Full text: Deutsches Kolonialblatt. XI. Jahrgang, 1900. (11)

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Ausfuhr hiesiger Landeserzeugnisse nach Deutschland 
fand mit Ausnahme einiger Kleinigkeiten nicht statt. 
Die Gesammteinfuhr im Jahre 1899 betrug 
19 059 606 Dollar gegen 11 650 891 Dollar im 
Jahre 1898 und die Gesammtausfuhr 22628742 
Dollar gegen 17 346 745 Dollar im Jahre 1898. 
Der weitaus größte Theil der Ein= und Ausfuhr 
fällt den Vereinigten Staaten von Amerika zu und 
beträgt, in Prozenten ausgedrückt: 
Einfuhr . . 78,81 pCt. 
Ausfuhr . . 99,51 —- 
Die hauptsächlichsten Ausfuhrartikel waren: 
Maßstab 1899 1898 
Zucker . fund') 464 862 280 444 963 036 
Reis. - 946 100 2865 700 
Kassee - 716 779 733 283 
Bananen n Bündel 88 416 80 643 
Wolle . Pfund * 146 3 731 
ese 282 
Ananas · . giften 564 3151 
Zicgenfel= . . Stuüuück 5522 8262 
Schaffelle - 15 282 7519 
Talg. Hüm 33 3 220 707 
ässer 141 — 
Melasse · Gallonen 6985 14 537 
Betelblätter Kisten 107 120 
Taromehl *n — 35 
isten 05 773 
Honig | Pfund 9800 * 
Schiffsverkehr. 
Es kamen in den verschiedenen Häfen der hawaii- 
schen Inseln im Jahre 1899 an: 
188 Dampfschiffe von 458 521 Reg.-Tons und 
468 Segelschiffe von 329 221 Reg.-Tons, zusammen 
656 Schiffe von 787742 Reg.-Tons gegen 481 Schiffe 
von 569 682 Reg-Tons im Jahre 1898, hierunter 
8 deutsche Schiffe von 11 663 Reg.-Tons gegen 
6 deutsche Schiffe von 8192 Reg.-Tons im Jahre 
1898. 
Es verließen die verschiedenen Häfen der hawali- 
schen Inseln im Jahre 1899: 
189 Dampfschiffe von 458 769 Reg.-Tons und 
454 Segelschiffe von 318 711 Reg.-Tons, zusammen 
643 Schiffe von 777 480 Reg.-Tons gegen 463 
Schiffe von 551 864 Reg.-Tons im Jahre 1898; 
hierunter 7 deutsche Schiffe von 9773 Reg.-Tons. 
Das Jahr 1899 ist für den Handel der hawali- 
schen Inseln wieder ein äußerst günstiges gewesen; 
wenngleich von dem Hauptausfuhrartikel Zucker nur 
etwa 10 000 Tonnen mehr ausgeführt find als im 
Vorjahre, so betrug infolge von höheren Preisen der 
Werth der Zuckerausfuhr im Jahre 1899 18728 4447 
Dollar gegen 13 807 665 Dollar im Jahre 1898, 
hat also um 4920 782 Dollar zugenommen. 
Reis ist im Jahre 1899 bedeutend weniger als 
im Jahre 1898 ausgeführt worden, weil die Be- 
völlerung sich wiederum sehr vermehrt hat und in- 
folge dessen der Verbrauch ein größerer geworden ist. 
— #— — – 
*) Englische Pfund. 
  
Die Ausfuhr von Kaffee hat sich auf ungefähr 
derselben Höhe gehalten wie im Jahre 1898, jedoch 
sind die Preise weniger günstige gewesen, so daß die 
Pflanzer keine Gewinne erzielt haben. 
Infolge der guten Ausfuhrverhältnisse und der 
Annexion der Inseln durch die Vereinigten Staaten 
hat sich auch die Einfuhr von Waaren ganz bedeu- 
tend gehoben, hauptsächlich von Baumaterialien, Holz, 
künstlichem Dünger, Manufakturwaaren, Material- 
und Eisenwaaren sowie Maschinen. 
Die Bevölkerungsziffer ist sehr gestiegen. 
Infolge der zur Zeit herrschenden Pestkrankheit wurde 
eine Zählung der Einwohner von Honolulu vorge- 
nommen, die zur allgemeinen Ueberraschung die Zahl 
von etwa 40 000 Einwohnern ergab. 
Die Dampferverbindungen von Honolulu 
nach fremden Häfen sind dieselben geblieben; die 
Pacific Mail S. S. Co., Occidental and Oriental 
S. S. Co. und Toyo Kisen Kaisha zwischen San 
Francisco und Hongkong über Honolulu und Japan 
haben ihren zehntägigen Betrieb von und nach San 
Francisco beibehalten, ebenso die Oceanic S. S. Co. 
ihren einmonatlichen Betrieb zwischen San Francisco 
und Australien über Honolulu, Apia und Auckland, 
während die Canadian Australian S. S. Co. zwischen 
Vancouver und Australien nur noch über Honolulu 
verkehrt und Suva auf den Fidschi-Inseln nicht 
mehr anläuft. 
Die Pacific Mail S. S. Co. hat zwei große 
Dampfschiffe von 12 000 Reg.-Tons und die Oceanic 
S. S. Co. drei von 6000 Reg.-Tons im Osten von 
Amerika im Bau, die im Laufe dieses Jahres wohl 
in die verschiedenen Trans-Pacific-Linien dieser Ge- 
sellschaften eingestellt werden dürften. 
Die verschiedenen neuen großen Pflanzungs- 
unternehmungen, welche seit der Annexion der 
Inseln mit einem Kapital von etwa 20 Mill. Dollar 
ins Leben gerufen sind, schreiten ihrer Vollendung 
entgegen, und es sind hierauf besonders die großen 
Einfuhren von Maschinen und Baumaterialien zurück- 
zuführen; allerdings macht sich infolge dieser Unter- 
nehmungen augenblicklich eine große Geldknappheit 
bemerkbar, es werden jedoch keine finanziellen Stö- 
rungen erwartet, da die jetzt hereinkommende Zucker- 
ernte große Erträge abwirft. 
Im Dezember des verflossenen Jahres brach in 
Honolulu die Pest aus, welche ohne Zweifel von 
Hongkong oder China aus eingeschleppt worden ist; 
es waren bis März d. Is. im Ganzen 65 Fille, 
verzeichnet, wovon 31 Chinesen, 15 Hawaiier, 
7 Japaner und 3 Weiße, im Ganzen 56 Fälle 
tödlich verlaufen sind. Dank der sehr energischen 
Maßregeln der Gesundheitsbehörde treten jetzt nur 
ganz vereinzelte Fälle auf, und erwartet man ein 
baldiges Verschwinden der Krankheit. Leider sind 
in Kahului auf Maui ebenfalls acht Pestfälle vor- 
gekommen, doch scheint auch hier die Krankheit schnell 
überwunden zu sein. 
Auf der Insel Hawali werden jetzt zwei ncue 
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