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Februar acht junge Elefanten gefangen worden.
Sieben Thiere kamen gesund und frisch zur Station.
Der Fang ging ohne allzu große Schwierigkeiten von
Statten. Es werden dort zmei Sorten unterschieden,
eine hellere mit mehr spitzem Schädel und eine
dunklere mit breitem Kopfe. Die letztere Art ist die
wildere, und ihre Zähmung verursacht daher mehr
Mühe und erfordert vor Allem viel Geduld. Leider
sind, trotzdem die sieben Thiere schon fünf bis acht
Wochen gesund und frisch auf der Station waren,
vier Elefanten plötzlich ohne vorhergegangene Krank-
heit eingegangen. Es wird vermuthet, daß sie Gift
bekommen haben; ein als dringend verdächtiger
Wärter ist in Untersuchungshaft genommen worden.
Die überlebenden drei stärksten Thiere haben zwar
infolge der heftigen Diarrhoe stark abgenommen,
doch ist zu hoffen, daß sie keinen weiteren Schaden
davontragen werden, zumal sie sehr gut fressen.
Es sind starke, krästige Thiere, die bei ruhiger,
freundlicher Behandlung auffallend rasch zahm ge-
worden sind. Sie laufen frei im Hof herum, fressen
aus der Hand und folgen ihrem Herrn wie Hunde
auf Schritt und Tritt. Den größten Theil des
Tages bringen sie im Ziegengarten zu, woselbst sie
fließendes Wasser und auch Sumpf haben, was für
die Elefanten in der ersten Zeit ein unbedingtes
Bedürfniß ist. Nachts kommen sie in den Ziegenstall.
Für die Schafe und Ziegen mußte daher ein neues
Haus gebaut werden.
Da der Zweck der Elefantenzähmung in der
Heranziehung dieser Thiere zur Arbeit besteht, sollte
nach Mittheilung des Berichterstatters damit be-
gonnen werden, die jungen Elefanten daran zu ge-
wöhnen, leichtere Balken zu ziehen und Steine in
Körben auf dem Rücken zu tragen.
Deutsch-Neu-Guinra.
Ausbakung des Dafens von Langer.
Aus Ponape wird unter dem 26. März d. Is.
Folgendes berichtet:
Die Ausbakung des Hafens von Langer und die
Bezeichnung der Hafeneinfahrt ist von dem Hafen-
meister in sachgemäßer Weise hergestellt worden.
Auch ist die Aufrichtung der Seezeichen durch S.
M. S. „Seeadler“ zu Ende geführt worden, so daß
nunmehr bei jeder Beleuchtung in den Hasen ein-
gefahren und geankert werden kann.
Besuch der Ugatik Inseln durch den Raiserlichen
Dicegouverneur.
Der Kaiserliche Vicegouverneur zu Ponape be-
richtet unter dem 30. März d. Is. über einen Besuch
der Agatik-Inseln, wie folgt:
Es bot sich für mich Gelegenheit, an Bord S.
M. S. „Seeadler“ die Gruppe der Ngatik-Inseln
(südlich von Ponape) zu besuchen. Die Fahrt verlief
bei günstigem Wetter. In Ngatik ging ich mit Herrn
Korvettenkapitäm Schack und Herru Oberarzt Dr.
Hansen an Land.
Die Gruppe besteht aus den Inseln Ngatik im
Südwesten, Paina im Norden, Pikenkareker, Jerup,
Uat (diese drei im Osten), Uataluk im Süden des
Atolls gelegen. Hierzu kommen noch einige winzige
Inselchen, welche besondere Namen nicht tragen,
sondern zu Uataluk gerechnet werden. Im Süden
ist eine schmale, für kleine Schuner brauchbare Ein-
fahrt durch das Außenriff vorhanden. Bewohnt ist
allein Ngatik; die Zahl der Einwohner soll rund
240 betragen. Die Insel ist nach einer annähernden
Messung des Herrn Korvettenkapitäns Schack 1500 m
lang und 600 m breit. Der Flächenraum sämmt-
licher Inseln beträgt etwa 150 ha. Die Insel
Ngatik birgt in der Mitte eine Lagune, welche zum
Pflanzen der Taro und Banane benutzt wird. Die
Inseln haben schon ein schweres Schicksal hinter sich,
seitdem sie durch den Handelsverkehr näher bekannt
geworden sind. Vor etwa 40 Jahren wurden die
meisten männlichen Bewohner von Walfischfängern
und Eingeborenen aus Ponape erschossen, welche an-
gekommen waren, um die ausgespeicherten Schätze an
Schildpatt zu erbeuten. Der Rest soll einem Ansturm
der Eingeborenen aus den Mortlock-Inseln, der kurz
darauf folgte, erlegen sein. Ein alter Mann Namens
Isak erinnert sich noch des Kampfes, bei welchem
sein Vater fiel; er selbst lebte als Kind gefangen
auf den Mortlock-Inseln. Vor drei Jahren fügte
eine große Fluthwelle den Inseln schweren Schaden
zu; am 28. November 1898 wurden sie erneut,
namentlich Ngatik, durch eine Ueberschwemmung heim-
gesucht, welche acht Tage währte.
Die sämmtlichen Brotfruchtbäume starben ab, die
Hälfte etwa der Palmen wurde entwurzelt und an
der Südwestecke ein Stück Land in der Größe von
angeblich zehn Acker weggeschwemmt. Das Vieh
ging vollständig verloren.
Die Bewohner hatten sich aus Anlaß des Besuchs
unter Führung ihres Oberhauptes, welches den Titel
Nanmaraki führt, sämmtlich in festlicher Kleidung
zusammengefunden. Sie legten ihre Angelegenheiten
im Einzelnen dar. Es bestehen drei Parteien oder
Sippen, welchen je ein Titular vorsteht: Nanmaraki,
Uajai, Tauk; ersterer ist unbestritten das Haupt
Aller. Auf der Insel Ngatik ist das Land völlig
aufgetheilt; jeder Bewohner bezw. jedes Familienhaupt
hat einen Antheil als Wohnplatz und in der Lagune
zum Pflanzen. Die nicht bewohnten Inseln unter-
stehen dem gemeinsamen Nutzgenuß in der Weise,
daß abwechselnd jeder erwachsene selbständige Mann
für 20 Mark Kopra ernten darf; der Preis entspricht
einer Menge von etwa einer Fünftel-Tonne. Das
Zusammenleben ist durch einige Vorschriften geregelt,
wie z. B. die, daß abends nach 6 Uhr Niemand mit
einem Buschmesser außer Haus sich blicken lassen darf.
Uebertretungen werden mit Geldstrafen geahndet,
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