Juli 1900 ausgeführt hat.
Expedition u. A. aus Mitteln der Wohlfahrtslotterie
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*der Reise war, die z. T. hochentwickelten Kultur-
Unterstützt wurde die
zu Zwecken der Deutschen Schutzgebiete. Der Zweck
# methoden der verschiedensten tropischen Nutzgewächse
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in Früchten wie in der fertigen Handelswaare.
Erst eine solche vollständige Sammlung, wie sie in
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in den alten Kulturländern Amerikas zu studiren,
die gemachten Erfahrungen für unsere Kolonien,
besonders für die aussichtsvollste derselben, Kamerun,
nutzbar zu machen und vor Allem die Ueberführung
der besten Varietäten sämmtlicher Kulturpflanzen in
lebendem Zustande zu bewerkstelligen. Die Ausstellung
zeigt, in wie weitgehendem Maße Herr Dr. Preuß
diese Aufgabe erfüllt hat.
Die Ausstellung zeigt uns zunächst eine Zu-
sammenstellung fast sämmtlicher Kakaosorten, sowohl
Europa noch nicht vorhanden ist, giebt uns eine Idee
von der großen Verschiedenheit der einzelnen Sorten.
Wir sehen hier unter Anderem die besten Kakavarten
der Erde, z. B. Nicaragua, Soconusco, Tabasco,
Salvador und Venezuela Criollo, von welchen die
vier ersteren überhaupt nicht auf den europälschen
Markt gelangen. Diese werden in den Produktions=
lländern nur in so geringen Mengen hervorgebracht,
daß sie kaum den lokalen Konsum zu decken im
Stande sind, und erzielen wegen ihrer vortrefflichen
Beschaffenheit Preise, wic sie auf europäischen Märkten
undenkbar wären, z. B. 1,50 Mk. und mehr für ein
Pfund trockene Bohnen. — Interessant sind ferner
alle die Gewinnung des Perubalsams in jedem
Stadium zeigenden Gegenstände und die der Er-
läutcrung dienenden Photographien, worüber bisher
nur sehr unklare und verworrene Angaben vorlagen.
— Die Sammlung der verschiedenen Kautschukarten
Süd= und Centralamerikas zeigt uns die verschiedenen
Formen, in welchen dieses werthvolle Produkt in den
Handel kommt, dazu die verschiedenen Stammpflanzen,
von denen eine der allerwichtigsten, welche den
„Caucho blanco“ liefert, erst durch Herrn Dr. Preuß
näher bestimmt wurde.
Die berühmte mexikanische Vanille, welche als
die beste der Welt gilt, ist in den acht verschicdenen
Handelsklassen ausgestellt. Dieses Produkt geht aus-
schließlich nach den Vereinigten Staaten, da man
in Europa den hohen Preis von 44 Mk. und darüber
pro Pfund nicht bezahlt. — Einen prächtigen Eindruck
macht ferner die großartige Ausstellung von Faser-
stoffen. Kunstvoll gewebte und schön gefärbte Hänge-
matten, Taschen, Gurte, Saumzenge, werthvolle Flecht-
werke, wie Matten, Hüte, besonders die berühmten
Panamahüte, legen Zeugniß ab von der Intelligenz
und Geschicklichkeit der Eingeborenen, aber auch von
der Güte und der Mannigfaltigkeit der verwendeten
Rohfasern. Kunstwerke gleichen Ranges sind die
durch Eingeborene Mexicos und Nicaraguas ange-
fertigten Schnitzereien und Malereien auf Fruchtschalen
von Kürbissen und anderen hartschaligen Früchten.
— Nehmen wir zu dem schon Angeführten die reich-
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haltigen Zusammenstellungen von tropischen Früchten,
Sämereien, Gewürzen, Getreidearten, Drogen, Farb-
stoffen sowie Pflanzenversteinerungen und originelle
Mißbildungen (Holzblumen), so leuchtet ein, daß uns
hier ein recht vollständiges Bild der pflanzlichen
Erzeugnisse der alten wichtigen Kulturländer im
nördlichen und nordwestlichen Teile von Südamerika,
Centralamerika und Westindien vorgeführt wird,
welches in gleicher Weise für den Gelehrten wie für
den Laien von großem Interesse ist. Die Fülle des
Neuen und bisher Unbekannten lehrt aber auch recht
deutlich, wie wichtig solche mit reichlichen Geldmitteln
unterstützte Expeditionen sind, vorausgesetzt, daß sie
von Männern ausgeführt werden, die wie Herr
Dr. Preuß die Verhältnisse unserer Kolonien genau
kennen und wissen, was für unsere Kolonien von
Nutzen ist.
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Deutsche Nolonialschule.
In der deutschen Kolonialschule Wilhelmshof in
Witzenhausen a. d. Werra bildet der Monat August
den Höhepunkt aller Unterweisung. In Garten und
Feld drängen die Erntearbeiten, im Hörsaal findet
vormittags ein tropenwirthschaftlicher Kursus statt.
Da gilt es, für die Schüler diejenige geistige und
körperliche Spannkraft an den Tag zu legen, ohne
die ein Vorwärtskommen drüben nicht möglich ist.
Professor Dr. Fesca-Berlin und Direktor Dr. Hin-
dorf-Köln halten Vorträge, der Erstere über tro-
pischen und subtropischen Obst= und Gewürzebau,
der Letztere über Thierzucht in den deutschen Kolonien.
Da beide Herren bekanntlich über eine langjährige,
ausgedehnte eigene Erfahrung verfügen, so sind die
Vorträge für alle Zuhörer ungemein anziehend und
lehrreich.
„Der deutsche Kulturpionier“, Nachrichten aus der
deutschen Kolonialschule Wilhelmshof, jährlich vor-
aussichtlich vier Hefte, Preis Mk. 2,— pro Jahr
— man abonnire bei der Geschäftsstelle der Kolonial-
schule —, giebt allen Interessenten weitere wünschens-
werthe Auskünfte über die Schule, zugleich mit den
Berichten der bereits ausgereisten Schüler.
Tikkerakur.
Die chinesische Armee und Kriegsflotte.
Berlin 1900. E. S. Mittler & Sohn.
Ueber die heutigen Kampfmittel des chinesischen
Reiches — Armee und Flotte — fehlte es bisher
an authentischen Angaben. Dieselben werden in der
vorliegenden kleinen Broschüre, betitelt „Die chinesische
Armee und Kriegsflotte“, einem erweiterten Abdruck
aus dem Militär-Wochenblatt und aus dem jüngst
erschienenen Werke „Chinas Kriege seit 1840 und
seine heutigen Streitkräfte“, nunmehr dargeboten,
wodurch weiteren Kreisen eine zuverlässige Uebersicht