Full text: Deutsches Kolonialblatt. XI. Jahrgang, 1900. (11)

5. Beim Export von Elfenbein sind bei Zähnen 
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unter 15 Pfund Gewicht 2 Schill. pro Pfund, bei 
Zähnen über 15 Pfund 9 Pence pro Pfund an Zoll 
zu entrichten. " 
6. Europäer haben einen Erlaubnißschein zu 
lösen, um Gewehre zu tragen, und für jedes Gewehr 
4 Schill. zu zahlen. 
7. Schwarze dürfen überhaupt keine Gewehre 
tragen. Dafür kommen dann die JQäger aus eng- 
lischem Gebiet in deutsches Gebiet. 
schiedene unterwegs an. 
8. Ausgenommen auf Elephanten und Nas- 
hörmer ist die Jagd frei und kein Jagderlaubnißschein 
erforderlich. 
Veröffentlicht sollen diese Bestimmungen bis jetzt 
noch nicht sein, und es scheint nach Verschiedenem zu 
urtheilen, als wenn die Rechte der Gesellschaft von 
der Regierung überhaupt noch nicht festgestellt seien. 
Arabern und Küstenleuten wird der Aufenthalt 
Ich traf ver- 
der South Africa Company auf alle Weise verleidet. 
Man hat an dem angeblichen Sklavenhandel der 
Leute die geeignete Handhabe. Allerdings hat die 
Abwesenheit zahlreicher arabischer und Küstenhändler 
entschieden den Vortheil, daß die kleinen europäischen 
Gummihändler bessere und überhaupt Geschäfte machen 
können. So sitzen im Uemba-Gebiet 20, nach an- 
deren gar 25 europäische Gummihändler, unter ihnen 
auch Rabeneck, beim Kasembe selbst. 
Auch bei der Ausfuhr von Waaren (Gummi, 
Elfenbein) aus dem Gebiet der South Africa Com- 
pany und Durchfuhr durch das Protektorat wird von 
sama und Merongo angelegt sind, auch verschiedent- 
lich größere Posten Gummi den deutschen Händlern 
konfiszirt worden sind, hat dieser Verkehr nach- 
gelassen. 
Andererseits betrachteten die Engländer lange das 
jetzt deutsche Gebiet bis weit über die Grenze als ihr 
eigenes, jagten daselbst und holten Arbeiter, Gummi 
und Elfenbein. 
20. und 21. Oktober Mwembe, 4 Stunden. 
Deutsches Gebiet zum Trägeranwerben. 
22. Oktober Fife, 8⅛½ Stunden. Station der 
Afric. Lakes Comp., ist mit einem Beamten und einem 
Arzt der Afric. Lakes Comp. besetzt, fast lediglich 
Durchgangsstation der Transportgesellschaft; die 
Träger von Karonga bringen ihre Lasten hierher, 
und neue Träger schaffen dieselben weiter nach Kituta 
am Tanganyika, neben der befestigten Station liegt 
ein Trägerdorf von etwa 300 Hütten. 
23. Oktober Mapuria, 7 Stunden. Marsch 
und Handel wie im Protektorat so auch im Gebiet durch Yeori und Steppe. 
24. und 25. Oktober Ikombe, 4 Stunden. 
Hier war früher eine mit einem Europäer besetzte 
Station der South Africa Company. Nachdem aber 
die Grenze unmittelbar an den Ort gelegt ist, ist 
der Platz nur mehr mit einem Kapitao besetzt und 
material. 
den Waaren seitens des Protektorats eine Gebühr in 
Höhe von 3 PéCt. erhoben. So zahlte ein Mann 
des Arabers Raschitl bin Massud beim Verlassen des 
South Africa Company-Gebietes 10 pCt. Exportzoll, 
passirte darauf das Protektorat, zahlte in Karonga 
3 pCt. Gebühr, und demnächst wird von dem 
Gummi beim Verlassen des deutschen Gebiets deut- 
scherseits zum dritten Male Exportzoll erhoben. 
18. Oktober Jkawa, 4 Stunden. Hart an der 
deutschen Grenze, Sitz eines Kollektors. Eine Filiale 
von Deuß & Kohn befindet sich hier, welche gute 
Geschäfte macht, da sie allein bis zum Mweru= und 
Tanganyikasee Spirituosen verkauft. — Eine Station 
der Transcontinental Telegraph Comp. schafft von 
Ikawa das Telegraphenmaterial aus Ochsenkarren 
nach dem Saissi und Abercorn. 
19. Oktober Toutera, 3/4 Stunden. Dorf nord- 
östlich von Ikawa, früher zum deutschen Gebiet 
gehörig, aber von der Grenzkommission den Eng- 
ländern zugesprochen. 
Ueber Ikawa, Toutera fand in früheren Jahren 
ein reger Grenzverkehr statt, namentlich kamen viele 
Küstenhändler hier unter Umgehung der Station in 
englisches Gebiet, um in Uemba Elfenbein und Gummi 
zu holen. Nachdem nun zwei Stationen der South 
Africa Company mehr im Innern Uembas, bei Ka- 
  
dient augenblicklich als Lagerplatz für Telegraphen-= 
Es sind einige Dörfer in der Nähe, in 
denen auch Leute des auf deutschem Gebiet sitzenden 
Sultans Mkoma wohnen. Ein Grenzverkehr findet 
auch hier nur von Ort zu Ort statt. 
26. Oktober Mambwe, 5 Stunden, liegt auf 
der Wasserscheide zwischen Kongobecken und dessen 
östlicher Zone. Die Station ist von den Weißen 
Vätern angelegt, von der South Africa Company 
ausgebaut und aus dem gleichen Grunde wie Ikombe 
aufgegeben. Der Oesterreicher Finkelstein, angeb- 
lich Vertreter der Antwerpsche Oost-Afrikaansche 
Handelsmaatschappi, steht mit der South Africa 
Company in Unterhandlung, Baulichkeiten und Terrain 
der Station für 175 2& zu kaufen. Die Gegend ist 
überaus fruchtbar. Von den Weißen Bätern an- 
gepflanzt, wachsen hier im Garten Citronen, Kaffec, 
Feigen, Gummibäume, Nosen, Erdbeeren 2c. Finkel= 
stein kauft nur Gummi aufj; sein Assistent Anschütz, 
ein Deutscher, liegt an schwerem Gelenkrheumatismus 
seit Wochen darnieder. 
27. Oktober Mpanga, 6 Stunden, war wie 
Skombe und Mambwe früher mit einem Europäer 
besetzt. Jetzt sitzt auch hier nur ein Kapitao der 
South Africa Company. Es liegt in steppenartiger, 
nur schwach bewohnter Gegend. 
28. Oktober Kasambo, 6 Stunden. Etwa 
2 Stunden nördlich Mpanga am Saissi ist das 
Hauptquartier der Transcontinental Telegraph Comp. 
Hier sitzt der technische Leiter der Gesellschaft, 
Mr. Fox, z. Zt. rath= und thatlos, da er keine 
Arbeiter und Träger hat. 
29. Oktober Kawimbi, 3 ½ Stunden, ist Station 
der Londoner Mission, welche großen Einfluß auf 
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