der St. Peter-Paulskirche daselbst und des neuen
Schwesternhauses in Mukuridorf (Nebenstation von
Kamerun-Stadt), das von drei Schwestern bewohnt
wird und eine Schule enthält, die von etwa 70 Mäd-
chen besucht wird. Die Christengemeinde in Marien-
berg zählt etwa 1500 Seelen. Ein als Schul= und
Schlafhaus benutzter Neubau ist bei einem Tornado
abgebrannt. In einer neuen Mädchenschule werden
30 bis 40 Mädchen von Schwestern unterrichtet.
In Edea ist eine Herz Jesu-Kirche, welche ctwa
300 Personen faßt, erbaut. Neben der Kirche steht
das neue Wohnhaus der Missionare. Zu Edea ge-
hören 20 Nebenstationen. Die Station auf dem
Engelberg und das Schwesternhaus in Mapanje bei
Engelberg wurden vergrößert. Mapanje bildet die
Gesundheitsstation für die kranken Schwestern der
Kongregation.
Das „Monatsblatt der Norddeutschen Missions-
gesellschaft“ schreibt:
„Es ist den Missionsfreunden bekannt, daß Lome
mit dem Hauptzweck einer Missionsstation auch den
einer Erholungsstation verbindet. Und daß es diesen
Zweck wirklich erfüllt, das bestätigen Alle, die krank
oder abgearbeitet dahin kommen und nach einigen
Wochen erfrischt und gestärkt in ihre Arbeit zurück-
kehren. Die Gelegenheit wird darum auch recht
dankbar benützt, besonders von den Geschwistern in
Keta. In der Regel fühlt man sich in Lomes kühler
Seebrise viel frischer und kräftiger zur Arbeit als
in der schwülen, fiebererfüllten Sumpfluft von Keta.“
Den „Rheinischen Missionsberichten“ entnehmen
wir folgende Notiz über das 25 jährige Dienst-
jubiläum des Schulmeisters von Gibeon, des sog.
„kleinen Hendrik“:
„Dieser kleine Hendrikk ist der Sohn des
Hendrik Witbooi. Mit seinem Vater hatte er dessen
Heer auf seinen vielen Kriegszügen begleitet und
während der ganzen Zeit, so gut es ging, Schule
und Gottesdienst im Kriegslager gehalten. Am
3. August vorigen Jahres waren 25 Jahre ver-
flossen, seit er von Br. Olpp in das Schulamt zu
Rietmond eingeführt war.“
Dasselbe Blatt schreibt:
„Es hat sich in der Nähe von Gibeon ein
Burentreck niedergelassen, der lange auf der Suche
nach einem Platz war, wo er sich ansiedeln konnte.
Von Seiten des holländischen Pfarrers in der Kap-
kolonie war Missionar Simon gebeten worden, sie
pastoral zu bedienen. Er hält ihnen in regelmäßiger
Wiederkehr Gottesdienst; er vollzieht auch Taufen
und Trauungen. Die Buren sind bekanntlich streng
reformirt. Missionar Simon thut die Arbeit gern
und freut sich, daß für die Buren etwas geschieht.
Er sei ihnen auch schon recht nahe gekommen. Daß
sie in die „Hottentottenkircher hinein sollten, sei in
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ihren Augen erst ein Bißchen viel verlangt gewesen;
aber es sei doch gegangen, und jetzt fühlten sie sich
ganz wohl darin; sie kämen in ziemlicher Anzahl zu
den Gottesdiensten und hörten aufmerksam der Predigt
zu. Missionar Simon schätzt an den Buren die
Offenheit und Wahrheitsliebe, und sehr angenehm
berühre das patriarchalische Verhältniß zwischen
Eltern und Kindern.“
—..
Aus Keetmanshoop berichtet Missionar Fenchel:
„Die Regierung befördert offenbar den Zuzug der
Bastards, da diese gemeiniglich anstelliger iind zur
Arbeit als die Namas und, was den Verkehr mit
den Deutschen erleichtert, holländisch sprechen. Aber
auch viele Namas hätten sich zu geregelter Arbeit
herbeigelassen und seien seßhaft geworden. Bemerkens-
werth sei auch, daß sich unter dem Einfluß der
neueren Verhältnisse die Stammesunterschiede unter
dem Volk der Namas jetzt immermehr verwischen.
Die Entwickelung erleichtert die missionarische Ver-
sorgung und befördert die Sammlung der Reste des
Volkes auf den Missionsstationen. An einem Tauf-
tag seien 108 Personen in die Gemeinde aufgenommen
worden. «
Keetmanshoop verwandele sich immermehr aus
einem Namadorf in eine kleine, aber ansehnliche
Stadt. Viel sei schon gebaut und viel werde noch
gebaut: Beamtenwohnungen, ein Militärkrankenhaus,
Landesgefängniß, Landesgerichtsgebäude, Proviant-
magazine 2c. Dadurch haben die Leute Verdienst
und zwar auf Jahre hinaus.“
„Der Evangelische Heidenbote“ bringt aus dem
Jahresberichte des Vereins für ärztliche Mission
u. A. folgende Mittheilungen:
„Die Basler Mission gehört zu den ersten Ge-
sellschaften auf dem Koutinente, welche Missionsärzte
aussandten. Ende des Jahres 1898 hat sich in
Stuttgart ein Verein gebildet, mit der Absicht, die
Basler Missionsgesellschaft in ihren missionsärztlichen
Bestrebungen thatkräftig zu unterstützen. Gleichzeitig
will der Verein aber auch anderen Missionsgesell-
schaften dienen, soweit sie seinen Rath wünschen.
In erster Linie erstrebt der Verein die Weckung
des Interesses für die ärztliche Mission in der
Heimath. Eine ärztliche Kommission hat nach Be-
darf die draußen stehenden Missionsärzte fachmännisch
berathen und sie zum Theil mit Verbandmaterial
und Instrumenten versehen, auch haben einige
Missionsgesellschaften Norddeutschlands Gutachten
über verschiedene Fragen eingeholt.
Was den finanziellen Erfolg anbelangt, so konnte
der Verein in seiner Sitzung vom 12. September
bereits die Summe von 20 000 Mark für die Er-
bauung eines Missionsspitals in Kamerun an das
Missionskomitee in Basel überweisen.“"“