Full text: Deutsches Kolonialblatt. XI. Jahrgang, 1900. (11)

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Leute mit unverkennbarem Papuatypus hatten fast 
sämmtlich Pockennarben, und Mandaru machte uns 
durch Pantomimen verständlich, wie sehr die Einge- # 
Die 
Landschaft ist auch augenblicklich sehr gering bevölkert 
borenen hier unter den Pocken gelitten hätten. 
und jede Berührung mit der Außenwelt scheint für 
die Bevölkerung etwas Angsterregendes zu haben. 
Hierzu wird außer der Einschleppung der Pocken der 
Verkehr mit den Leuten von Massara, Weberhafen 
und Talilibucht, die hierher zur Einhandlung des 
Muschelgeldes, (Diwarra, Tambu) kommen und die 
zweifellos häufig= gewaltsam vorgehen, beigetragen 
haben. Die Diwarramuscheln werden an der ganzen 
  
  
  
schwarzen Obsidians eingeritzt. Auf die Pflege der 
Kokospalme, die nur in einzelnen Exemplaren vor- 
handen ist, wird kein Gewicht gelegt. Der Boden in 
durchweg gut und trägt üppigen Pflanzenwuchs. 
Am 7. abends ward Kurs auf die Nordinsel 
(French-Inseln) genommen, auf der am anderen 
Morgen mit zwei Booten gelandet wurde. Hier hatu 
der Händler Peter Hansen früher eine Zeit lang 
gewohnt und ist unter dem Namen Pitter“ eine 
allgemein bekannte und beliebte Persönlichleit. Unter 
seiner Führung waren wir daher bald von freundlich 
grinsenden Eingeborenen, die uns in ihre Hütler 
führten, umringt. Das Hauptdorf hat ein großes. 
— 
  
Geiser auf der Nordinsel (French-Inseln). 
Villaumez-Halbinsel in den an die See stoßenden 
Mangrovensümpfen gefunden. Gegen Tabak handelten 
wir einige in Bast zum Handel verpackte kleinere 
Mengen derselben ein. 
Die Eingeborenen der Villaumez-Halbinsel gehen 
vollständig nackt und tragen fast gar keinen Schmuck. 
Ihre Speere, neben denen sie noch Schleudern als 
Waffen führen, sind roh zugespitzte Holzstangen. Die 
auffallend langen Kanus sind gut gearbeitet und grell 
roth und schwarz bemalt, vereinzelt waren auch wohl 
Gesichter darstellende Ornamente an den Kanuenden, 
unter Benutzung des hier überall gefundenen grau- 
  
sorgfältig gebautes Männerhaus, auf das eine regel- 
rechte, breit ausgelegte Dorfstraße mündet. In den 
Dörfern trafen wir die Weiber, bei denen leider die 
infektiöse Elefantiasis eine sehr verbreitete Krankhen 
ist, auf dem Boden hockend und eifrig Kopra 
schneidend. Die Kokospalme wächst überall bei den 
Dörfern und im Busch, so daß die kleine Insel 
gegen 20 Tons Kopra jährlich liefert. Die fertige 
Kopra wird von Hansen von Zeit zu Zeit mit seinem 
Segelboot nach Peterhafen abgeholt. = 
Das Charakteristische an der ein rulkanischer- 
Gebilde vorstellenden Nordinsel sind die an mehrerscht
	        
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