Der Preis von indischem Reis ist, nachdem in
neuerer Zeit Rangun mit Bombay in Wettbewerb
getreten ist, gefallen und beträgt für mittlere Sorte
3½ Dollar pro Sack (165 Pfund englisch). Afrika-
nischer Reis ist nur im Kleinhandel zu haben und
sehr gesucht, das Pischi wird mit 42 bis 44 Pesos
bezahlt. Der Reisanbau ist auf dem Festlande
nicht genügend verbreitet, der dort gewonnene Reis
ist indeß vorzüglich; im Rufidschidelta geben die dort
ansässigen Inder den bei ihnen verschuldeten Negern
für ihre Ernte die gleiche Menge indischen Reis und
senden das afrikanische Erzeugniß als eine besondere
Delikatesse an ihre Angehörigen in Indien. Bei
Anbau in großem Maßstabe wäre es möglich, dem
afrikanischen Reis einen guten Platz auf dem Welt-
markte zu erwerben. Die indischen Kaufleute in
Sansibar wären gern bereit, viel höhere Preise zu
zahlen, als sie der indische Reis erzielt.
Von europäischem Salz kommen nur sehr kleine
Sendungen, von Südarabien und der nöärdlichen
Somaliküste aber große Mengen nach Sansibar.
Die Einfuhr im letzten Jahre wird auf 11 788 Rup.
gegen 18 066 Rupien im Vorjahre geschätzt. Ein
großer Theil des eingeführten Salzes wird, besonders
nach Deutsch-Ostafrika, wieder ausgeführt. Der
Werth des dahingegangenen Salzes, welcher sich in-
folge des mehrfachen Besitzwechsels in Sansibar
gegenüber dem Einfuhrpreise erhöht, betrug im Jahre
1897 13762 Rupien und im Jahre 1898 13 543
Rupien. Der Preis eines Ghisla (600 Pfund
englisch) ist 1 bis 1¼ Dollar.
Die Nachfrage nach Zucker ist erheblich ge-
stiegen, besonders in Britisch-Ostafrika, wo große
Zufuhren für die zahlreichen indischen Eisenbahn-
28
Der Werth der Wiederausfuhr betrug:
1897 1898
Rupien
überhauiuiuiut 14544938 3456 33
davon nach Deutsch-Ostafrika 54 999 91 218
- Britisch-Ostafrika 74 886 219 386
Der Preis eines Frasilah Rübenzucker ist 1,5.5 Doll.,
eines Frasilah Mauritiuszucker 1,60 bis 1,75 Doll.
Oelfarben werden aus Deutschland und Groß-
britannien eingeführt. Die Einfuhr ist, da sich noch
bedeutende Vorräthe bei den Kaufleuten in Sansibar
befinden, von 71 087 Rupien im Jahre 1897 auf
46 067 Rupien zurückgegangen. Der Preis eines
Fasses zu 28 Pfund englisch beträgt 2½ bis 3 Rup.
Papier. In Schreibpapier sowie in buntem
von den Negerinnen als Ohrschmuck gebrauchten
Papier nimmt das deutsche Erzeugniß die erste Stelle
ein. Doch macht sich seit einiger Zeit österreichischer
Wettbewerb fühlbar. Cigarettenpapier lommt aus
Oesterreich und Frankreich, Schreibpapier meistens
aus Großbritannien.
Petroleum kommt ausschließlich aus den Ver-
einigten Staaten von Amerika. Der Werth der
Einfuhr betrug im Jahre 1897 347 421 Rupien
und im Jahre 1898 322 718 Rupien.
Nach dem afrikanischen Festlande wurde im
Jahre 1897 für 163 357 Rupien und im Jahre
1898 für 112 .507 Rupien wiederausgeführt, wovon
auf Deutsch-Ostafrika 86 600 und 39 241 Rupien
entfielen. Die Kiste mit zwei Blechbüchsen zu fünf
Gallonen kostet 2 bis 3½ Rupien.
arbeiter nöthig waren. Rübenzucker, meist deutsches,
seltener böhmisches Erzeugniß, kommt über Hamburg,
häufig auch über Bombay nach Sansibar und erhält
von Jahr zu Jahr eine größere Bedeutung gegen-
über dem afrikanischen aus Mauritius und den
Comoren eingeführten Rohrzucker.
Es wurden eingeführt:
1897 1898
Werth: Rupien
aus Europa 81 169 144 808
. Asien 62 243 65 038
-Afrika 7 61 169 496
zusammen. 231 073 399 342
Im ersten Halbjahre 1899 sind auffallend große
Mengen (für 359 755 Rupien) eingeführt worden,
das enropäische Erzeugniß erhielt den ersten Platz
auf dem Sansibarer Markte, da der Mauritius-
zucker wahrscheinlich wegen der veränderten, ihm
günstigen Zollbehandlung in Ostindien vorwiegend
dorthin gebracht wurde.
im Werthe von 197 938 Rupien, wozu noch 54 733
Rupien für die über Bombay und Aden angebrachten
Mengen zu rechnen sind, steht im ersten Halbjahre
1899 die Einfuhr aus Mauritius und den Comoren
nur mit 107 089 Rupien gegenüber.
Der europäischen Einfuhr
Regen= und Sonnenschirme kommen aus
Deutschland und Großbritannien, schlechtere Sorten
aus Indien. Die Nachfrage hat nachgelassen.
Säcke aus Bast oder Matten kommen in großer
Zahl, besonders von Indien, nach Sansibar. Der
Werth der Einfuhr betrug:
1897 1898
Rupien
überhauprt 50 332 87 670
davon:
aus Indien 58 702 52 869
: Deutsch-Ostafrika 9200 11 133
Britisch-Ostafrika 15 169 19 419
Der Werth der Wiederausfuhr, welche haupt-
sächlich nach dem afrikanischen Festlande geht, betrug
im Jahre 1897 47 081 Rupien, im Jahre 1898
65914 Rupien, woran sich Deutsch-Ostafrika mit
26 044 und 25 494 Rupien betheiligte.
Seife und Parfümerien kommen aus Frank-
reich, seltener aus Deutschland und Großbritannien,
marmorirte Waschseife aus Deutschland, braune
Waschseife aus Großbritannien. Die beiden letzten
Sorten sind für den Gebrauch der Eingeborenen
bestimmt. Der Preis einer Kiste (16 bis 22 eng-
lische Pfund) marmorirter Seife ist 1½⅛ bis 3 Rup.,
einer Kiste brauner Seise 1 bis 11½ Rupien. Wasch
blau in Kisten zu 112 englischen Pfund wird aus-
schließlich aus Deutschland eingeführt. Der Preis