ernst Siedhoff. 
In populärer und flotter Darstellung schildert 
die kleine Schrift Geschichte, Land und Leute, Sitten 
und Gebräuche der Burenrepubliken. 
Fr. Autenrieth: Negerjünglinge nach dem Herzen 
Gottes. Basel 1899. Missionsbuchhandlung. 
Die kleine hübsch mit Bildschmuck gezierte Schrift 
bringt eigene Erlebnisse des bekannten, um die 
Missionirung Kameruns hochverdienten Verfassers. 
Dr. Eugen Obach: Die Guttapercha, mit einer 
Einführung von Prof. Dr. Karl Schumann, 
Kustos am botanischen Museum zu Berlin. Gr.= 
Oktavformat mit 63 Illustrationen, darunter 
17 Kunstdrucktafeln. Dresden= Blasewitz 1899. 
Verlag von Steinkopf & Springer. 
In diesem Werke hat Obach, der kürzlich ver- 
storbene Chemiker der Kabelfabrik Siemens Brothers, 
unter Berücksichtigung aller bisherigen Forschungen 
und Untersuchungen über diesen wichtigen Handels- 
artikel eine Monographie über die Guttapercha ge- 
schrieben, die durch Vollständigkeit, Genauigkeit und 
Zuverlässigkeit in den Angaben alle früheren Arbeiten 
über diesen Gegenstand überholt. Durch seinen 
reichen Inhalt, durch die vielen in Tabellen nieder- 
gelegten Analysenresultate sowie besonders die über- 
aus reichhaltige Quellenangabe wird das Werk für 
jeden Fabrikanten und Händler, für jeden Chemiker 
und für jeden Botuniker, der sich mit der vielfach
	        
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