Die anfänglichen Strapazen, die ungesunde Woh-
nung, Hunger und Durst spielten den Missionaren
so hart mit, doß P. Müller schwer erkrankte und
zur Küste zurückkehren mußte, wo ihm der Arzt den
Klimawechsel als das einzige Rettungsmittel bezeich-
nete. Infolgedessen trat er auf Befehl seines Oberen
eine Erholungsreise nach Madeira an.
Br. Jakobus und der für P. Müller einge-
tretene P. Mertens wurden ebenfalls durch das
Klima gezwungen, die Rückreise zur Küste anzutreten,
so daß der Präfekt, P. Bücking, eine Zeit lang die
Station allein halten mußte. Bald brachten ihm
Br. Norbertus, etwas später P. Witte Hülfe.“
Aus fremden Aolonien und
Produhktionsgebieten.
Cutwickelung einiger englischer Rolonien im Jahre z5909.")
Dem „Statistical Abstract for the several
colonial and other possessions of the United
Kingdom in each Fear from 1885 to 1899“
entnehmen wir folgende Notizen:
Es betrugen:
die Einnahmen die Ausgaben
von 1898 1899 1898 1899
4 # # #
Natal 1564 315 2081 349 1799 607 1914724
Kapland 6 402 520 6 188 882 72065 669 6 868 118
Lagos 196 444 192792 203 803 223 289
Goldküste 258 822 322 7966 377976 309 658
Sierra Leone 117682 168 381 121 112 145 088
Gambi 46 718 46 840 29 635 30 405
Brit. Neuguinea 10 281 11 683 14 991 15 583
An Zöllen vereinnahmten:
1898 1899
# #
Natal . . . . . . . .. 383 813 436 917
Kapladnd 1 668 364 1727247
Lagss 179792 175 696
Goldküstt 224743 279058
Sierra Leoone . 84 593 127 041
Gambaa 33 762 36 250
Britisch-Neuguineg 9208 9884
Es betrug der Werth
der Einfuhr der Ausfuhr
von 1898 1899 1898 1899
# 4. 4. 4.
Natal 5360 672 6 718 463 1263 354 1 885 580
Kapland 16 682 438 19207 549 25 318 701 23 662 538
Lagoo 08351 966 5055 882329 915934
Goldküste 1 005 864 1323218 992998 1 111 738
Sierra Laone 606 349 689 8056 290 991 336011
Das Deutsche Reich betheiligte sich mit folgenden
Ziffern an der Einfuhr der Ausfuhr
von 189t 1899 1898 1899
¶
Natal . . . ... 33 565 55 8 18067 413601
Kapland 761529 732775 49 855 4 731
Lagsss 123 3200 112 737 360 543 445 930
Goldkuste 125 766 164 736 133 564 138 296
Sierra Leone 34 158 57 121 80 743 100221
*) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1899, S. 139.
80
Drästdentenwechsel in Liberia.
Der bisherige Präsident der Republik Liberia,
W. D. Coleman, hat am 8. Dezember v. Is. die
Präsidentschaft niedergelegt, und es wurde an seine
Stelle am 11. Dezember der seitherige Staatssekretär
Honorable G. W. Gibson nach dem Gesetz zum
Präsidenten der Republik erwählt.
Coleman scheint durch seine Mißerfolge bei den
Kämpfen gegen die Eingeborenen zur Abdankung
gezwungen worden zu sein.
Bekämpfung der wilden Tbiere und Giftschlangen
in Britisch- Judien.
Eine in der „Gazette of India“ veröffentlichte
Resolution der indischen Regierung berichtet über die
Maßnahmen, die im Jahre 1899 zur Bekämpfung
der wilden Thiere und giftigen Schlangen in Britisch=
Indien getroffen wurden. Nach der Statistik, die
dieser Resolution beigefügt ist, war die Zahl der im
Jahre 1899 durch wilde Thiere ums Leben ge-
kommenen Menschen (2966) geringer als die ent-
sprechenden Zahlen in den vier vorangegangenen
Jahren 1895 bis 1898, in denen 3104 bezw. 3322,
4283 und 3265 Personen auf diese Weise umkamen.
Durch Bisse giftiger Schlongen verloren im Jahre
1895 22086, in den folgenden 21000 bezw. 20 959,
21 901 und 24 621 Menschen ihr Leben. Ferner
kamen in den Jahren 1895 bis 1899 durch wilde
Thiere 93 978 bezw. 81 559, 76 633, 83 007 und
89 238 Stück Vieh und durch Giftschlangen 6129
bezw. 7143, 7504, 8743 und 9449 Stück Vieh um.
Getödtet wurden im Jahre 1899 18 887 wilde
Thiere und 94 548 Giftschlangen, und an Beloh-
nungen wurden in demselben Jahre für Vernichtung
wilder Thiere 107 476 Rupien und für Tödtung
giftiger Schlangen 4151 Rupien von der Regierung
ausbezahlt.
Perschiedene Wiltkheilungen.
Aus dem Jabresbericht der Pamburger Dandelskammer.
Dem „Jahresbericht der Handelskammer zu Ham-
burg über das Jahr 1900“ entnehmen wir Folgendes:
Das Geschäft nach Südafrika hatte natur-
gemäß in manchen Zweigen, namentlich in englischen
Gebietstheilen, unter dem fortdauernden Kriegszustande
zu leiden, während andere Zweige des Ausfuhrhandels,
besonders nach Portugiesisch -Ostafrika, bedeutende
Dimensionen annahmen. Es steht zu hoffen, daß,
wenn erst der Friede wiederhergestellt sein wird,
der deutsche Handel in den dortigen Ländern in
weiterem Umfange zunehmen wird, und diese Er-
wartung erscheint um so berechtigter, als durch den
nunmehr zwischen dem Reiche und der Deutschen
Ostafrika = Linie abgeschlossenen Subventionsvertrag
eine noch engere Ausgestaltung der Beziehungen zu