Gefechts, ist der Erfolg bei nur 80 fechtenden Sol-
daten zu verdanken. Die am dritten Tage erfolgte
Erstürmung der Höhe (Rastplatz), deren Abhänge
unter etwa 45 Grad Steigung unter fortwährendem
starkem feindlichen Feuer, welches durch herab-
geworfene Felsblöcke noch unterstützt wurde, er-
klommen werden mußten, verdient ganz besonders
hervorgehoben zu werden, zumal das Terrain von
etwa 400 m auf 750 m steigt.
Noch vor Einnahme von Fontem war der Gegner
soweit geflohen, daß die nach allen Richtungen weit-
hin ausgesandten Patrouillen keine Fühlung mit ihm
gewinnen konnten; es ist möglich, daß die Bangwa
östlich in das Grasland ausgewichen sind.
Die ganze Expedition kehrte am 4. März wieder
nach Defang Jale zurück. Hauptmann v. Besser
beabsichtigte, in den nächstfolgenden Tagen nach
Defang Eonga zu marschiren und unter Festhaltung
dieses Punktes Patrouillen bis Ekokobuma zu schicken,
eine Maßregel, welche bei der Unsicherheit einzelner
Stämme der Banyangs durchaus nöthig erscheint.
Von dort aus wird derselbe sofort beginnen in west-
licher Richtung auf die Croßschnellen zu aufzuklären.
Es steht zu erwarten, daß das energische Vor-
gehen gegen die Bangwa bei sämmtlichen, zum Theil
unruhigen Stämmen großen Eindruck hervorrufen
wird.
–
Bericht des Dauptmanns v. Dannenberg über die
Buli-Expedition.
Von Hauptmann v. Dannenberg sind von
Kribi, datirt 24. März 1900, nähere Berichte über
die von ihm geführte Buli-Expedition eingegangen,
denen wir Folgendes entnehmen:
Am 19. Februar d. Is. sandte ich den Leutnant
v. Madai mit 80 Soldaten und 36 Trägern ab,
mit dem Auftrag, über Bemmrock nach Ebolova zu
marschiren, Oba zurückzuwersen und die Verbindung
mit der Station Ebolova herzustellen.
Er fand auf seinem Marsch starken Widerstand.
Am ersten Tag, den 19., mußte er mehrfach Schanzen
im Sturm erobern und wurde auf seinem Marsch
nach Bemmrock fortgesetzt aus dem Busch beschossen.
Desgleichen am zweiten Tage; am Abend dieses
Tages wurde auch ein Ueberfall auf das Lager aus-
geführt, der aber abgeschlagen wurde.
Am 21. wurde er ebenfalls auf dem Marsche
stark beschossen, so besonders von einer langgezogenen
Felspartie aus, die umgangen werden mußte, hatte
aber keine Verluste, während die ersten Gefechtstage
mit der Verwundung von 17 Mann geendigt hatten.
Auch fand er noch in Mfuteda-RNkobia starken
Widerstand.
Am 22. und 23. konnte er seinen Marsch un-
gestört nach Ebolova fortsetzen und an Leutnant
v. Bülow den Befehl überbringen, nach Efulen zu
kommen. Leutnant v. Bülow traf am 1. Februar
460
in Bemmrock, einen Tagemarsch ostwärts Efulen, ein.
Er war am 27. Februar mit 91 Soldaten, 24 eigenen
und 36 Trägern vom Leutnant v. Madai aus
Ebolova abmarschirt und an diesem Tage unbehelligt
geblieben. Am 28. von Mf#teda nach Biton wurde
er andauernd aus dem Busch beschossen, hatte aber
keine Verluste.
Der Marsch von Biton nach Bemmrock am 1. März
bestand von früh 6 Uhr an in einem einzigen Gefecht,
wobei mehrfach Schanzen im Sturm genommen
werden mußten. An Verwundeten hatte er acht
Soldaten und einen Träger. In den nächsten Tagen
ist von den Bulis in der Umgegend von Bemmrock
nichts mehr gespürt worden, auch konnten die Pa-
trouillen nach Efulen ungehindert verkehren. Vom
5. März an wurden täglich Patrouillen in die wei-
tere Umgegend geschickt, um Verstecke der Bulis
aufzusuchen. Dieselben hatten mehrfach kleinere Ge-
fechte und konnten den Bulis noch Verluste beibringen.
Einen größeren Widerstand fanden sie nicht mehr
vor. Es konnte jedoch festgestellt werden, daß eine
große Menge Bulis in der Richtung nach Süden
dieses Gebiet verlassen hatte.
Ich übergab daher am 11. März dem Leutnant
v. Bülow die weitere Regelung dieses Theils der
Buli-Expedition (ostwärts Efulen). Er hat hierzu
90 Mann zur Verfügung sowie weitere 30 Mann
auf der Station Ebolova. Ich halte die Unruhen
nur noch für ganz lokale, beschränkt auf den nächsten
Umkreis von Bemmrock. Die Regelung dieser An-
gelegenheit kann sich aber noch Monate hinziehen,
da die Häuptlinge sehr schwer zu bewegen sind, zum
Friedenspalaver zu kommen. Am durchgreifendsten
würde es wirken, wenn die Gegend so lange besetzt
bleibt, bis die Häuptlinge zurückkommen, um Frieden
zu bitten und Strafarbeiter stellen oder bis sie den
Entschluß fassen, überhaupt nicht wiederzukommen.
Am 12. März marschirte ich in kleinen Märschen
zur Küste, aber nur sehr wenig Häuptlinge von
denen, die bei mir in Efulen gewesen waren, waren
schon wieder in ihren Dörfern und bauten an ihren
Häusern, drei erschienen, brachten Dasch und zwölf
Arbeiter. Die beiden einflußreichsten kamen nicht,
und zwar der eine, Aenjembe-Etanga, ein alter
Mann, der versteckt im Busch sitzt, und Abessule-
Ackom, der viele Tage weit entsernt im Busch sitzen
soll und dessen Aufenthalt mit Sicherheit überhaupt
noch nicht festzustellen gewesen ist. Einzelne Soldaten
und Faktoristen, die wenige Tage vorher durch diesen
Bezirk marschirt waren, blieben gänzlich unbehelligt
und bekamen auch Lebensmittel; bei der Ankunft
einer größeren Soldatenabtheilung fliehen die Bulis,
die ungemein argwöhnisch und scheu sind, aber sofort
in den Busch.
Von einem längeren Aufenthalt, wenn sich der-
selbe nicht auf Wochen ausdehnen sollte, versprach ich
mir keinen weiteren Erfolg, auch mußte ich von den
mir hier noch zur Verfügung stehenden 45 Soldaten
33 in ihre Heimath entlassen. Ich bin deshalb am