Full text: Deutsches Kolonialblatt. X. Jahrgang, 1899. (10)

Die frühmorgens ausgesandten Patrouillen fanden 
die ganze Gegend aufgeräumt. Dagegen fanden am 
21. und 22. gegen Norden vorgetriebene Patrouillen 
ernsthaften Widerstand, wobei der Feind erst nach 
längerem Kampf wich. 
Die am 23. in diese Gegend entsandte Kompagnie 
Nolte sand nur die Leichen von Menschen und Pferden 
vor. Alle Eingeborenen waren geflüchtet. 
Am 27. zeigte sich wiederum eine größere 
Schaar von Tibatileuten am Sansernithor, die jedoch 
alsobald wieder westlich verschwanden. Die nach- 
gesandten Patrouillen fanden die ganze Gegend frei. 
Am 28. kam eine nach Norden entsandte Patrouille 
zurück. Sie hatte etwa einen Tagemarsch nördlich mit 
  
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und der deutschen Expedition von Uechtritz und 
Passarge sei noch in gutem Andenken. Er erbot 
sich für den Fall, daß die Expedition nach Ngaundere 
komme, Booten nach Bubanjidda zu stellen, und 
versicherte, daß sich die ganzen Reiche ohne Kampf 
der deutschen Regierung unterwerfen würden. 
Auf dem Hinmarsch traf Oberleutnant Dominik 
in der Nähe des Gebirges, welches die Grenze 
zwischen Ngaundere und Tibati bildet, die von 
Tibati geflüchteten Rindviehherden, welche er auf 
viele Tausende schätzte. Von berittenen Hirten im 
Galopp fortgetrieben, entzogen sich diese leicht der 
Verfolgung. 
Die Hochebene von Tibati ist äußerst fruchtbar. 
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Beutestücke von der Einnahme Ngillas. 
Erfolg gefochten. Unsere Verluste in den Kämpfen bei 
und um Tibati betrugen insgesammt 3 Todte und 
12 Verwundete, der des Gegners über 300 auf- 
gefundene Todte. Oberleutnant Dominik kehrte 
am 29. März 4 Uhr 30 Minuten nach Ngaundere 
zurück. 
Lamido Abo, hocherfreut durch die Sendung, 
will mit der neuen Station Joko in Verbindung 
treten und hatte zu diesem Zweck den Haussamann 
Audu mitgesandt, der ihn umgehend von der erfolgten 
Gründung der Station benachrichtigen soll. Er 
klagte darüber, daß er, obschon er einen deutschen 
Schutzbrief besitze, so lange keinen Deutschen gesehen 
habe. Die Anwesenheit des Abduramann (Flegel) 
Große gut gepflegte Farmen mit zahlreichen Gehöften 
umgeben die Stadt im Umkreis von einem starken 
Tagemarsch. Die Felder sind hauptsächlich mit 
Durrah und Mais bestanden, doch findet man auch 
Tabak, Bananen, Kürhisse, Popeias und Kassada. 
Allerorts sieht man Bienenkörbe auf Bäumen, welche 
reichlich Honig und Wachs liefern. Das leicht 
wellige Gelände, stellenweise mit dichtem Buschwald 
und hohem Gras bewachsen, wird von zahlreichen, 
klaren Wasserläufen durchzogen, die den größeren 
Flüssen Mao Meng, Mao, Me und somit dem 
Sanaga zuströmen. Wahrscheinlich findet sich auch 
die Gummiliane in den Wäldern von Tibati, die 
von uns bei Ngambe gefunden wurde.
	        
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